Frankfurt/Main, 30.06.2015 16:42 Uhr (Frank Schulz)
Der im Jahr 2013 eingerichtete Ausschuss für Finanzstabilität empfiehlt dem Deutschen Bundestag in einem Bericht Maßnahmen zur Verhinderung einer kreditgetriebenen Überhitzung am Immobilienmarkt in Deutschland.
Der Ausschuss erörtert auf Basis von Analysen der Bundesbank Risiken für die Stabilität des Finanzsystems. Dem Ausschuss für Finanzstabilität (AFS) gehören Vertreter des Bundesfinanzministeriums, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und der Deutschen Bundesbank an. Er trat erstmals am 18. März 2013 zusammen, um die makroprudenzielle Überwachung, die auf die Stabilität des gesamten Finanzsystems abzielt, zu stärken.
Vor allem das Niedrigzinsumfeld gilt gegenwärtig als wichtigster Bestimmungsfaktor für die aktuelle Risikolage. Zitat: "Vor diesem Hintergrund hat der Ausschuss insbesondere die Auswirkungen der niedrigen Zinsen auf den deutschen Wohnimmobilienmarkt, die deutschen Kreditinstitute und die deutschen Lebensversicherer erörtert. Die Ergebnisse der Analysen und Stresstests legen nahe, dass die makroökonomischen Risiken weiterhin aufmerksam beobachtet werden sollten."
Der Ausschuss empfiehlt der Bundesregierung, bis Ende 2016 die Schaffung von Rechtsgrundlagen zu initiieren, mit denen die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Mindestanforderungen für die Kreditfinanzierung von Wohnimmobilien - u.a. die Höhe des mindestens einzubringenden Eigenkapitals oder eine Mindesttilgung - einführen könnte, falls dies in Zukunft für notwendig erachtet werden sollte. Auf diese Weise kann eine Gefährdung der Finanzstabilität aus einer übermäßigen Verschuldung und aus Preisblasen am Immobilienmarkt begrenzt werden.
Hintergrund: Zwei Faktoren sind für die Risikolage des deutschen Finanzsystems bedeutend:
(Quelle: Deutsche Bundesbank)
(Foto: Frank Rumpenhorst / Bundesbank)