Rohstoffmarkt im Überblick: Oelpreise können noch weiter fallen
Kopenhagen, 28.10.2014 11:13 Uhr (Gastautor)
Die globalen Aktienmärkte haben sich von der Panik der vergangenen Woche kräftig erholt. Auch der US-Dollar steigt wieder, nachdem es in den vergangenen Wochen zu Profitmitnahmen kam.
Zusätzlich hätten die besser als erwarteten Daten des verarbeitenden Gewerbes in China und Deutschland die Sorgen über das Ausmaß des globalen Wirtschaftsabschwungs abgemildert. Dennoch könne die anhaltende Ebola-Ausbreitung außerhalb Westafrikas zu neuen Risiken führen, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank.
Die verbesserten Konjunkturdaten hätten insbesondere Industriemetallen einen Schub gegeben. Edelmetalle hingegen seien von Gewinnmitnahmen geschwächt worden. "Nachdem sich zuletzt die Stimmung in diesem Sektor von negativ zu neutral gewandelt hat, haben taktische Trader wie etwa Hedgefonds ihre negativen Wetten reduziert“, so Hansen.
Trotzdem gebe es weiterhin Abflüsse aus mit physischem Gold abgedeckten ETFs. Auch das Schweizer Gold-Referendum am 30. November 2014 stehe weiter im Fokus. "Sollte das Referendum positiv ausgehen, müsste die Schweiz in den nächsten fünf Jahren 20 Prozent ihrer Währungsreserven in Gold halten. Momentan sind es nur acht Prozent. Dazu müsste die Schweiz in den nächsten fünf Jahren 1.500 Tonnen Gold zukaufen, was einen enormen Einfluss auf den Goldpreis haben könnte“, sagt Hansen weiter.
Der Energiesektor habe die vierte Woche in Folge nachgegeben. Die größten Verlierer seien Erdgas und Benzin, während sich die Erdölmärkte nach dem Ausverkauf in den vergangenen Wochen stabilisiert hätten. Das aktuelle Überangebot bleibe jedoch nach wie vor ein Problem. Das weltweite Öl-Angebot übersteige die Nachfrage um nahezu eine Million Barrel pro Tag. Solange dies so bleibt, sei eine nennenswerte Erholung nicht in Sicht. „Es kann durchaus sein, dass wir den Boden des Ausverkaufs noch nicht erreicht haben“, sagt Hansen. Dementsprechend seien kurzfristig die Möglichkeiten für weitere Kurssteigerungen begrenzt. „Es bedarf entweder einer größeren Nachfrage aus den USA nach Ende der aktuellen US-Raffinerie-Instandhaltungssaison, oder einer Angebotsreduktion seitens der OPEC“, meint Hansen abschließend.
(Quelle: Saxo Bank)
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