Neupositionierung gefloppt: Strauss Innovation stellt Insolvenzantrag
Düsseldorf, 19.06.2015 14:38 Uhr (Finanzredaktion)
Die Strauss Verwaltungs GmbH und die Strauss Logistik GmbH haben gestern beim Amtsgericht Düsseldorf Anträge zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
Beide Gesellschaften verantworten den Geschäftsbetrieb sowie die Warenversorgung des deutschlandweit tätigen Einzelhandelsunternehmens Strauss Innovation mit rund 1.100 Mitarbeitern, 77 Filialen sowie einem Onlineshop.
Die Gründe der Insolvenz
Strauss Innovation verzeichnete in den Monaten März und April deutliche Umsatzrückgänge. Diese sind auf eine laufende Neupositionierung zurückzuführen, mit der das Unternehmen durch qualitativ höherwertige Artikel und eine Neugestaltung der Verkaufsflächen neue Zielgruppen erschließen wollte. Die neuen Kunden sollten insbesondere durch den anstehenden Kollektionswechsel für Strauss Innovation begeistert werden. Jedoch ist die notwendige Finanzierung der Winterkollektion zuletzt gescheitert. Dadurch konnten notwendige Bestellungen nicht durchgeführt werden und die Insolvenzanträge wurden unausweichlich.
Heute wurde vom Amtsgericht der Düsseldorfer Rechtsanwalt Horst Piepenburg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Er ist mit einem Spezialistenteam vor Ort, um gemeinsam mit der Geschäftsführung die weiteren Schritte zu sondieren. Zudem hat Piepenburg heute Gespräche mit dem Betriebsrat geführt und gemeinsam mit der Geschäftsführung eine Mitarbeiterversammlung abgehalten.
Dr. Hans Peter Döhmen, Geschäftsführer der beiden insolventen Gesellschaften erklärte: „Wir haben bei Strauss Innovation in den vergangenen Monaten gemeinsam mit unserer Belegschaft wichtige Meilensteine erreicht, um das Unternehmen wieder erfolgreich im Markt zu positionieren. Wir setzen nun alles daran, kurzfristig eine neue Perspektive für diesen Weg zu entwickeln.“
Strauss Innovation hatte im Januar 2014 eine Restrukturierung im sogenannten Schutzschirmverfahren beantragt und Dr. Hans Peter Döhmen als Chief Restructuring Officer (CRO) in die Geschäftsführung berufen. Für die Sanierung wurde ein Insolvenzplan erarbeitet und von den Gläubigern des Unternehmens beschlossen, der Ende 2014 vom Amtsgericht bestätigt wurde. Dieser sah die Konzentration auf profitable Filialen vor sowie den Einstieg eines neuen Investors, dem Mühleck Family Office.
(Quelle: rw konzept GmbH)
Unternehmen Handel
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