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21.01.2008 16:33 Uhr
AKTIEN

Deutsche Privatanleger meiden Aktien - Dramatischer Rückgang der Direktanlage

Frankfurt/Main, 21.01.2008 16:33 Uhr (redaktion)

Laut einer Studie des Deut­schen Aktien­in­sti­tuts besitzen deut­sche Privat­an­leger immer weniger Aktien.

Überblick Aktienbesitz im Jahr 2007
Im Jahr 2007 besaßen durchschnittlich 10,3 Mio. Anleger Aktien oder Anteile an Aktienfonds. Dies entspricht praktisch genau dem Stand von 2006. Die Analyse der unterjährigen Entwicklung belegt jedoch eine drastische Verschlechterung insbesondere der direkten Nutzung der Aktie durch Privatanleger.


 

Im zweiten Halbjahr 2007 besaßen in Deutschland nur noch 3,8 Mio. Anleger bzw. 5,8 Prozent der Bevölkerung Aktien. Gegenüber dem ersten Halbjahr bedeutet dies einen Rückgang um 571.000 bzw. 13,2 Prozent. Dies ist der niedrigste Stand seit 1996.


 


Quelle: NFO-Infratest®-Umfragen im Auftrag des Deutschen Aktieninstituts; befragt werden in zwölf Wellen insgesamt 30.000 Anleger p.a. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Bevölkerung über 14 Jahren. Die Abbildungen geben für die Jahre bis 2006 die jeweiligen Durchschnittswerte für das gesamte Jahr an.

"Der Rückgang insbesondere bei Anlegern, die direkt in Aktien anlegen, ist dramatisch", kommentierte DAI-Chef Rüdiger von Rosen die jüngsten Aktionärszahlen. "Es geht dabei nicht nur um die Nutzung der Aktie durch breite Bevölkerungskreise vor allem für die Altersvorsorge. Es geht auch um die Akzeptanz der Marktwirtschaft, die ohne direkte Beteiligung der Bevölkerung am Produktivkapital geschwächt wird."

Die Ursachen für den Rückgang der Aktionärszahlen sieht das Deutsche Aktieninstitut in den Turbulenzen am Kapitalmarkt im zweiten Halbjahr 2007, die zur Verunsicherung privater Anleger geführt hätten. Aber auch die beschlossene Abgeltungsteuer, die die Direktanlage in Aktien gegenüber der Anlage in Aktienfonds und Mischfonds diskriminiere, wirke sich negativ auf das Anlegerverhalten aus. "Die erfreulicherweise relativ stabile Zahl der Besitzer von Aktienfondsanteilen zeigt, dass die Anleger auf die neuen Steuerregelungen wie im Lehrbuch auch durch Verlagerung ihrer Ersparnisse reagieren."

Nicht nur aus wirtschaftspolitischer, sondern auch aus sozial- und vermögenspolitischer Sicht ist der anhaltende Rückgang der Zahl der Aktionäre bedenklich. Er ist auf mehrere Ursachen zurückzuführen: Zunächst haben die Anleger vor dem Hintergrund der Kursentwicklungen im zweiten Halbjahr 2007 risikoscheu agiert. Die derzeitige US-Immobilienkrise mit ihren dramatischen Auswirkungen auf eine Reihe von Banken hat die Unsicherheit der Anleger verstärkt und zu entsprechenden Reaktionen geführt.

Weiterhin dürfte die bevorstehende Einführung der Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge zu einem Wechsel von der Direktanlage in andere Anlageformen geführt haben, denn Aktienerträge werden durch die Abgeltungsteuer wesentlich stärker belastet als Erträge anderer Anlageformen. Die verbreitete Unkenntnis über die Wirkungsweise der Abgeltungsteuer trägt zur weiteren Verunsicherung der Anleger bei.

Schließlich haben sich in den letzten Jahren Zertifikate als Anlageklasse neben Aktien und Aktienfonds etabliert. Die annähernd 300.000 Produkte werden von vielen Anleger offenkundig als Ersatz für die direkte oder indirekte Aktienanlage genutzt. Zur Zahl der Zertifikatebesitzer liegen jedoch keine vergleichbaren Statistiken vor.

Quelle: Deutsches Aktieninstitut

 

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