Innovatives Management von Geschäftsprozessen im Mittelstand
Düsseldorf, 30.06.2014 18:45 Uhr (Frank Schulz)
"Veränderung ist die einzige Konstante" - in der freien Übersetzung des Heraklit von Ephesus. Sich ändernde Wertschöpfungsketten führen zwangsläufig auch zu Veränderungen der Geschäftsprozesse. Wie können diese wettbewerbsorientiert abgebildet werden?
Herausgeber seit 2007 und Gründer von FMM-Magazin. Projekte in der Finanz-/Medienindustrie seit 2003 u.a. bei Gruner + Jahr (Financial Times Deutschland) und der OnVista Group. Editor von über 8.000 Fachartikeln zum Thema Finanzwissen, Nachhaltigkeit, Innovation und Wirtschaft.
"Die organisatorische Kompetenz der Führungsspitze bildet die Grundlage für den zukünftigen Unternehmenserfolg. Aber nur knapp acht Prozent der befragten Unternehmen schätzen die Qualität des eigenen Geschäftsprozessmanagements als so gut ein, dass sie Geschäftsprozesse bei Veränderungen in der unternehmerischen Umwelt schnell und zielgerichtet anpassen können". Das ist eine Kernaussage der Studie "Zukunftsthema Geschäftsprozessmanagement" von PricewaterhouseCoopers (PwC).
Veränderungen abbilden
Wo kommen die Veränderungen eigentlich her? Nach Aussagen von Unternehmen sind es der zunehmend globale Wettbewerbsdruck und vor allem die Komplexität der Geschäftsmodelle. Einmal erlernte Kompetenzen reichen heute nicht mehr aus. Vor allem Führungskräfte stehen unter einem enormen Druck ständig "In-Market" sein zu müssen und immer einen Schritt voraus zu sein. Da reichen so manche Vorgehensmodelle und so manche Methodiken nicht mehr aus.
Die Herausforderung der Unternehmen ist die Schaffung einer integrierten Geschäftsprozesslandschaft und eine Interoperabilität im Handeln. Gleichzeitig müssen Methoden schnell und effektiv anpassbar sein. Zudem liegt die entscheidende Lösung nicht mehr im Top-Down, also das die Führungskräfte alles alleine entscheiden; die relevanten Abteilungen und Personen sollten eingebunden werden.
Diese Grafik lässt erkennen, welchen Stellenwert das Geschäftsmodellmanagement in ausgewählten Branchen ausmacht und...
...wie der aktuelle Stellenwert ist. Eine gravierende Lücke zwischen Erkennen und Umsetzung!
Selbst öffentliche Institutionen wenden vermehrt klar definierte Geschäftsprozesse an. Man vermutet es nicht, aber es geht hier "nur" um die individuelle Erstellung von Statistiken. Beim Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz heißt es: "Die Qualität statistischer Daten hängt nicht zuletzt davon ab, wie ihr Herstellungsprozess organisiert ist".
Die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (United Nations Economic Commission for Europe, UNECE) hat ein Generisches Geschäftsprozessmodell für die amtliche Statistik entwickelt (Generic Statistical Business Process Model, GSBPM).
Um statistische Daten auf die Nutzerbedürfnisse auszurichten, sollten Datenproduzenten und Kunden zunächst vereinbaren, worüber eine Information gewünscht wird!
Modern und Effektiv
Selbst in der Entwicklung von Software für das Prozessmanagement gibt es Unterschiede in der Vorgehensweise. Es werden im Kern drei Methoden genannt: Modellierung mit UML (Unified Modeling Language), EPK (ereignisgesteuerten Prozessketten) und BPMN (Business Process Model and Notation).
Bei der Prozessmodellierung geht das BPMN Modelleinen innovativen Weg: die Einbindung möglichst vieler Teams von Beginn an. Und das mit einem flexiblen Benutzerinterface auf Basis des Webbrowsers. Ein Kauf und die Installation in unternehmenseigene IT-Strukturen müssen hierbei nicht erfolgen. Ein kurzes Erklärvideo gibt Klarheit:
* Begriffserklärung: Die Business Process Modelling Notation (BPMN) wurde von der Business Process Management Initiative (BPMI) entwickelt, einem Non-Profit-Konsortium bestehend aus einer Reihe von Unternehmen wie z.B. In talio, Adobe, Cap Gemini, SAP, PeopleSoft. Die BPMI hat sich zum Ziel gesetzt, einen ganzheitlichen offenen Standard für die Modellierung, Implementierung und Ausführung von Geschäftsprozessen zu entwickeln. Dabei wird ein Ansatz verfolgt, bei dem die geschäftsseitige wie auch die IT-seitige Betrachtung der Geschäftsprozesse berücksichtigt wird. (Quelle: Dr. Schniz GmbH).
Unternehmen wie Signavio bieten moderne BPM Software als sogenannte SaaS Lösung an. D.h., beim Software-as-a-Service mietet der Kunde die Software und muss diese nicht unbedingt kaufen. Diese Lösungen haben Vorteile: Der Kunde kann immer auf eine aktuelle Version zugreifen und die Kosten sind transparent.
(Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz / PricewaterhouseCoopers / Signavio / Dr. Schniz GmbH)
Mittelstand IT
Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Der Managementbegriff ist sehr vielfältig. Als Oberbegriff bezeichnet dieser die Funktion der Unternehmensleitung. Aus diesem Grund ist hierfür oftmals auch der Begriff der Unternehmenssteuerung anzutreffen. Auf der anderen Seite kann die Unternehmensführung in einzelne Teilbereiche untergliedert werden. Hier gibt es eine ganze Reihe von möglichen Untergliederungen. Die Managementbereiche sind von der Größe sowie der Organisation eines Unternehmens abhängig, wobei sich die Organisation bereits aus dem Bereich des Organisationsmanagements / Unternehmensführung ergibt. Eine gezielte Einteilung und Steuerung der Managementbereiche ist maßgeblich für den Erfolg einer Unternehmung. Das Managementverständnis stellt den Grundbaustein einer erfolgreichen Unternehmenszukunft, dar.
...wir haben recherchiert das ab 2005 die OMG das BPMN übernommen hat. Hier ist eine aktuelle Definition: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/business-process-model-and-notation-bpmn.html.
Zur Begriffserklärung BPMN. Die Quelle ist veraltet. BPMN wurde von der OMG weiterentwickelt und BPMN 2.0 ist mittlerweile ein ISO-Standard, der auch die direkte Ausführung von Prozessen unterstützt.
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