Finanzen Markt & Meinungen Startseite


Robert Halver: Welche Branchen bieten Aktieninvestoren 2018 die besten Chancen?

Dokument: FrankfurtMain/München, 20.12.2017 13:24 Uhr (Robert Halver)

Von der weltwirtschaftlichen Stabilisierung erhalten konjunkturzyklische Aktien prinzipiell Auftrieb. Ihre eindeutige relative Stärke gegenüber Defensivaktien setzt sich fort. Allerdings trennt sich die Spreu vom Weizen.

Informationen zum Autor:
Halver Robert
Robert Halver ist Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG. Bereits seit 2012 berichtet er auf FMM-Magazin.de über die Geschehnisse an den Börsen. Baader betreut an den Börsenplätzen Frankfurt, München, Stuttgart, Düsseldorf und Berlin u.a. den Handel mit Aktien, Anleihen, Derivaten und Fonds.

Der bislang allgemeine positive Trend bei Industrieaktien wird ungleich stärker nach technologischer Innovationskraft gefiltert. In diese Richtung geht auch die weiter zunehmende Übernahmephantasie zum Erwerb fehlenden Know How’s.

US-Institute haben die Nase in der Bankenwelt vorn. Denn der neue Fed-Chef Powell steht der Wieder-Deregulierung der Wall Street-Banken deutlich offener gegenüber. Ein ehemaliger Investmentbanker lässt eben wie eine Katze das Mausen nicht. Der von Trump gewünschten Bankenderegulierung dürfte daher zukünftig wenig im Wege stehen. Eine Lockerung der sog. Volcker-Rule, wonach der Eigenhandel bislang untersagt wurde, würde zu einer Gewinnerholung der US-Banken führen.

Robert Halver Börse Prognose 2018 US Banken

In einer globalen Finanzwelt würden US-Institute weiter die größte Feuerkraft besitzen. Je deregulierter, ertragreicher und damit mächtiger US-Banken sind, umso mehr sind sie der regulierten, ertragsschwachen und angeschlagenen europäischen Konkurrenz überlegen. Mit dieser Wieder-Deregulierung der Wall Street-Banken ist aber ebenso die Gefahr von Fehlallokationen nicht von der Hand zu weisen. Grundsätzlich dürften US-Banken ihre Outperformance gegenüber Banken der Eurozone fortsetzen.

Entwicklung der Technologie Aktien

Technologie-Aktien, die im NASDAQ 100 gelistet sind, stehen am Jahresende 2018 bei 6.800 Punkten. Eine gewisse Müdigkeit bei Technologie-Aktien ist zwar zu beobachten und ohne Zweifel ist ihr Bewertungsniveau ambitioniert. Grundsätzlich sollte man High Tech-Aktien von heute jedoch nicht auf eine Stufe mit Titeln der Dotcom-Blase stellen, denen zu oft jede Substanz fehlte. Viele von ihnen sind heute hochprofitabel. Grundsätzlich stehen die US-Tech-Riesen in der Bringschuld, sich nicht auf ihren bisherigen Lorbeeren auszuruhen. Lediglich regelmäßig neue Smartphones zu entwickeln ist nicht ausreichend, um die hohen Aktienbewertungen zu rechtfertigen. Eine verstärkte Anwendung ihres digitalen Know How’s im Industriebereich werden von Facebook, Amazon, Alphabet, usw. erwartet. Der Nokia-Effekt, als auf dem Erfolgsgipfel des Unternehmens Innovationen und Weiterentwicklungen fehlten und es anschließend zusammenbrach, sollte als abschreckendes Beispiel dienen.

Nasdaq 100 Kursentwicklung Vergleich

Die Zuversicht, dass die amerikanischen High Tech-Konzerne diese Herausforderung bestehen, ist gerechtfertigt. Diese Unternehmen werden alles tun, um die klassischen Industriegiganten aus Deutschland oder Japan herauszufordern. U.a. dürfte Alphabet - Mutterkonzern von Google - die Positiventwicklung bei Online-Werbung fortsetzen und auch Microsoft entfernt sich dank seiner Cloud-Technologien vom eingestaubten Image des reinen Software-Herstellers. Diese Perspektiven kommen in einer weiteren Outperformance von US-Technologieaktien zu denen der Eurozone zum Ausdruck, die durch eine ebenso eindeutige Gewinnerholung pro High-Tech Made in America untermauert werden.

Neben High-Tech sind aber auch im Bereich Bio-Tech weitere aktienfreundliche Entwicklungen zu erwarten.

Der Autor dieses Artikels ist Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG. www.bondboard.de

Disclaimer

Die Baader Bank AG ist eine der führenden Investmentbanken für die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Marktführer im Handel von Finanzinstrumenten. Als Market Maker ist die Bank für die börsliche und außerbörsliche Preisfindung von über 800.000 Finanzinstrumenten verantwortlich. Im Investment Banking entwickelt sie Finanzierungslösungen für Unternehmen und bietet institutionellen Anlegern umfassende Dienstleistungen beim Vertrieb und dem Handel von Aktien, Anleihen und Derivaten.

Herausgeber: Baader Bank AG Weihenstephaner Str. 4 85716 Unterschleißheim Deutschland www.baaderbank.de

Redaktion: Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank AG Marc Schlömer, Kapitalmarktanalyse, Baader Bank AG

Über mögliche Interessenkonflikte und rechtliche Hinweise informieren Sie sich bitte im Disclaimer auf http://www.bondboard.de/Newsletter/Disclaimer.

 
Finanzen Markt & Meinungen Portalsystem © 2024 FSMedienberatung