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Wirtschaftsregion Bayern: Maschinen- und Anlagenbau wächst durch Industrie 4.0

Dokument: Düsseldorf, 21.04.2017 10:45 Uhr (Regionalredaktion)

Der Maschinen- und Anlagenbau besitzt für die Wirtschaftsregion München und Oberbayern eine herausragende Bedeutung. Gemessen an der Beschäftigtenzahl ist der Maschinenbau hinter dem Kraftwagenbau die zweitgrößte Industriebranche.

Wie aus dem neuen Branchenreport der IHK für München und Oberbayern hervorgeht, sind zwischen 2010 und 2015 die Umsätze jährlich um drei Prozent gestiegen und rund 4.000 neue Jobs ent-standen. Insgesamt beschäftigt der Sektor fast 50.000 Menschen und erwirtschaftete 2015 etwa zwölf Milliarden Euro.

IHK München und Bayern Studie Branchen

Die Perspektiven bleiben dank der digitalen Transformation sehr gut. „Der globale Wandel hin zur Industrie 4.0 bedeutet hohe Investitionen in neue Maschinen und Anlagen. Für die oberbayerischen Hersteller ist das Zusammenwachsen von IT, Automatisierung und Industrie eine große Chance, sich als weltweiter Marktführer von intelligenten Maschinen zu etablieren. Hinzu kommt, dass digitale Prozesse und disruptive Innovationen neue Geschäftsmodelle ermöglichen, vor allem durch zusätzliche digitale Serviceangebote und Software-Lösungen. Dieses Potential muss von den heimischen Unternehmen noch besser genutzt werden als bisher - sonst besetzen andere Anbieter solche Marktlücken“, ist IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen überzeugt.

IHK München Bayern Studie Export

Maschinen und Anlagen „Made in Oberbayern“ sind weltweit gefragt, zwei Drittel der gesamten Produktion geht in den Export, deutlich mehr als in anderen Branchen. „Auf den globalen Absatzmärkten steigt die Konkurrenz chinesischer Mitbewerber, welche ihre Qualität deutlich verbessert haben. Zur Unterstützung der technologischen Spitzenposition fordern wir deshalb endlich die Einführung einer steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung, beispielsweise in Form einer Steuergutschrift für diese Ausgaben“, erklärt IHK-Chef Driessen.

Die Digitalisierung stellt einen der wirkmächtigsten Trends unserer Zeit dar und betrifft sämtliche Lebens- und Wirtschaftsbereiche. Unter dem Stichwort Industrie 4.0 werden Konzepte einer intelligenten Fabrik entwickelt und umgesetzt, in der die Industrieproduktion digital vernetzt wird. Maschinen, Anlagen und Bauteile werden dabei zu intelligenten Objekten (sogenannten cyber-physischen Systemen, CPS): Sie können sich selbst steuern, digitale Daten über das Internet der Dinge in Echtzeit austauschen und auf dieser Basis Aufträge eigenständig durch die gesamte Wertschöpfungskette leiten - von der Buchung des benötigten Materials bis hin zur Auslieferung zum Kunden.

IHK Bayern und München Studie Zitat Industrie 4.0

Insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ist dabei von den heimischen Unternehmen teilweise ein Umdenken gefordert: So sind sie etwa oft global führend bei der Nutzung digitaler Technologien für die Prozessoptimierung. Unternehmen aus anderen Ländern – etwa den USA - sind aber häufig geschickter darin, aus den nun verfügbaren Daten neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Ein noch stärkeres „Denken in Geschäftsmodellen“ und die Überbrückung der traditionellen Branchengrenzen kann verhindern, dass sich softwareseitige Anbieter zwischen Hersteller und Kunde schieben – und damit Wertschöpfung abgreifen.

Die komplette Studie steht als pdf-Datei zur Verfügung.

(Quelle: IHK für München und Oberbayern)

 
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