Wie geht es weiter mit dem Rubel und der eng damit verbundenen wirtschaftlichen Entwicklung Russlands. Auf jeden Fall ziehen Investoren weiterhin ihr Geld ab. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
06.10.2014 16:21 Uhr
RUSSLAND UND DIE FINANZMÄRKTE

Währungsexperte John Hardy: Für Putin tickt die Uhr - der Rubel fällt

Kopenhagen/Frankfurt, 06.10.2014 16:21 Uhr (Gastautor)

Heute ist der Kurs des US-Dollars zum russi­schen Rubel zum ersten Mal seit 1998 über die Marke von 40.00 geklet­tert. Auch gegen­über dem Euro schwä­chelt der Rubel seit Jahres­mitte. Die Kapi­tal­flucht hält an.

Die russische Währung werde von drei negativen Faktoren geschwächt, die den Rubel in den vergangenen Monaten gegenüber den größten Währungen ins Hintertreffen geraten ließen. "Hauptgrund ist der starke Dollar, getrieben durch das Auslaufen des QE3-Programms der US-Notenbank. Dies wird als ein großes Risiko für die globale Liquidität angesehen, insbesondere für die Emerging Markets“, sagt John J. Hardy, Währungsexperte bei der Saxo Bank.

Der zweite Grund sei der Kollaps der Ölpreise in den vergangenen Wochen. Die global wichtige Ölsorte Brent werde aktuell mit einem Kurs von 95 USD pro Barrel zehn Prozent niedriger gehandelt als Anfang September. "Das russische Staatshaushaltsbudget ist in hohem Maße von Ölexporteinkünften abhängig und die Gewinnschwelle für Rohöl wird allgemein über dem Kurs von 110 USD pro Barrel angesehen“, sagt Hardy weiter.

Der dritte Grund sei der Ukraine-Konflikt. Trotz des wackeligen Waffenstillstandsabkommens sei ein langfristiges Ergebnis nicht in Sicht. Die Wirtschafts- und Finanzsanktionen, zusammen mit der herrschenden Unsicherheit, würden Russland weiterhin plagen. "Ausländische Investoren werden weiter ihr Geld abziehen und die russische Kapitalflucht scheint schon so schlimm zu sein, dass die Zentralbank bereits mit dem Gedanken der Kapitalkontrolle spielt“, so Hardy.

Hardy abschließend: Um den Druck auf den Rubel gegenüber dem Dollar zu lockern, gebe es nur zwei Vorschläge: "Erstens, eine umfassende Regelung für einen Weg zur Entspannung der Finanz-, Handels- und Militärpolitik. Zweitens muss die Dollarstärke ein Ende haben, was nur möglich ist, wenn die Fed irgendwann der Meinung sein wird, dass diese zu einer Bedrohung der eigenen Wirtschaft wird."

(Quelle: Saxo Bank)

 

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