Überhitzung am deutschen Wohnimmobilienmarkt zeichnet sich nicht ab. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
31.01.2013 17:55 Uhr
WOHNUNGSMARKT IN BALLUNGSGEBIETEN BOOMT

Analyse Wohnimmobilienmarkt: Re-Urbanisierungstrend verknappt Wohnraum

Düsseldorf/Berlin, 31.01.2013 17:55 Uhr (FS)

Stei­gende Miet­preise für Wohn­raum kommen zuneh­mend durch das Problem boomender Städte wie Berlin, Düssel­dorf oder München und durch zu geringe Inves­ti­tionen in Wohn­raum.

Insgesamt, das wird mancher Bürger nicht nachvollziehen können, verfügt Deutschland über einen stabilen Wohnimmobilienmarkt. Deutschland weist für die letzten 42 Jahre die geringste Schwankungsbreite bei Wohnimmobilienpreisen in der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) auf.

Im Unterschied zu vielen anderen OECD-Staaten stellt der deutsche Wohnimmobilienmarkt zu fast gleichen Teilen selbstgenutzten und gemieteten Wohnraum zur Verfügung. Nach den Zahlen der OECD nutzten rund 42 % der deutschen Haushalte selbstgenutztes Wohneigentum und 49 % Mietwohnungen. Genossenschaftliches Wohnen im Mietbereich macht dabei mit über 2 Mio. Wohnungen einen Anteil von rund 10 % am gesamten Mietmarktes aus.

Beispiel Düsseldorf:
Ende 2010 wohnten in Düsseldorf 588.169 Personen (+ 1.011) in 322.000 Haushalten. Die Zahl der in Düsseldorf sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat sich 2010 um 1,3% auf 364.788 erhöht. Laut Zeitungsauswertung setzt sich das Wohnungsangebot zu rund 66% aus Zwei- und DreiRaumWohnungen zusammen. Die durchschnittliche Miete bei diese nWohnungen liegt zwischen 8,12 Euro je Quadratmeter monatlich (2RaumWohnungen) und 8,39 Euro je Quadratmeter monatlich (3RaumWohnungen). Im Jahr 2010 bezogen 14.287 Haushalte Wohngeld. Die durchschnittliche monatliche Wohngeldzahlung lag bei 186 Euro monatlich.

Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner lag 2010 in Düsseldorf bei 72.425 Euro und übersteigt damit deutlich den Durchschnitt in Deutschland von 29.278 Euro sowie den Durchschnitt in NordrheinWestfalen von 29.220 Euro.

Der durchschnittliche Baulandpreis für individuellen Wohnungsbau (freistehende Einund Zweifamilienhäuser, Doppelhaushälften, Reihenhäuser) in mittlerer Wohnlage in Düsseldorf liegt 2010 mit 440 Euro pro qm (2009: 460 Euro) rund 19% höher als der höchste mittlere Preis in der Wohnungsmarktregion.

Die Düsseldorfer Preise für Bauland, Neubauten und Gebrauchtimmobilien gehören weiterhin zu den höchsten in NRW. Die Spitzenreiter bei den Baulandpreisen in den umliegenden Kreisen sind die unmittelbar an Düsseldorf angrenzenden kreisangehörigen Gemeinden.

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken: "Die Preis- und Mietanstiege beschränken sich in Deutschland auf die großen Ballungsräume. Hier trifft eine zunehmende Nachfrage im Zuge eines Re-Urbanisierungstrends auf ein unzureichendes Wohnraumangebot. Schärfere gesetzliche Grenzen für Mieterhöhungen und bei Neuverträgen sind die falsche Antwort auf steigende Mietpreise. So entfalten Eingriffe in den Preismechanismus regelmäßig schwerwiegende Nebenwirkungen, die sich langfristig dämpfend auf das Wohnungsangebot auswirken können. Besser ist es, einen Weg zu finden, wie zusätzlicher, attraktiver Wohnraum in Ballungsräumen geschaffen werden kann. Dabei sollte auch darüber nachgedacht werden, die Baulandvergabe und Bauvorschriften in Städten den Anforderungen anzupassen, ohne dabei die Nachhaltigkeit und Lebensqualität in Städten zu gefährden."

"Die Jahreswachstumsrate der Preise von Eigentumswohnungen stieg in den sieben größten Städten Deutschlands im dritten Quartal 2012 auf 8,6 %. In manchen Stadteilen der Großstädte fielen diese deutlich höher aus. Die Entwicklung der Mieten für Wohnraum zeigte ebenfalls erhöhte Steigerungsraten im zweistelligen Bereich in den Top-Lagen großer Städte. Die Bundesregierung hat im Dezember auf die erhöhten Mietpreissteigerungen in den Ballungszentren reagiert. Um Mietpreissprünge zu verhindern, ist im neuen Mitrechtsänderungsgesetz, das am 1. Februar vom Bundesrat verabschiedet werden soll, unter anderem vorgesehen, dass den Landesregierungen die Möglichkeit gegeben wird, per Rechtsverordnung für einen Zeitraum von maximal 5 Jahren die Kappungsgrenze für Mieterhöhungen bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete von 20 auf 15 % zu senken."

(Quelle: Stadt Düsseldorf/BVR)
(Foto: Rainer Sturm/pixelio.de)

 

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