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Wertpapiere im Depot: Altersvorsorge mit Aktien und Fonds

Dokument: Düsseldorf, 26.07.2017 10:48 Uhr (Frank Schulz)

Deutsche Sparer lieben Tagesgeld und Festgeld. Seit Jahren, versuchen Experten eine Kultur für Aktienfonds und Sparpläne anzukurbeln. Mit mäßigem Erfolg.

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Herausgeber seit 2007 und Gründer von FMM-Magazin. Projekte in der Finanz-/Medienindustrie seit 2003 u.a. bei Gruner + Jahr (Financial Times Deutschland) und der OnVista Group. Editor von über 8.000 Fachartikeln zum Thema Finanzwissen, Nachhaltigkeit, Innovation und Wirtschaft.

Das Thema Sicherheit spielt bei der Geldanlage für deutsche Sparer eine große Rolle. Denn: Trotz stetig sinkendem Garantiezins und rückläufiger Überschussbeteiligung wiesen Lebens- und Rentenversicherungen zwischen 4. Quartal 2016 und 1. Quartal 2017 die höchsten Zuwachsraten aller Geldvermögensklassen aus. Um 3.112 Euro stieg das darin angelegte Geld der Verbraucher pro Sekunde. Das sind 646 Euro pro Sekunde mehr als zwischen 3. und 4. Quartal 2016 und 986 Euro mehr als zwischen 2. Und 3. Quartal 2016! (Quelle: Tagesgeldvergleich.net)

Statista Anlageformen Sparen 2016

Lücken in der Altersvorsorge

Für viele Menschen ist die Rente nicht so sicher wie versprochen. Viele beachten beispielsweise nicht, dass auf dem späteren Rentenbetrag noch Steuern und Krankenkassenbeiträge fällig werden. An dieser Stelle ist jedem empfohlen, sich beim zuständigen Rentenversicherer Auskunft über die individuelle Rentensituation einzuholen.

Nach Informationen des BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. überschätzen Sparer einer aktuellen Umfrage zufolge nach wie vor die Renditen von Girokonto, Festgeld und Sparbuch. Auch das Sicherheitsbedürfnis der Anleger spielt nach wie vor eine größere Rolle als die Rendite. Die Folge ist, dass z.b. Aktieninvestments von Sparern wegen möglicher Kursschwankungen gemieden werden. Gerade in der Altersvorsorge ist die Sorge vor hohen Verlusten aber unberechtigt. Denn das Verlustrisiko bei Aktien tendiert über lange Zeiträume gegen Null.

So ergab eine Analyse der Frankfurt School of Finance & Management, dass das Ausfallrisiko bei einem Aktiensparplan über eine Laufzeit von 25 Jahren lediglich 0,1 Prozent beträgt. Je länger die Anlagedauer, desto geringer ist also in der Regel das Ausfallrisiko oder um es frei nach Börsenguru Kostolany zu sagen: „Kaufen sie Aktien und nehmen Sie Schlaftabletten“. Doch nicht jeder Sparer traut sich zu, Unternehmen und Märkte zu analysieren, um die besten Aktien für sein Depot zu wählen.

Rechenbeispiele Rendite bei Aktienfonds

Wer als 25-jähriger beginnt, 100 Euro monatlich unter das Kopfkissen zu legen, hat nach 35 Jahren 42.000 Euro angespart. Investiert er es auf ein Tagesgeldkonto mit einer Verzinsung von 0,5 Prozent, hat er nach 35 Jahren rund 45.900 Euro. Mit Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland wären daraus rund 201.700 Euro geworden. Das entspricht einer jährlichen Wertsteigerung von 7,7 Prozent. (Quelle: BVI)

Weiteres Beispiel der Internetseite Finanztip.de:

Das Durchhaltevermögen der Sparer wurde in der Vergangenheit meistens mit ansehnlichen Renditen belohnt. Ein Sparplan auf einen börsengehandelten Indexfonds, der den Weltaktienindex MSCI World nachbildet, hätte in den vergangenen 15 Jahren bei einer monatlichen Sparrate von 100 Euro eine durchschnittliche Rendite von 7,4 Prozent erzielt, nach Abzug der Kaufkosten. Bei manchen Anbietern fallen keine Nebenkosten an, dann ist der Ertrag noch ein wenig höher. Geht man weiter zurück in die Vergangenheit, waren aber auch deutlich höhere und niedrigere Renditen möglich, wie die folgende Tabelle zeigt.

Finanztip.de Chat Aktienfonds MSCI Rendite
Quelle: Finanztip.de

Es kann sich also lohnen, einen Teil der Ersparnisse stärker in Aktien und Aktienfonds anzulegen. Dabei sollte der Sparer zusammen mit einem Anlageberater entsprechend seiner Risikobereitschaft eine für ihn geeignete Quote von Aktien und Aktienfonds festlegen. Wichtig ist, dass der Sparer das am Aktienmarkt investierte Geld länger entbehren kann, um Kursschwankungen im Depot problemlos zu verkraften.


(Quellen: Finanztip Verbraucherinformation gemeinnützige GmbH / BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. / Statista GmbH)

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