Robert Halver kommentiert die aktuelle Lage an den Finanzmärkten. Im Fokus dabei ist das Thema Aktien und Rendite. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
30.03.2015 13:31 Uhr
AKTUELLE FINANZMARKTLAGE

Robert Halver: Steigende Aktienkurse und sinkende Renditen setzen sich fort

Frankfurt/Main, 30.03.2015 13:31 Uhr (Robert Halver)

Ein latenter, wenn auch zurzeit weniger im Fokus stehender Belas­tungs­faktor ist der geopo­li­ti­sche Konflikt um die Ukraine. Denn leider haben sich die Posi­tionen auf beiden Seiten so verhärtet, dass gesichts­wah­rende Kompro­misse nur schwierig zu errei­chen sind.

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Halver Robert
Robert Halver ist Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG. Bereits seit 2012 berichtet er auf FMM-Magazin.de über die Geschehnisse an den Börsen. Baader betreut an den Börsenplätzen Frankfurt, München, Stuttgart, Düsseldorf und Berlin u.a. den Handel mit Aktien, Anleihen, Derivaten und Fonds.

Die hybride Kriegsführung Putins ist ein neues Phänomen: Offiziell ist Russland nicht in Kriegshandlungen involviert, aber im Hintergrund wird von Putin gezündelt und militärische Unterstützung gewährt. Diese Methode, die bereits in der Ukraine zur Anwendung gekommen ist, wäre grundsätzlich auch in den Nato-Staaten des Baltikums praktizierbar. Auch dort gibt es starke russische Minderheiten.

Westliche Waffenlieferungen an die Ukraine oder das Baltikum würden Putin ein willkommenes Alibi für die Besetzung der Ukraine insgesamt liefern. Dann würde der Kalte Krieg heiß. Die weitere Einschätzung der Lage ist schwierig. Es bleibt zu hoffen, dass die Krawallschläger auf beiden Seiten eingedämmt werden können. Der Westen ist gut beraten, europäische Politiker in dieser heiklen Mission an die diplomatische Front zu schicken. Sie sind feinfühliger als so mancher „US-Diplomat“. Grundsätzlich ist vorerst nicht mit mehr als der augenblicklich stabilen Seitenlage zu rechnen. Die Finanzmärkte blenden dieses Thema momentan weitgehend aus. Mögen sie Recht behalten.

Aktien und Börse

Ein konkreterer Unsicherheitsfaktor an den Börsen bleibt die Schuldensituation in Griechenland. Athen soll bis zum 30. März eine ordentliche Reformliste vorlegen. Und selbst dann ist deren Erfüllung zweifelhaft. So oder so wird es aber bald zum Showdown kommen. Es bleibt dabei: Ein GREXIT würde die Finanzmärkte nur vorübergehend irritieren.

In China werden die Wirtschaftsdaten zukünftig verhaltener ausfallen. China hat die Pionierzeiten seines Wirtschaftswunders hinter sich. Nachhaltige Verunsicherungen deutscher Aktien sind damit jedoch nicht verbunden. Denn zum einen wird die chinesische Geldpolitik die Konjunktur nachhaltig stabilisieren. Und zum anderen vertrauen auch andere Schwellenländer wie Indien bei ihrer Industrialisierung auf das deutsche Industrie Know-How.

Grundsätzlich prägt die Geldpolitik weiter das Geschehen an den Aktienmärkten, auch in Form einer konsequenten Konjunkturpolitik. Denn auch wenn eine zyklische Wirtschaftserholung in der Eurozone zu erwarten ist, wird die strukturelle Belebung in Ermangelung klarer Reformmaßnahmen ausbleiben. Vor diesem Hintergrund ist die EZB gezwungen, ihr laufendes Anleiheaufkaufprogramm im nächsten Jahr zu verlängern und auch schlechtere Kreditqualitäten aufzukaufen, um den konjunkturellen Durchbruch – auch währungsseitig - zu verstärken. Diese künstliche Befruchtung wird den Aktienmärkten der Eurozone und Japans relative Stärke gegenüber dem US-Markt verleihen.

Diese Einschätzung spiegelte sich bereits in der Entwicklung der Anlageklassen seit Jahresbeginn - in Euro gerechnet - wider. Der japanische Aktienmarkt avanciert dank der offensiven Liquiditätspolitik der Bank of Japan und Aktienkäufen japanischer Pensionsfonds zum Top-Performer. Exportsensitive deutsche Aktien sowie grundsätzlich Titel aus der Eurozone profitieren von der Euro-Abschwächung und der nachlassenden Attraktivität von Zinsanlagen. Aufgrund des vergleichsweise schwachen Euros können sich US-Aktien für Euro-Anleger stabil halten. Ebenso profitieren Edelmetalle von der Euro-Befestigung.

Der Autor dieses Artikels ist Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG. www.bondboard.de

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