Kaupthing-Bank gibt aktuelle Handlungsempfehlung für Kunden ab
Köln/Frankfurt am Main, 15.03.2009 17:58 Uhr (FS)
Die deutsche Niederlassung der isländischen Kaupthing-Bank versucht Kunden mit nicht eindeutigen Erklärungen zu beruhigen.
Die am 12.03.2009 veröffentlichte Schrift wendet sich zunächst an die Presse und an öffentliche Institutionen. Es würden zu viele Halbwahrheiten und schlecht recherchierte Notizen veröffentlicht. Ein klares Presse-Statement seitens Kaupthing folgt leider nicht. Es heißt lediglich: „Darüber hinaus sei […] erwähnt, dass es sehr schwer ist, eine allen Parteien gerecht werdende Informationspolitik zu betreiben. Es ist richtig, dass wenig an die Öffentlichkeit gelangt. Dies ist aber nur zu verständlich, da bislang noch keine eindeutigen Aussagen zur endgültigen Abwicklung gemacht werden können. Und es ist nicht darstellbar, die unterschiedlichen Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden, durch eine globale Informationspolitik zu befriedigen“, so die Mitteilung der deutschen Kaupthing-Bank Niederlassung.
Die angekündigten „Handlungsempfehlungen“ beziehen sich eher auf Appelle der Vernunft in Richtung Kaupthing-Bankkunden. Es sei beispielsweise nicht erforderlich“ …Kontokündigungen an Kaupthing zu versenden.“ Alles werde automatisch auf die Kunden zukommen.
Weiterhin solle man auf Schreiben mit Fristsetzung verzichten, in denen Kunden die Überweisung ihrer Guthaben fordern. „Aufgrund des Moratoriums können wir Ihrem Gesuch nicht nachkommen. Auch wenn wir selbstverständlich Ihre persönliche und wirtschaftliche Situation verstehen“, heißt es seitens Kaupthing.
Hinsichtlich einer fehlenden Empfangsbestätigung der eingereichten Ansprüche beim isländischen Einlagensicherungsfonds bittet man um Verständnis: „Das wird nach unserer Einschätzung wohl auch aus verständlichem Grunde noch nicht sofort erfolgen, ggf. auch gar nicht erfolgen. Der Arbeitsaufwand ist sehr hoch und derzeit von Island nicht zu leisten. Es ist aber auch nicht erforderlich, da dies ebenfalls im Rahmen einer Abwicklung behandelt wird“, so Kaupthing.
Anwälte und Gewalt
Kaupthing sieht mögliche Einlassungen über Anwälte entspannt: „Die deutsche Niederlassung steht seit dem 09. Oktober 2008 unter Moratorium. Lassen Sie sich gerne von Ihrem Anwalt erklären was das genau bedeutet. Solange die Niederlassung unter Moratorium steht, sind Ein- und Auszahlungen zu Gunsten oder zu Lasten der Kundenkonten nicht zulässig. Und zwar auf gar keinen Fall. Unabhängig davon wie oft Sie uns Weisungen über Ihre Anwälte zukommen lassen.“
Angeblich soll es „Splitterparteien“ von Kunden geben, die auch nicht vor gewaltsamen Handlungen zurückschrecken.
Keine konkrete Perspektive
Das Kaupthing-Statement appeliert an die Geduld der Kunden: „[…] Sie werden, mit welcher Maßnahme auch immer, den Vorgang der Rückzahlung nicht beschleunigen können. Wir arbeiten intensiv daran und informieren jeden Kunden ganz persönlich, sobald es konkrete Handlungsanweisungen gibt.“
„Derzeit können wir Ihnen noch keine Details mitteilen. Aber das gesamte Vorhaben ist auf einem guten Wege und es herrscht Einigkeit unter den beteiligten Parteien. Es liegen konkrete Vorschläge auf dem Tisch, wie die Verfahrensweise sein soll. Aufgrund der rechtlichen Situation gibt es derzeit noch einige Details zu klären, die einfach nicht von jetzt auf gleich aus dem Wege geräumt werden können. Das benötigt seine Zeit, auch wenn es aus Kundensicht unbefriedigend ist. Daher können wir derzeit auch noch keinen Zeitrahmen in Aussicht stellen. Alle arbeiten daran, dies so schnell wie möglich zu bewerkstelligen.“
EU-Pass als Problem?
