Rohstoffmarkt | US-Dollarschwäche und starkes Edelmetall Gold
Kopenhagen, 08.02.2016 12:43 Uhr (Gastautor)
Die US-Dollarschwäche hat in der vergangenen Woche einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Grund dafür waren gemäßigte Aussagen einiger Mitglieder des Federal Open Market Committees bezüglich der weiteren Zinspolitik. Dies gab insbesondere Edel-und Industriemetalle ordentlich Auftrieb.
Diese Unterstützung reichte jedoch nur bis zum vergangenen Wochenende, als schwache US-Arbeitsmarktdaten vermehrt Gewinnmitnahmen auslösten. Wochensieger war Eisenerz, das aufgrund der saisonal erhöhten Nachfrage chinesischer Hüttenwerke den größten Gewinnsprung seit Mai 2015 hinlegte.
Unablässige Turbulenzen auf den Aktien- und Ölmärkten hätten den Goldaufschwung im Januar unterstützt. Insbesondere die US-Öl- und Gas-Sektoren hätten zum Abschwung der US-Wirtschaft im letzten Quartal 2015 beigetragen und für Diskussionen um die künftigen Zinsanhebungsschritte gesorgt. „Anstatt vier US-Zinsanhebungen könnte es dieses Jahr nur zu zwei bis drei oder noch weniger kommen. Der Goldpreis ist während und nach der ersten Zinsanhebung im Dezember vergangenen Jahres stark unter Druck gekommen, doch seitdem hat sich der Ausblick für andere Assetklassen dramatisch verschlechtert“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte von der Saxo Bank. Auch Industriemetalle wie Silber, Platin und Palladium hätten vom schwächelnden Dollar profitiert, bis sich der Greenback zum Ende der Woche wieder erholte und für Gewinnmitnahmen bei den Metallen sorgte.
An den Ölmärkten bleibt die Lage nach wie vor angespannt. Die vergangene Woche begann mit dem größten Zwei-Tages-Verlust seit sieben Jahren, gefolgt von einer ebenso starken Rallye. „Das große Problem bleibt weiterhin das Überangebot. Mit einem Volumen von über 500 Millionen Barrel sind die US-Lagerbestände auf den höchsten Stand seit 80 Jahren geklettert“, sagt Hansen. Die negativen Fundamentaldaten und Sorgen um eine abflauende Nachfrage würden weiterhin zu Leerverkäufen locken. „Produzenten, die sich nach höheren Preisen sehnen, spielen mit der Idee eines Treffens zwischen Opec- und Non-Opec-Ländern. Wie gering die Chance für den Erfolg eines solchen Meetings auch sein mag: Eine Übereinkunft würde die Preise deutlich steigen lassen“, sagt Hansen abschließend.
(Quelle: Saxo Bank)
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