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Derivatekolumne Lars Brandau | Der DAX geht in die Knie

Dokument: Frankfurt am Main, 10.12.2015 12:41 Uhr (Lars Brandau)

Showdown in Frankfurt. Die Hoffnung, dass EZB-Präsident Mario Draghi die Geldpolitik noch weiter lockern würde, hat sich nicht erfüllt. Die Finanzmärkte reagierten enttäuscht. Der Deutsche Aktienindex (DAX) geht in die Knie statt zur Jahresendrally anzusetzen.

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Lars Brandau
Lars Brandau ist Geschäftsführer des Deutschen Derivate Verbandes.

Der Ölpreisrutsch und die Schwäche Chinas belasten die Märkte noch dazu. Doch, ist der positive Trend damit wirklich gebrochen?

Viele Chefvolkswirte halten zumindest an ihren optimistischen Prognosen für Aktien aus Europa und insbesondere Deutschland fest. Auch die Anleger sind noch davon entfernt, Torschlusspanik zu bekommen und sich in Scharen vom Aktienmarkt zu verabschieden. Warum auch?

In diesem Jahr haben die meisten Unternehmen die Erwartungen der Analysten übertroffen, die ihre Gewinnprognosen nach oben korrigiert haben. Dieser Trend könnte auch im kommenden Jahr anhalten. Für viele Werte im DAX liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis ungeachtet der starken Unternehmensbilanzen immer noch deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Kombination aus niedrigen Zinsen und der damit einhergehende relativ schwache Euro sowie die Widerstandskraft deutscher Unternehmen stellen mitunter die Weichen für attraktive Anlagechancen in Deutschland.

Zertifikateanbieter sehen steigenden DAX

Optimismus zeigte sich auch in der diesjährigen Emittenten-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands. Lediglich 17 Prozent der Zertifikate-Anbieter gehen im kommenden Jahr von einem fallenden Leitindex aus. Fast die Hälfte vertritt die Ansicht, dass der DAX noch weiter Luft nach oben hat und seine Aufwärtsrally der vergangenen Jahre fortsetzen wird. Dies, obgleich die Volatilität zugenommen hat. 38 Prozent sind der Meinung, dass der DAX 2016 keine großen Sprünge nach oben oder unten machen wird und auf seinem jetzigen Niveau verharrt.

Derivateverband Zertifikate Rendite

Grund zur Freude gibt es auch in anderer Hinsicht. Für die Mehrheit der Zertifikate-Emittenten in Deutschland hat sich das Geschäft mit strukturierten Wertpapieren im nun zu Ende gehenden Jahr besser als 2014 entwickelt. Auch für das neue Jahr gehen die meisten Emittenten von einer unveränderten oder sogar noch besseren Geschäftsentwicklung aus, und dies trotz verschärfter Wettbewerbsbedingungen und einem immensen Regulierungsaufwand.

Welche Strukturen sind gefragt? Die größten Zuwächse werden Express-Zertifikaten eingeräumt, gefolgt von Index- und Partizipations-Zertifikaten. Strukturierte Anleihen, die bei der letztjährigen Emittenten-Umfrage noch 13 Prozent auf sich vereinen konnten, kommen lediglich auf 4 Prozent. Auch das verwundert nicht.

Ob sich der deutsche Leitindex 2016 tatsächlich seitwärts, nach oben oder unten bewegt, strukturierte Wertpapiere bieten für alle Denkszenarien eine entsprechende Produktpalette mit attraktivem Chance-Risiko-Profil.

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