In der Schrift macht Kaupthing darauf aufmerksam, das sie in Deutschland nach dem „EU-PASS“ arbeitet.
Der so genannte „EU-Pass“ erlaubt es Banken, Finanzdienstleistern, Versicherern und Wertpapierhändlern, innerhalb der Europäischen Union (EU) und innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums (EWR) grenzüberschreitend tätig zu werden, ohne hierfür eine gesonderte Erlaubnis im Gastland beantragen zu müssen. Will beispielsweise ein französischer Finanzdienstleister Dienstleistungen, für deren Vertrieb er bereits eine Erlaubnis der französischen Aufsicht besitzt, diese auch in Deutschland anbieten, so muss er dies lediglich bei seiner Heimatlandaufsicht anzeigen. Diese leitet das Gesuch, den so genannten Notifizierungsantrag, dann an die BaFin weiter. „Der EU-Pass ist zwar kein richtiger Pass wie etwa ein Reisepass; er erlaubt es den Unternehmen aber, wie dieser, in der EU und dem EWR geschäftlich tätig zu werden“, sagt Jörg Willems, der für das Netzwerk-Sekretariat verantwortlich ist.
Problem bei der Vereinfachung des Verfahrens ist die Zuständigkeit der Aufsicht. Bei der Vielzahl der EU-Mitgliedsstaaten und der jeweiligen Anzahl von Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistern ist es für die EU eine große Herausforderung alle Aufsichtsbehörden auf einem Stand zu halten. Als Initiator des EU-Pass-Netzwerkes stellt die BaFin das Netzwerk-Sekretariat, das die Expertentreffen inhaltlich vorbereitet und den Informationsaustausch unter den Behörden koordiniert. Ziel des Expertentreffens ist es, nach Möglichkeit die tatsächlich verantwortlichen Sachbearbeiter der jeweiligen Aufsicht an einen Tisch zu bekommen: Dies soll sicher stellen, dass vor allem die alltäglichen Probleme bei der Zusammenarbeit besprochen werden können.
(Quelle: Kaupthing NL Deutschland, BaFin)
Banken Finanzen Kaupthing
Genauso sehe ich das auch. Wenn ein Isländisches Unternehmen unter Berufung auf EU-adaptierte Rechte in anderen Staaten operiert, dann ist in Pleite-Fällen auch die EU für die Konsequenzen verantwortlich. Wenn die EU derartiges Vorgehen prüfungsfrei erlaubt, gehört dem EU-Gerichtshof eine Klage nunmehr geschuldet.
Diese sollte von allen betroffenen gemeinsam als Sammelklage eingereicht werden. Ob man damit bis Oktober warten sollte, ist fraglich. Ich selbst sitze seit Monaten im Ausland und muss meinen Aufenthalt nunmehr aus finanziellen Gründen abbrechen, und mich der katastrophalen Wirtschaftslage in Deutschland aussetzen.
Wenn bis Oktober 2009 unser Geld nicht zurückgezahlt wurde, müssen wir Geschädigten die Vorstandsmitglieder der Kaupthing Bank persönlich wegen Betruges auf Schadenersartz verklagen. Vor einem europäischen Gericht!!!
Das wäre doch gelacht, wenn wir diese Witzfiguren nicht greifen können!!! Gemeinsam sind wir stark und können uns auch die benötigten Rechtsmittel leisten.
Da kann man doch gleich einmal sehen, wie Rechtssprechung in der EU funktioniert - oder für den "kleinen Mann" auch nicht. Ich habe keine Lust mehr darauf, mich veräppeln zu lassen!
