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Demica-Studie: Rezessionsdruck erhöht Forderungsfinanzierung deutscher Firmen

Dokument: London, 14.12.2009 16:53 Uhr (redaktion)

Die jüngste Studie von Demica, einem Londoner Anbieter von Betriebskapitallösungen, zeigt, dass immer mehr deutsche Firmen Aktiva wie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen für ihre Finanzierung nutzen wollen.

Wie die Studie, für die über 1.500 Firmen mit mehr als 50 Arbeitnehmern in Deutschland, Großbritannien und Frankreich befragt wurden, zeigt, hat man in Europa erkannt, dass Handelsforderungen einen der liquidesten und kreditwürdigsten Aktivposten in der Bilanz darstellen. Die aktuelle Kreditknappheit wurde als einer der Hauptgründe angeführt, der Firmen verstärkt auf diese Art Finanzierung zurückgreifen lässt. Ein großer Teil der Firmen gab an, ihnen bleibe nichts anderes übrig, als Aktiva wie Handelsforderungen anzubieten, um die Banken zur Kreditgewährung zu bewegen.

Etwa 34 % der deutschen Unternehmen (31 % in Großbritannien, 43 % in Frankreich) sagten, sie hätten bereits Finanzierungen in Anspruch genommen, die sie durch ihre Handelsforderungen besichert hatten. Darüber hinaus dürfte der Anteil der Finanzierungen, die auf diese Aktiva aufgenommen werden, in den nächsten 12 bis 18 Monaten erheblich steigen. Knapp die Hälfte (44 %) der europäischen Firmen sagte, sie planten, Forderungsfinanzierung stärker zu nutzen. In Deutschland und Großbritannien (48 % bzw. 44 %) war das Interesse an dieser Technik am größten, was vermuten lässt, dass diese Länder schon bald das hohe Niveau Frankreichs erreichen werden.

Nach einer Prognose des European Securitisation Forum wird die Verbriefung 2008 auf 272 Milliarden € fallen, den niedrigsten Stand seit 2004. Der allgemeine Rückgang im Verbriefungsgeschäft dürfte direkt auf Probleme wegen schlechter Forderungsqualitäten zurückzuführen sein. Solide Forderungen wie Handelsforderungen bleiben jedoch von den negativen Auswirkungen verschont. Die Verbriefung gesünderer, stabiler Aktiva wie Handelsforderungen wird voraussichtlich steigen. Demicas Studie versuchte, dies zu quantifizieren. Dabei zeigte sich, dass 61 % der deutschen Firmen (54 % der britischen und 53 % der französischen) meinen, das knappe Angebot an normalen Bankkrediten werde dazu führen, dass große Firmen künftig einen größeren Teil ihres Finanzbedarfs durch die Verbriefung von Handelsforderungen decken.

Auch bei den Banken ist eine große Bereitschaft zu sehen, Firmen diese Art Finanzierung anzubieten, als eine Möglichkeit, Geld zu geben, ohne inakzeptable Risiken einzugehen. Im letzten Jahr hat man gesehen, dass die Bankkunden zunehmend gezwungen waren, zusätzliche Sicherheiten zu stellen, um einer Kreditbegrenzung zu entgehen. Nach Demicas Studie betraf dies 63 % der deutschen Firmen (57 % der britischen und 64 % der französischen). Darin zeigt sich, dass manche Banken nur noch zur Kreditvergabe bereit sind, wenn ihre Firmenkunden stabile Sicherheiten wie z. B. Handelsforderungen stellen können.

Phillip Kerle, der CEO von Demica, meint dazu: „Das knappe Angebot an traditionellen Krediten hat sich in den letzten zwei Jahren zu einem echten Problem entwickelt. In Zukunft werden die Firmen in Europa für ihre Finanzierung zunehmend auf liquide Aktiva setzen müssen. Handelsforderungen führen diese Entwicklung an, weil Rechnungsforderungen als Sicherheit hoher Qualität gelten und somit mehr Kreditaufnahmemöglichkeiten eröffnen.

„Gewiefte Firmen finden Möglichkeiten, trotz der aktuellen Liquiditätskrise mehr Gelder aufzunehmen, indem sie ihre Handelsforderungen als Sicherheit nutzen. Diese Kreditlinien bieten zusätzlich den Vorteil, dass sie weniger komplex sind als andere Transaktionen. Obwohl auch sie nicht ganz unkompliziert sind, lassen sie sich doch leichter überwachen, weshalb sie weniger riskant ist. Es gibt spezielle computergestützte Dienste zur Automatisierung dieser Prozesse, die auch eine regelmäßige Überwachung und Berichterstattung über die zugrunde liegenden Forderungen ermöglichen. Wir können damit rechnen, dass die Nachfrage nach diesen Diensten im nächsten Jahr rapide steigen wird.“

Informationen zum Unternehmen
Demica Limited ist ein marktführender Anbieter spezieller Betriebskapitallösungen, der einem breiten Spektrum multinationaler Kunden Consulting-, Beratungs- und technische Dienste anbietet. Demica arbeitet mit weltführenden Banken, Private-Equity-Sponsoren und globalen Unternehmen an der Implementierung innovativer Lösungen für die Verbriefung und Supply-Chain-Finanzierung. Durch Demicas Citadel®-Plattform, über die auf Rechnungsforderungen basierende Transaktionen laufen, kommt Demicas Technologie weltweit zum Einsatz. Demica ist ein in London ansässiges, 100%iges Tochterunternehmen der J.M. Huber Corporation, einem der größten Privatunternehmen in den Vereinigten Staaten.

(Quelle/Material: Unternehmensangaben)

www.demica.com

 
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