Geringe Innovationstätigkeit im Mittelstand wird Wettbewerbsfähigkeit schwächen
FrankfurtRheinMain, 06.10.2014 11:39 Uhr (Wirtschaftsredaktion)
Im internationalen Wettbewerb sehen sich die Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand gut aufgestellt. Kritisch bewerten die Unternehmer jedoch ihre eigene Innovationstätigkeit. Konkurrenz aus Brasilien oder China steht bereit, um dem Weltmeister langfristig Marktanteile abzunehmen.
Die KfW Research hat im Mai und Juni dieses Jahr 2.200 international aktive Unternehmen aus dem Mittelstand in zehn wichtigen Industrie- und Schwellenländern zu unternehmens- und standortspezifischen Faktoren befragt. Deutsche Mittelständler schätzen ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit fast so gut ein wie die US-amerikanischen Unternehmen und liegen damit auf Platz zwei der Tabelle, auf Rang drei folgen die Briten.
"Deutsche Mittelständler punkten heute vor allem mit Service, Qualität und kurzen Lieferzeiten. Um auch in Zukunft im internationalen Wettbewerb zu bestehen, wird das allein nicht reichen“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. „Die kleinen und mittleren Unternehmen müssen stärker auf innovative Produkte und Dienstleistungen setzen und auch mehr investieren. Nur so können sie mithalten mit der Konkurrenz aus USA, Großbritannien und den Schwellenländern, die genau das bereits tut!“ Andernfalls drohe ein nachhaltiger Verlust an Wettbewerbsfähigkeit, so Zeuner weiter. „Welche Auswirkungen das haben kann, zeigt sich am Beispiel Japans: Trotz ausgezeichneter Standortbedingungen können die Mittelständler sich in ihrer Unternehmensperformance nicht gegen die internationale Konkurrenz behaupten.“
Aus europäischer Sicht alarmierend ist die in der KfW-Befragung ermittelte geringe Wettbewerbsfähigkeit spanischer und italienischer Mittelständler
"Rutschen sie weiter ab, schwächt das die Eurozone noch mehr und kann im auslandsaktiven deutschen Mittelstand – der vor allem mit Europa vernetzt ist – Umsatz, Gewinn und Arbeitsplätze kosten“, betont der KfW-Chefvolkswirt. Handlungsbedarf sieht er in beiden Ländern insbesondere beim Abbau von Finanzierungsbeschränkungen und Bürokratie. Besorgniserregend sei aber auch die für entwickelte Industrieländer hohe Belastung durch Korruption und politische Instabilität.
(Quelle: KfW; Frankfurt am Main)
(Foto: KfW Bildarchiv / Torsten George)
Mittelstand Wirtschaft
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