Es ist UNSER Spargeld, das weg ist. Meins, deins
Voll versteuert, oft vom Munde abgespart für später, zur Altersvorsorge.
Ich bin selbtständig und bekomme keine stattliche Rente.
Daher habe ich mein Geld auf verschiedene Banken aufgeteilt- aus Vorsicht aber nur auf Tagesgeldkonten.
Nachdem ich mich überall über geeignete Banken informierte, habe ich im September einen Betrag,t unterhalb der Einlagensicherung, als Tagesgeld angelegt.Alles deutete auf große Sicherheit hin, deshalb wählte ich Kauphting..
Wenige Tage später erfolgte der Supergau.
Ich werde das Gefühl nicht los, das wir alle nur hingehalten werden, und das nachher das Geld ganz einfach weg ist.
Man wird sich rausreden.
Genau wie jetzt schon vorbereitet wird:
Schlagwörter jetzt schon beliebt: EU, international, schwierig, nicht mehr unter verschiedenen Banken zu trennen, Gelder auf verschieden Banken aufgeteilt....
Es gibt jede Menge Möglichkeiten zu bedauern und zu beklagen, das die anderen es ja schließlich Schuld waren.
Wir hätten ja gerne, aber die anderen.....
Wir müssen alle hohe Steuern zahlen und haben einen Anspruch darauf, unser Geld wiederzurück zu bekommen.
Dies ist ja kein Geld, das in spekulative Aktien angelegt ist, sondern es ist und bleibt ja nur ein sicheres SPARBUCH.
Und das muß sicher sein.
Daher MUSS das Geld zurückgezahlt werden
Ohne wenn und aber.
Wenn ich meiner Bank Geld schulde, muß ich es auch zurückzahlen und kann mich nicht rausreden.
Wenn ich dem Staat Steuern schulde, muß ich diese zahlen, auch ohne wenn und aber.
Also muß Kaupthing unser Geld zurückzahlen- ohne wenn und aber.
.... Und was sagt die Bundesregierung dazu? Früher hat es seitens BaFin eindeutige Erklärungen zur Kaupthingkrise und einem Happy End für die Kunden der Bank in Deutschland gegeben. Mir scheint es aber in letzter Zeit sehr still in Berlin geworden zu sein. Was machen unsere Volksverteter und die zuständigen Minister und Ämter, um uns zu helfen? Eine detaillierte, aktuelle Pressemeldung ist überfällig. Ist Berlin immer noch der Meinung, wir können mit einem Happy End (in diesem Leben) rechnen?
Nicht nur, dass einige Bürger Kredite aufnehmen mussten, um sich existenziell über Wasser halten zu können. Es gibt auch Menschen, denen durch ihre politische Meinungsäußerungen im Zusammenhang mit dem Kaupthing-Dilemma der berufliche Weg in (hochsenible) Bereiche des Staates verwehrt wird. Dazu kann ich nur sagen, dass keiner der KommentatorInnen hier - trotz politischer Kritik - eine antidemokratische Grundhaltung offenbart hat bzw besitzt.
Die Kaupthing-Misere ist ein Politikum, an denen sich öffentliche Vertreter des Volkes und Institutionen des Staates messen lassen müssen. Wir Bürger dürfen dies auch verfassungrechtlich und müssen dies auch, weil dadurch das System überhaupt so ein tragfähige Grundlage erfährt!!!
Aus der politischen Situation heraus, wird alles "unter Beschuss" genommen, was die Ursache dieser unerträglichen Situation bilden könnte. Sofern die Bundesregierung, die Bundeswehr oder andere Institutionen des Staates oder anderer Staaten "ihren Pelz" hinhalten mussten, ist dies durch die politische Brille zu beurteilen: Eine Infragestellung sämtlicher staaticher Institutionen hatte nie stattgefunden......!!!!!!
Ein hoffender Bürger.
