Rohstoffexperte Ole Hansen: Hohes Angebot und geringe Nachfrage
Kopenhagen, 29.09.2014 13:31 Uhr (Gastautor)
Der Bloomberg-Rohstoff-Index hat sich auch vergangene Woche fast unverändert in der Nähe des Fünf-Jahres-Tiefs bewegt, mit uneinheitlichen Entwicklungen in den einzelnen Sektoren.
Während der Energie-Sektor als auch der Soft Commodities-Sektor zugelegt haben, mussten Industriemetalle und Getreide Verluste hinnehmen. Wichtige Treiber sind schwache Aktienmärkte, fallende Anleiherenditen und ein starker US-Dollar, während im Hintergrund weiterhin geopolitische Risiken brodeln.
Der Goldpreis hätte seinen tiefsten Kurs seit Januar dieses Jahres erreicht, nachdem der Dollar gegenüber zahlreichen Währungen weiter angestiegen sei. Der gebremste Appetit der Investoren werde auch im Gesamtbestand der goldgedeckten ETFs widergespiegelt. „Der Goldbestand ist auf ein neues Fünf-Jahres-Tief gefallen. Grund dafür ist der Abfluss von 41,6 Tonnen des gelben Metalls in den vergangenen Monaten“, sagt Ole Hansen von der Saxo Bank. Der Hauptreiber sei auch hier der starke Dollar, während das Gold auf Euro-Basis ein Zwei-Wochen-Hoch erreichte. „Kurzfristig könnten schwankende Aktienmärkte und steigende Anleihekurse den Goldpreis wieder an die erste große Unterstützungsmarke von 1.251 USD pro Feinunze hochhieven, bevor es erneut zu Verkäufen kommen könnte“, so Hansen weiter.
Die Ölmärkte werden nach wie vor von dem ansteigenden Angebot bestimmt. „Libyen, Irak und Nigeria haben in den vergangenen Wochen ihre Produktion erhöht. Dieser Angebotsüberschuss trifft jetzt die Märkte während einer traditionell schwachen Nachfrageperiode“, sagt Hansen. Die Kombination aus dem Überschuss und den Sorgen über die Nachfrageprognosen aus Europa und China werde die Sorte Brent stärker unter Verkaufsdruck bringen als die Sorte WTI. „Der Terminmarkt-Spread der beiden Öl-Benchmarken ist auf unter 4 USD pro Barrel gesunken, was nahezu den Tiefpunkt dieses Jahres markiert“, sagt Hansen abschließend.
(Quelle: Saxo Bank)
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