Globale Wirtschaft | Der Einfluss Asiens auf westliche Unternehmen
Düsseldorf, 15.09.2015 13:05 Uhr (Frank Schulz)
Asien wird nicht nur als Absatzmarkt bis 2030 immer wichtiger. Um den Anschluss nicht zu verlieren, sollten sich westliche Unternehmen auf diese Veränderungen einstellen und ihre Strategien überdenken.
Herausgeber seit 2007 und Gründer von FMM-Magazin. Projekte in der Finanz-/Medienindustrie seit 2003 u.a. bei Gruner + Jahr (Financial Times Deutschland) und der OnVista Group. Editor von über 8.000 Fachartikeln zum Thema Finanzwissen, Nachhaltigkeit, Innovation und Wirtschaft.
Saarbrücker Forscher haben für eine Studie rund 50 Wirtschaftswissenschaftler, Fachjournalisten und Unternehmensberater aus Europa, Asien und Nordamerika befragt, wie sie die künftige wirtschaftliche Bedeutung Asiens einschätzen und mit welchen Veränderungen zukünftig zu rechnen ist.
Victoria Lonnes Uni Saarland
Die Wirtschaftswissenschaftler haben anschließend 55 Unternehmen aus verschiedenen Bereichen wie dem Handel und der Konsumgüterindustrie befragt, wie sie zum Wirtschaftsmarkt Asien stehen. „Für rund 79 Prozent der befragten Unternehmen ist derzeit Europa der wichtigste Absatzmarkt. Es folgen Asien mit 50 und Nordamerika mit knapp 38 Prozent“, so Lonnes. „In den kommenden Jahren wird es eine Verschiebung geben, Asien wird für 69 Prozent der Unternehmen immer wichtiger werden. Europa erreicht nur noch circa 48 und Nordamerika 55 Prozent.“
In Asien wächst eine neue kaufkräftige Mittelschicht heran. So stehen bei ihr zum Beispiel Autos und Bekleidung westlicher Luxusmarken hoch im Kurs. Gleichzeitig dringen asiatische Unternehmen mit ihren Produkten auf die westlichen Märkte. Sie exportieren heute schon mehr Waren nach Europa und Nordamerika als umgekehrt.
Professor Dr. Joachim Zentes
Auch 2030 wird Europa als Produktionsstandort für rund 55 Prozent der befragten Unternehmen von Bedeutung sein. Langfristig wird sich allerdings die Qualität der in Asien produzierten Waren deutlich verbessern. Bereits heute investiert zum Beispiel die chinesische Regierung in die Ausbildung der Bevölkerung und damit auch in die Innovation und Entwicklung von Technik.
Dominik Meiser Uni Saarland
Um sich auf diesen Wandel vorzubereiten, raten die Saarbrücker Wirtschaftswissenschaftler westlichen Unternehmen zum einen, in ihren Strategien asiatische Bedürfnisse zu berücksichtigen oder mit asiatischen Unternehmen Kooperationen einzugehen. „Wichtig ist darüber hinaus, Trends rechtzeitig aufzuspüren“, so Zentes. Hier müssten Unternehmen künftig mehr Geld in die Hand nehmen, um reagieren zu können. Außerdem sollten sie in Forschung und Entwicklung investieren, um bei Innovationen nicht den Anschluss zu verlieren.
(Quelle: Universität des Saarlandes)
(Artikelfoto: © Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH)
Weiterführender Link: Studie zum Thema Asiens Aufstieg der Uni Saarland
Wirtschaft Aussenwirtschaft
- BaFin ordnet Moratorium bei der North Channel Bank an
- Finanzen News | Robert Halver Analyse zum Aktienmarkt
- Konzept der EU zum Ausbau der erneuerbaren Energie
- EU schafft Regeln für autonomes Fahren und Fahrerassistenzsysteme
- Börse News | Hellman & Friedman bietet EUR 460,00 je zooplus AG Aktie
Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.
Portalsystem 2024 © FSMedienberatung