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ADAC: Biosprit weitaus unverträglicher - Beimischung belastet ca. 3,12 Mio. Kfz

Dokument: München, 28.03.2008 18:23 Uhr (redaktion)

Die Befürchtungen des ADAC scheinen sich zu bestätigen: Nach aktuellen Berechnungen werden mindestens 3,12 Millionen Fahrzeuge mit Benzinmotor den für 2009 geplanten Biosprit mit zehnprozentigem Anteil an Bioethanol (E10) nicht vertragen. Das haben Recherchen des Clubs bei den Fahrzeugherstellern ergeben.

Der ADAC im Original:
Da bislang noch für rund vier Millionen Fahrzeuge keine Aussagen vorliegen, ist zu befürchten, dass diese Zahl weiter steigt. Daraus ergeben sich nach Ansicht des Clubs drei Forderungen:

1. Neben dem neuen Biokraftstoff muss im Rahmen des Bestandsschutzes auch künftig das heute verfügbare Super 95 mit nur fünf Prozent Ethanol angeboten werden und zwar zu einem angemessenen Preis. Andernfalls wären Millionen von Pkw- und Motorradbesitzer gezwungen, auf das bis zu 15 Cent/Liter teurere Super Plus umzusteigen.

2. Um die aus Umweltgründen angestrebte Marktdurchdringung mit E10-Kraftstoff zu beschleunigen, könnte dieser Kraftstoff steuerlich gefördert werden. Damit ergibt sich für Autofahrer, deren Fahrzeuge E10-verträglich sind ein Anreiz, E10 zu tanken. Zusätzlich würden die Verbraucher beim Neufahrzeugkauf verstärkt auf E10-taugliche Modelle setzen.

3. Angesichts der noch ungeklärten Probleme ist eine Einführung des E10-Kraftstoffs schon 2009 nach Ansicht des ADAC eine Zumutung für die ohnehin von ständig steigenden Kraftstoffpreisen gebeutelten Kraftfahrer. Der ADAC fordert deshalb die Einführung auf 2012 zu verschieben, wie das auch in anderen Ländern der EU vorgesehen ist. Bis dahin könnten dann auch alle noch offenen Fragen zur technischen Verträglichkeit sowie zur Gesamt-Klimabilanz geklärt werden. Ein Aufschub würde zudem die Zahl der E10-untauglichen Fahrzeuge reduzieren, weil es vor allem die älteren Baujahre sind, die mit zuviel Ethanol nicht zurechtkommen.

Der Einsatz von Biokraftstoffen im Verkehrsbereich lohnt sich nur dann, wenn deren technische Verträglichkeit gesichert ist und sie einen deutlichen Beitrag zur Verringerung der CO2-Emissionen leisten. Dafür sind rechtzeitig entsprechende Standards und Kontrollmechanismen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Ökologie zu schaffen.

www.adac.de

 
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