Das Öffnen der Liquiditätsquelle seitens der EZB hat zumindest bei derm Effekt mehr Kredite an Unternehmen nicht ganz funktioniert. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
27.03.2015 12:12 Uhr
KREDITE AN UNTERNEHMEN

Trend Finanzen: Die Maßnahmen der EZB für mehr Kredite stocken

Köln/FrankfurtamMain, 27.03.2015 12:12 Uhr (Finanzredaktion)

Geld drucken alleine reicht nicht. Das muss die EZB mitt­ler­weile auch fest­stellen. Problem ist u.a. die Störung des Geld­kreis­laufs. Warum greifen die Liqui­di­täts­maß­nahmen nicht, vor allem bei der Kredit­ver­gabe an Unter­nehmen?

Dieser Frage ist das Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) nachgegangen. Immerhin: Die von der EZB bereitgestellte Liquidität erhöhte sich von 452 Milliarden Euro im Jahr 2007 auf 1,4 Billionen Euro im Jahr 2012.

Das IW Köln fragt: Haben die Maßnahmen zur Erhöhung der Liquidität geholfen? Die Antwort: In einem von drei Gruppen ja.

Kredite an Unternehmen und privaten Haushalten

Zitat IW Köln: "Die Kredite an private Haushalte folgten bis zur Finanzkrise dem üblichen Muster: Erhöhte die Notenbank die Liquidität, stieg auch das Kreditvolumen, wenn auch mit einer Verzögerung von etwa einem Jahr. Im Zeitraum 2008 bis 2012 funktionierte dieser Mechanismus allerdings nicht, denn die Geschäftsbanken gaben das EZB-Geld nicht an die Haushalte weiter. Danach hat sich das Ganze zwar wieder normalisiert, jedoch reagiert die private Kreditnachfrage seitdem etwas schwächer auf die Geldpolitik als vor der Krise."

"Die Kredite an Unternehmen reagieren ebenfalls nicht mehr so, wie das die Geldpolitiker wollen – noch dazu besteht diese Störung des Geldkreislaufs schon länger und fällt auch stärker aus als bei den privaten Haushalten."

IW Köln Kredite EZB Maßnahmen

Anmerkung: Bereits seit 2008 führen die Liquiditätsmaßnahmen der EZB nicht mehr zu einer Ausweitung des Kreditvolumens der Unternehmen – mit Ausnahme von 2011 ist das Volumen seitdem in jedem Jahr gesunken.

Was geht ...

Der IW Köln weiter: "Der Interbankenmarkt, also die Kreditvergabe der Banken untereinander, ist durch die EZB-Geldflut tatsächlich wieder genesen. Rein technisch heißt das, dass der geldpolitische Transmissionsmechanismus wieder funktioniert: Mehr Liquidität führt zu mehr Krediten und umgekehrt."

"Gut zu beobachten war dieser Zusammenhang im Jahr 2013, als die EZB das Volumen ihrer Liquiditätsmaßnahmen um fast ein Drittel auf 958 Milliarden zurückfuhr und in der Folge auch der Bestand der zwischen den Banken vergebenen Kredite von 117 auf 98 Milliarden Euro zurückging."

Es bleibt also abzuwarten, ob der jüngste EZB-Schritt – seit März kauft sie jeden Monat für 60 Milliarden Euro Staatsanleihen – an diesem Trend etwas ändert.

(Quelle/Grafik: IW Köln)
(Foto: Copyright by EZB: Neubau der EZB Zentrale in Frankfurt am Main)

 

  • Kreditmarkt
  • Notenbanken
 
Artikel »   Drucken Versenden

 


Kommentar schreiben »



Kommentar:
Bei einer Antwort möchte ich per Email benachrichtigt werden an
      meine Emailadresse: (wird nicht veröffentlicht)

Bitte übertragen Sie die dargestellte Zeichenfolge in das rechte Feld:

* Bitte halten Sie sich an die Netikette und vermeiden persönliche Anschuldigungen, Beleidigungen und Ähnliches. Verbreiten Sie außerdem keine Unwahrheiten, Vermutungen, Gerüchte sowie rufschädigende oder firmeninterne Informationen. Beachten Sie die Rechte Anderer und urheberrechlich geschützter Quellen. Bei rechtlichen Verstößen haften Sie in vollem Umfang. Aus diesem Grund sind wir gezwungen, Ihre IP-Adresse und Ihren Provider zu speichern. Mit dem Speichern Ihres Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regelungen einverstanden.

 

Weitere Artikel zum Thema:

nach oben
Schnelleinstieg in die Kategorien ...
Stichwortsuche in unseren >9.000 Fachbeiträgen
EUROPA intern...


Digitales Programm zu Europa 2030
Komeptenzen - Verantwortung - Nachhaltigkeit

Prof. Dr. Patrizia Nanz ist seit 2016 wissenschaftliche Direktorin am IASS und Professorin für transformative Nachhaltigkeitswissenschaft an der Universität Potsdam. Sie erforscht die Gelingensbedingungen gesellschaftlichen Wandels und experimentiert mit ko-kreativen Denk- und Gestaltungsprozessen, in die Menschen aus unterschiedlichen Sektoren, Organisationen und Lebenslagen ihr Wissen einbringen um zentralen Herausforderungen wie dem Klimawandel zu begegnen.

EU Kommission @ Social Media
Interaktive Infografik zum EU-Haushalt
Das EU Haushalts-Tool. Wie viel Geld erhält jedes Land von der EU? Bitte auf das Bild klicken...!


Europäische Leuchtturmprojekte - Hintergrund
NEWS Map - Länder & Firmen in unseren Artikeln ...
Themendienst Finanzenwissen
Eurokrise - Entstehung und Auswirkung

Europa News
EU Informationen und Internetlinks
Economics - Global Highlights

Global - national - regional.
Durch die Kooperation mit dem englischen Wirtschafts-
magazin "The Economist“ erhalten FMM-Leser einen weitreichenden Einblick in das internationale Geschehen zu den Themen Wirtschaft, Politik und Finanzen.

Wöchentliches Update interessanter Artikel...

Europa-Abgeordnete
Dr. Angelika Niebler,
ist Mitglied des Europäischen Parlaments und ordentliches Mitglied des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie.

» Zum Portrait...

Flugbewegungen über Europa in Echtzeit

Mit flightradar24.com können Flugbewegungen über Europa in Echtzeit verfolgt werden. Möglich macht das ein ADS-B-Transponder, den Flugzeuge an Bord haben.

Zum Flightradar…
Wie funktioniert der Flightradar...?
Was ist ein ADS-B-Transponder...?
EU-Dienstleistung für den Mittelstand
"Europa für Sie, die Chance für Ihr Unternehmen" -ein Internetportal um Geschäftsmöglichkeiten in einem anderen EU-Mitgliedstaat zu suchen.

» Hier erfahren sie mehr...

Cookies-Nutzung-Einwilligung
 
Finanzen Markt & Meinungen - Das Praxismagazin für Finanzthemen
Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

Portalsystem 2024 © FSMedienberatung
Contentservice: Javascript Newsticker für Ihre Internetseite RSS Feed XML 0.9
0,257 Sek.