Europäische Bankenanleihen: Financials schwächeln
FrankfurtMain/München, 07.07.2016 11:53 Uhr (Klaus Stopp)
Unter den europäischen Banken gibt es eine ganze Reihe von Kreditinstituten, die als Problemkinder der Eurozone gelten. Entsprechend tief sind ihre Aktienkurse gefallen. Aber auch die Kurse der Anleihen von Banken, die sogenannten Financials, leiden darunter.
Klaus Stopp ist Head of Market Making Bonds der Baader Bank und stellt seine Analysen seit 15 Jahren vor.
An erster Stelle sind hier die italienischen Geldhäuser zu nennen, deren faule Kredite sich mittlerweile auf ca. 360 Mrd. € angehäuft haben. 17% aller ausstehenden Kredite der italienischen Institute gelten als notleidend. Besonders drastisch ist die Situation bei dem Traditionshaus Banca Monte dei Paschi, das der EZB bis 3. Oktober einen Plan vorlegen muss, wie es seine Problemkredite bis 2018 um 40% abbauen will.
Deutsche Bank Aktien fallen um 45 Prozent
Doch auch in Deutschland gibt es mit der Deutschen Bank ein Institut, das massiv an Glaubwürdigkeit und Wert verloren hat. Seit Jahresbeginn fiel der Aktienkurs des größten Geldhauses des Landes um rund 45%. Außerdem fiel die Deutsche Bank vergangene Woche zum zweiten Mal in Folge beim Stresstest der US-Notenbank Fed durch. Darüber hinaus kürte der Internationale Währungsfonds (IWF) das Institut zum größten Risiko für das globale Finanzsystem. Zu guter Letzt droht jetzt auch noch der "Fast Exit" aus dem Stoxx Europe 50.
Insgesamt ist der Markt für Financials vor diesem Hintergrund schwer gebeutelt. Dennoch gibt es Anleger, die bei dem derzeitigen Kursniveau bei Financials selektiv zugreifen, weil sich durch die niedrigen Kurse die Renditen erhöht haben. Anleger sollten sich allerdings stets des erhöhten Risikos bei einem solchen Investment bewusst sein.
So rentiert eine Anleihe der Deutschen Bank (DB7XJP) mit Laufzeit 3/2025 bei einem Kursniveau von 96,70% mit ca. 1,53%. Eine Nachranganleihe desselben Instituts (DL40SR), die 5/2026 fällig wird, kommt gar auf eine Rendite von ca. 5,30%. Allerdings ist hier auch das Risiko wegen des nachrangigen Charakters nochmals deutlich höher. Eine Nachranganleihe der Commerzbank (CZ40LD) mit Fälligkeit 3/2026 weist einen Kurs von 102,90% auf und bringt es auf eine Rendite von rund 3,63%.
Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG.
(Artikelfoto: Deutsche Bank AG)
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Herausgeber:
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Redaktion:
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Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank AG
Marc Schlömer, Kapitalmarktanalyse, Baader Bank AG
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