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Anleihen | Neuemissionen von Altria und Volkswagen sowie Telia

Dokument: FrankfurtMain/München, 14.02.2019 11:55 Uhr (Klaus Stopp)

Am Anleihenmarkt hat sich Altria (Philip Morris) frisches Geld am Kapitalmarkt für die Beteiligung an Juul besorgt. Immerhin kostet die Beteiligung 12,8 Mrd. USD.

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Klaus Stopp
Klaus Stopp ist Head of Market Making Bonds der Baader Bank und stellt seine Analysen seit 15 Jahren vor.

Altria (Mutterkonzern von Philip Morris) benötigt für die bisher größte Investition in der Unternehmensgeschichte frisches Geld, um eine Beteiligung von 35 Prozent an dem elektronischen Zigarettenunternehmen Juul zu finanzieren. Die Beteiligung kostet demnach rund 12,8 Mrd. USD. Der US-amerikanische Konzern begab deshalb nicht nur vier Euro-Anleihen im Volumen von 4,25 Mrd. Euro, sondern platzierte ebenfalls erfolgreich sieben USD-Bonds mit Laufzeiten von 3 bis 40 Jahren im Gesamtvolumen von 11,5 Mrd. USD.

Unter den Euro-Anleihen befindet sich auch ein 4-jähriger, 1,25 Mrd. Euro schwerer Titel (A2RXZE), der am 15.02.2023 fällig wird. Der Zinssatz beträgt 1,0 Prozent und das Papier wurde zu 99,646 Prozent begeben. Der Emissionsspread belief sich demnach auf +108 BP über Mid Swap. Des Weiteren ist der Bond ab dem 15.01.2023 jederzeit zu 100 Prozent kündbar. Die weiteren 3 Tranchen (A2RX06, A2RX14, A2RX15) haben Laufzeiten von sechs, acht und 12 Jahren. Die 6-jährige Tranche mit 750 Mio. Euro ist am 15.06.2025 fällig und hat einen Zinssatz von jährlich 1,7 Prozent. Begeben wurde das Papier zu 99,928 Prozent, was einem Spread von +145 BP über Mid Swap gleichkam. Das Papier ist zwei Monate vor Endfälligkeit ab dem 15.04.2025 jederzeit zu 100 Prozent kündbar.

Der nächste, 1 Mrd. Euro schwere Bond mit Fälligkeit am 15.06.2027 zahlt den Investoren jährlich 2,2 Prozent Zinsen und wurde zu 99,749 Prozent (+175 BP über Mid Swap) begeben. Bei dieser Anleihe räumt sich Altria ebenfalls zwei Monate vor Endfälligkeit ab dem 15.04.2027 ein Kündigungsrecht zu 100 Prozent ein. Die letzte Anleihe im Bunde, mit einem Emissionsvolumen von 1,25 Mrd. Euro, ist mit einem jährlichen Kupon in Höhe von 3,125 Prozent ausgestattet und wird am 15.06.2031 fällig. Der Ausgabepreis lag bei diesem Bond bei 99,98 Prozent, was +228 BP über Mid Swap entsprach. Auch bei diesem Papier ließ sich das Unternehmen ein optionales Kündigungsdatum ab dem 15.03.2031 jederzeit zu 100 Prozent in die Emissionsbedingungen aufnehmen.

Des Weiteren stattete der Konzern alle Bonds mit einer Make Whole Option aus und wählte, wie auch die anderen beiden Unternehmen in dieser Woche, die besonders für institutionelle Kunden interessante Mindeststückelung von 100.000 Euro.

Baader Bank Anleihen Neuemissionen vom 14022019

Ebenfalls am Anleihenmarkt aktiv wurden Volkswagen und Telia. Der Wolfsburger Konzern emittierte über die Finanzierungstochter Volkswagen Financial Services einen Floater (A2LQ6D) mit einem Emissionsvolumen von 500 Mio. Euro, der am 15.02.2021 fällig ist. Der Kupon richtet sich nach dem vierteljährlichen Euribor +0,8 PP. Ausgegeben wurde der Titel zu pari.

Den gleichen Betrag nahm der führende Telekommunikationskonzern Finnlands Telia am Kapitalmarkt auf. Die Anleihe (A2RX2C) ist am 20.02.2034 fällig und zahlt den Gläubigern jährlich 2,125 Prozent an Zinsen. Der Emissionsspread belief sich auf 113 +BP über Mid Swap, was einem Ausgabepreis von 99,644 Prozent entsprach. Neben einer Make Whole Option ließ sich Telia bei der Emission ein optionales Kündigungsrecht (ab dem 20.11.2033 jederzeit zu 100 Prozent) einräumen.

Staatsanleihen Neuemissionen

In der Eurozone waren zur Wochenmitte mit Italien, Deutschland und Portugal bereits drei Länder am Kapitalmarkt aktiv, bevor am heutigen Valentinstag Irland mit der Aufstockung zweier Altemissionen (A2RWFC / 2029 ; A19BHN / 2037) den Schlusspunkt setzt. Der Zeitpunkt für die Erhöhung der Emissionsvolumen der beiden italienischen Anleihen (A2RS2X / 2021 ; A2RRV3 / 2025) war nicht ungünstig, da infolge der politischen Probleme in Spanien nun nicht mehr Italien im Fokus stand. Die Aufstockung der beiden portugiesischen Bonds (A2RWF6 / 2029 ; A19ZEK / 2034) gestaltete sich ebenfalls unproblematisch. Hingegen konnten die von der Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des Tenders für die 2046 endfällige Bundesanleihe (110234) angestrebten 1,5 Mrd. Euro nicht ganz erreicht werden. Lediglich für 1,448 Mrd. Euro wurden Kaufaufträge erteilt. Die Zuteilung erfolgte bei einer Durchschnittsrendite von 0,72 Prozent und nominal 320,4 Mio. Euro wurden zur Kurspflege in den Eigenbestand des Bundes umgebucht.

Baader Bank Staatsanleihen Neuemissionen

Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.bondboard.de

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Redaktion: Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank AG Marc Schlömer, Kapitalmarktanalyse, Baader Bank AG

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