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BVI Finanzwissen: Ohne Abschläge in Rente - aber wann?

Dokument: FrankfurtRheinMain, 31.10.2014 14:24 Uhr (Gastautor)

Für heutige Arbeitnehmer wird die spätere Rente allenfalls eine Grundrente sein. Zusätzlich wird der Weg bis zum Ruhestand für die meisten ohnehin noch länger sein als für die Generation ihrer Eltern. Was viele nicht wissen: Wer abschlagsfrei in Rente gehen will, muss nicht nur eine bestimmte Wartezeit inklusive Beiträgen absolviert, sondern auch die maßgebliche Altersgrenze erreicht haben.

Für die Regelaltersrente wurde diese von der großen Koalition im Jahr 2008 verändert. Daran erinnert die Aktion „Finanzwissen für alle“ der Fondsgesellschaften. So bleibt die Altersgrenze für diejenigen, die vor 1947 geboren wurden, zwar unverändert bei 65 Jahren. Für nach 1946 Geborene wird sie jedoch zwischen 2012 und 2029 schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben – daher auch der Begriff „Rente mit 67“.

Mit der Erhöhung dieser Regelaltersgrenze reagiert die Regierung auf die Herausforderungen in der gesetzlichen Rentenversicherung. Ziel ist es, den Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung stabil zu halten. Als Maxime gilt: Bis 2020 soll der Beitragssatz 20 Prozent und bis 2030 22 Prozent nicht überschreiten. Wann Bürger ohne Abschläge in Rente gehen können, erfahren diese in der jährlichen Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung.

Zusätzlich belasten demografische Aspekte das staatliche Rentensystem: Geburtenrate und Zuwanderung können Sterberate und Abwanderung nicht mehr ausgleichen. Dadurch verschiebt sich zunehmend das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentnern. Immer weniger Beitragszahler finanzieren somit einen Ruheständler. Kamen im Jahr 2000 noch mehr als vier Beitragszahler auf einen Rentner, werden es 2040 weniger als zwei sein. Außerdem steigt die durchschnittliche Lebenserwartung der Deutschen. Eine Maßnahme, die die Regierung getroffen hat, um das staatliche Rentensystem und vor allem die Beitragssätze zu stabilisieren, ist die Absenkung des Rentenniveaus. Die Rentenerhöhungen werden von den Einkommenszuwächsen der Arbeitnehmer zunehmend entkoppelt. Das Rentenniveau sinkt entsprechend seit Jahren.

Abfedern lässt sich die unweigerlich für heutige Arbeitnehmer entstehende Vorsorgelücke nur mit dem Aufbau zusätzlichen Vermögens. Dass auch kleine Beträge eine große Wirkung entfalten können, zeigt der Sparplanrechner des deutschen Fondsverbands BVI: Einzahlungen von nur 50 Euro im Monat führen nach 30 Jahren bei einer durchschnittlichen Wertentwicklung von jährlich 5 Prozent zu einem Sparergebnis von gut 40.000 Euro. Eingezahlt wurden dabei lediglich rund 18.000 Euro. Selbst bei nur 3 Prozent durchschnittlicher jährlicher Wertentwicklung bliebe nach 30 Jahren ein Sparergebnis von knapp 30.000 Euro. Aktienfondssparpläne mit Anlageschwerpunkt Deutschland erzielten im Schnitt in den vergangenen 30 Jahren 7,2 Prozent jährlichen Wertzuwachs.

(Quelle/Text: BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V.)

 
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