Nein, keine Gewalt gegen die Kaupthing Bank durch die geprellten Kunden, so wie es die Bank jetzt glauben machen will. Das würde ihr so passen, sich jetzt auch noch in die "Opferrolle zu begeben.
Allerdings, in allen anderen europäischen Ländern haben die Kunden bereits ihre Spargelder ganz oder wenigstens teilweise zurück erhalten.
Nur in Deutschland erdreistet sich die Kaupthing Bank in unerträglicher und unverständlicher Weise aus der Rückzahlung der Kundengelder eine unendliche Geschichte zu machen. Nicht wenige kleine Sparer, die auf Ihre falschen Versprechungen vertraut haben, sind dringend auf ihre Einlagen angewiesen.
M.E. wird in diesem Fall ziemlich viel "verschleiert", auch schiebt der eine dem anderen die "Schuld" in die Schuhe. Kein Wunder, wenn die Kritik "emotional" wird. Können denn in diesem "Durcheinander der Zuständigkeiten" und "Unklarheiten", in diesem zumindest scheinbar Werte-freiem "Zustand", in dem kein einzelner Sparer irgendeine Information persönlich erhält, nicht wenigstens öffentlich die "Werte", sprich "Rechte" und die dazugehörigen "Pflichten" mal verständlich veranschaulicht werden? Kann denn immer nur "Geduld" gefordert werden, ohne verbindliche Absprachen? Wie kann eine Bank (?) überhaupt in Deutschland tätig sein, wenn sie sich anscheinend wegen anderer "Verantwortlicher" so mir nichts- dir nichts auf einmal in "Luft auflöst"?
" Angeblich soll es „Splitterparteien“ von Kunden geben, die auch nicht vor gewaltsamen Handlungen zurückschrecken. "
Ich sage nur, das wird aber auch langsam Zeit !!!
Ich selbst bin leider alt und krank - 100 % schwerbehindert dazu, sodaß ich selbst leider nicht mehr "aktiv" werden kann !
Aber man kann es gar nicht glauben : Diese Brüder verzocken unser Geld (in meinem Fall mühsam von einer kleinen Rente abgezwackt) und stellen sich dann noch hin und behaupten rotzfrech, andere seien schuld !!!
Und wir Sprer (Kunden) sollen uns auch nicht so anstellen, vielleicht erhalten wir ja sogar unser Geld (teilweise?) zurück !
Aber alles hat einmal ein Ende, auch die Geduld der (viel zu geduldi- gen!!!) deutschen Sparer !
Ich war von Anfang an der Ansicht, das die EU Schuld ist. Wie kann es sein, das die EU sagt ihr in Deutschland müßt diese Bank zulassen ob ihr wollt oder nicht. Andererseits sich einen Dreck darum schert, ob der GESETZLICHE ANSPRUCH von 20.000 Euro erfüllt wird.
Man muß aber noch anmerken, das die EU unsere Regierung und unsere Politiker aus Berlin sind.
Damit schließt sich dann der Kreis wieder.
Ich traue keiner Bank mehr! Die Gesetzte verpuffen im Ernstfall wie man bei Kaupthing sieht.
Nun ist es endlich herausgekommen: Die EU samt ihrer Regelungen und Verträge sind schuld! Die Staaten dürfen nä(h)mlich keine "faulen" Finanzdienstleister verprellen. Richtig, da gibt es ja die Dienstleistungsfreiheit, die wohl mehr zu wiegen scheint, als die billigen (deutschen) nationalen Interessen.
Ich hatte bisher nur die Bundesregierung und die Kaupthing Edge auf meiner "schwarzen Liste". Nun muss ich die Liste wohl ergänzen.
Bis Jahresende, wenn das Geld möglicherweise nichts mehr wert ist, werden sich wohl auf dieser Liste noch weitere Namen finden, wie z.B. der Schah von Persien oder sogar der letzte Staatsratsvorsitzende der ehemaligen DDR.
Ich habe die Verarschung satt: Ich will endlich mein Geld zurück!!
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