Auch wenn die Angst vor bevorstehenden Zöllen den Aktienmarkt belastet, ist durch die Entspannung um den koreanischen Konflikt keine Sorge für große Kursverluste von Nöten. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
04.05.2018 13:06 Uhr
FINANZMÄRKTE UND AKTIEN ANALYSE

Robert Halver Aktien Ausblick | Markante Kursverluste bleiben aus

Düsseldorf, 04.05.2018 13:06 Uhr (Robert Halver)

Obwohl die Zollangst um USA der EU und China noch wie Kaugummi am Schuh klebt, haben sich die Akti­en­märkte durch die Dees­ka­la­tion der beiden Korea-Staaten beru­higt.

Informationen zum Autor:
Halver Robert
Robert Halver ist Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG. Bereits seit 2012 berichtet er auf FMM-Magazin.de über die Geschehnisse an den Börsen. Baader betreut an den Börsenplätzen Frankfurt, München, Stuttgart, Düsseldorf und Berlin u.a. den Handel mit Aktien, Anleihen, Derivaten und Fonds.

Die nachlassenden Zinsängste kommen ebenso in einer sich seit Mitte Februar wieder spürbar zurückbildenden Volatilität am US-Rentenmarkt zum Ausdruck. Diese sorgt auch am US-Aktienmarkt für Stabilität.

Nachdem der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un im Konflikt mit Südkorea auf Deeskalation setzt und sogar einen Friedensvertrag für die koreanische Halbinsel mit Abbau seines Atomwaffenprogramms zusagte, hat sich die Kriegsangst als Handicap für die Finanzmärkte deutlich zurückgebildet. Nicht zuletzt ist auch ein militärischer Konflikt zwischen den Supermächten USA und Russland in Syrien vom Tisch.

Baader Market Robert Halver US Aktien Volatilität

Was allerdings als konjunktureller Belastungsfaktor bleibt, ist die Zollangst. Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone und die ifo Exporterwartungen für Deutschland haben sich merklich eingetrübt.

Robert Halver Einkaufsmanager Index


 

Immerhin, der Hinweis von US-Handelsminister Ross auf „potenziell fruchtbare Gespräche“ mit der EU und China über den allgemeinen Abbau von Handelsspannungen deutet Lösungen im Handelskonflikt an.


 

Überhaupt ist Trump durchaus für spontane Kehrtwendungen bekannt. Mehr Berechenbarkeit wäre zwar wünschenswert, aber am Ende zählt, dass die Handels-Kuh vom Eis geholt wird.

Immerhin verschafft der schwächere exportfreundliche Euro dem Aktienmarkt der Eurozone und Deutschlands eine Sorgenpause.

Wenn auch die Zollangst bleibt, die Zins- und Kriegsangst ist verarbeitet. Bei 2:1 für die Aktienmärkte bleiben markante Kursverluste bei Aktien aus.

Charttechnik DAX und Euro/US-Dollar - Nicht kleinzukriegen

Der nächste Widerstand beim DAX liegt bei 12.951 Punkten. Kann der Index diesen nachhaltig überschreiten, folgt das nächste Kursziel bei 13.301. Darüber nimmt der Index die Barrieren bei 13.443 und 13.526 Punkten als Allzeithoch ins Visier. Kommt es zu Gewinnmitnahmen und wird dabei die Unterstützung bei 12.722 unterschritten, ist vorerst mit Kursverlusten bis zu den Marken bei 12.651, 12.524 und schließlich 12.489 Punkten zu rechnen. Weitere Haltelinien folgen bei 12.450 und 12.335. Diese ist besonders massiv ausgeprägt.

Gibt der Euro gegenüber US-Dollar weiter nach, liegt die erste Unterstützung bei 1,186 und 1,172. Bei Unterschreitung liegen die nächsten Haltelinien bei 1,162 sowie 1,15. Auf dem Weg nach oben befindet sich der erste Widerstand bei 1,209 je US-Dollar. Darüber liegen weitere Barrieren bei 1,221 und 1,231. Werden auch diese überschritten, liegen die nächsten Kursziele beim Euro bei 1,251 sowie 1,289.

Der Wochenausblick für die KW 19 - Keine US-Inflationspanik

In China zeichnen grundsätzlich stabile Im- und Exportdaten ein unverdächtiges Konjunkturbild.

In den USA untermauert das stabile Konsumentenvertrauen der University of Michigan die robuste US-Konsumlage, während sich die Konjunkturstimmung im US-Mittelstand wieder optimistischer zeigt. Der Inflationsanstieg im April ist hauptsächlich auf ansteigende Ölpreise zurückzuführen.

In der Eurozone fallen die vom Finanzdatenanbieter Sentix ermittelten Konjunkturerwartungen für die kommenden sechs Monate wegen der weiteren Unsicherheiten im Handelskonflikt mit den USA schwach aus. In Deutschland verdichtet der Dreiklang aus Exportzahlen, Industrieproduktion und -aufträgen für März das Bild einer leichten Konjunkturabkühlung.

Der Autor dieses Artikels ist Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG.

Disclaimer

Die Baader Bank AG ist eine der führenden Investmentbanken für die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Marktführer im Handel von Finanzinstrumenten. Als Market Maker ist die Bank für die börsliche und außerbörsliche Preisfindung von über 800.000 Finanzinstrumenten verantwortlich. Im Investment Banking entwickelt sie Finanzierungslösungen für Unternehmen und bietet institutionellen Anlegern umfassende Dienstleistungen beim Vertrieb und dem Handel von Aktien, Anleihen und Derivaten.

Herausgeber: Baader Bank AG Weihenstephaner Str. 4 85716 Unterschleißheim Deutschland www.baaderbank.de

Redaktion: Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank AG Marc Schlömer, Kapitalmarktanalyse, Baader Bank AG

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