Finanzen Markt & Meinungen Startseite


Bonität: Wenn die Schufa falsche Daten hat

Dokument: Köln, 16.07.2011 10:53 Uhr (Gastautor)

Das Girokonto, der Handyvertrag, die neue Wohnung, der Ratenkauf, der Kredit. Kaum etwas davon bekommt man ohne eine Datenabfrage bei der Schufa.

Was gedacht ist zur Absicherung von Unternehmen und Dienstleistern, hilft oft auch dem Verbraucher – wenn die von der Schufa hinterlegten Informationen denn stimmen. Doch allzu oft sind die dort gespeicherten Daten längst nicht mehr aktuell oder gänzlich falsch. Menschen, denen das passiert, haben oft eine langwierige Diskussion mit der "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung", wie die Schufa in Langform heißt, vor sich.

Viele Verbraucher wissen gar nicht, was die Schufa über sie gespeichert hat. Wer seit Jahren am selben Ort lebt, dasselbe Girokonto benutzt, weder den Job gewechselt noch einen neuen Handyvertrag abgeschlossen hat, der hat mit der Schufa kaum direkten Kontakt gehabt. Doch wenn er eines Tages einen Vertrag über ein neues Mobiltelefon, eine Baufinanzierung oder einen Kredit abschließen will, dann kommt möglicherweise der Moment des Erwachens. Denn es ist normalerweise schwer, einen Kredit trotz Schufa Eintrag zu bekommen. Nur wenige Hausbanken oder Institute wie Boncred verzichten auf die Datenabfrage. Deswegen sollte jeder Verbraucher die seit 2010 verbesserten gesetzlichen Bedingungen für Verbraucher nutzen.

Mehr Rechte gegenüber der Schufa
Seit dem 1. April 2010 hat jeder Bürger einen Anspruch auf eine kostenlose Selbstauskunft bei der Schufa, und das einmal in jedem Kalenderjahr. Die Auskunft kann man persönlich in einem der Servicezentren einholen oder per Telefon sowie über das Internet bestellen. Wer diese Gratisleistung alljährlich nutzt, der weiß immer, was die Schufa über ihn gespeichert hat und kann die Korrektur falscher Daten rechtzeitig beantragen. Insbesondere Menschen mit häufigen Namen haben in jüngerer Vergangenheit das Problem gehabt, dass sie bei der Schufa schlicht mit Trägern desselben Namens verwechselt wurden. Auch die bei der Schutzgemeinschaft hinterlegten Adressdaten stimmen nicht immer. Bereits eine unkorrekte Adresse bei der Schufa-Abfrage kann potenzielle Kreditgeber zurückhaltend werden lassen.

Daten bei der Schufa korrigieren
Wer in seiner Schufa-Auskunft falsche Daten entdeckt, und sei es auch nur die Adressangabe, sollte sich deswegen umgehend um deren Berichtigung kümmern. Hierfür kontaktiert man die Schufa und legt entsprechende Nachweise, wie etwa den aktuellen Personalausweis, vor. Auch die jeweiligen Vertragspartner wie zum Beispiel das Bankhaus kann man bitten, der Schufa die aktuellen, richtigen Informationen zukommen zu lassen. Manchmal allerdings irrt die Schufa nicht und die gespeicherten Daten über eine vorübergehende Zahlungsunfähigkeit stimmen. Doch auch diese Informationen darf die Schufa nicht für immer in ihren Datenbanken belassen. Nach spätestens drei Jahren müssen sie gelöscht werden, Vermerke über Kreditanfragen oder Ähnliches bereits nach einem Jahr.

(Foto: SCHUFA Holding AG)

 
Finanzen Markt & Meinungen Portalsystem © 2025 FSMedienberatung