Immobilien: Miete oder Kauf - eine Frage der Generationen

Immobilien gelten neben der Anlageform Gold zurzeit als echte Alternative aufgrund der niedrigen Zinsen. Nicht primär der kurzfristigen Rendite wegen, sondern als sicherer Hafen für das Ersparte. Andere Anlageformen, die langfristig Rendite bringen sollen, sind im Augenblick Mangelware. Selbst in Aktien investieren Deutsche immer weniger.

Nach aktuellen Berechnungen liegen über 900 Milliarden Euro aus deutschen Haushalten in nichts bringende Tagesgeldkonten. Nicht einmal 0,5 Prozent Effektzins bringt das. Nachvollziehbar, das immer mehr Menschen über Eigentum nachdenken.

IST-Situation am Wohnungsmarkt

Obwohl es immer mehr Singlehaushalte gibt, beträgt die durchschnittliche Wohnungsgröße in Deutschland ca. 90 Quadratmeter und ist mit 4 bis 5 Zimmern nicht gerade klein bestückt. Alleine in den Großstädten sieht das Bild etwas anders aus. Dort sind Wohnungen nicht immer großzügig bemessen. In Familienhaushalten sieht das Ganze nochmals anders aus, wie die nachfolgende Grafik zeigt.

Platz ist für Familien eine Notwendigkeit. Heutzutage möchte jedes Kind ein eigenes Zimmer und eventuell hat Vater oder Mutter noch ein Büro. Oft stellt sich die Frage: Ziehen wir in eine große Wohnung oder in ein Haus? Beides sollte abgewogen werden, denn bei einem Mietobjekt entscheidet nicht nur immer die Lage. Eine praktische Gegenüberstellung Haus oder große Wohnung mieten findet sich im Internet.

Kauf oder Miete

Die Bildung von Eigentum findet bei den meisten zwischen dem 30 und 46 Lebensjahr statt. Auch sprechen Forscher dieser Lebensphase ein gewisses Stresspotenzial zu. Die Familie wird gegründet, es fällt womöglich ein Gehalt weg und die Karriere muss stabilisiert bleiben. Nicht ganz einfach. Aus diesem Grund sollten sich Paare gut überlegen, was langfristig am besten funktionieren kann.

Die Lastenverteilung beispielsweise wird in Zukunft auf immer weniger sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer liegen. Dafür wird es wohl in manchen Regionen Deutschlands Häuser zum Schnäppchenpreis geben. Denn ältere Menschen zieht es immer mehr in die Städte. Dort ist die Versorgung gut, es gibt Mehrgenerationen-Wohnkonzepte und das kulturelle Angebot ist größer.

Nach den Bevölkerungsvorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes (Wanderungssaldo: plus 100.000 Personen ab 2014) wird in Deutschland die Zahl der Personen, die 80 Jahre oder älter sind, zwischen 2011 und 2050 von 4,3 Millionen auf 10,2 Millionen steigen und erst danach rückläufig sein (2060: 9,0 Millionen). 2060 werden 14,0 Prozent der Bevölkerung – das ist jeder Siebte – 80 Jahre oder älter sein. Damit wird es fast so viele Menschen in diesem hohen Alter geben wie unter 20-Jährige, die dann 15,6 Prozent der Bevölkerung ausmachen werden. (Quelle: Statistisches Bundesamt: Lange Reihen: Bevölkerung nach Altersgruppen, 12).

Tweet

 
(Quellen: Statistisches Bundesamt/Bundeszentrale für politische Bildung)
(Foto: Postbank AG)