Finanzwissenschaftler: Intuition hilft Finanzbeamten bei Steuerhinterziehung
Leipzig, 27.06.2013 10:52 Uhr (Finanzredaktion)
Dr. Enrico Schöbel vom Institut für Öffentliche Finanzen und Public Management der Universität Leipzig fand heraus, dass Finanzbeamten die aus Erfahrung gewonnene Intuition bei der Bearbeitung von Steuererklärungen hilft.
Die aktuellen Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Perspektiven der Wirtschaftspolitik" veröffentlicht.
"Wie Polizisten zumeist nicht beschreiben können, woran sie einen Rauschgifthändler erkennen können, sind auch Finanzbeamte in der Regel nicht in der Lage, zu erklären, was einen typischen Steuerhinterzieher ausmacht", erklärt Dr. Schöbel. Dennoch komme dem unbewussten Erfahrungswissen, das sich bei der Bearbeitung von Steuererklärungen und dem Austausch innerhalb des Finanzamtes entwickelt hat, eine hohe Relevanz zu. "Die Herausforderung besteht darin, diejenigen Steuerfälle auszuwählen, die einer intensiveren Bearbeitung bedürfen, weil sonst ohne eine solche Prüfung möglicherweise zu geringe Steuern erhoben werden würden", erläutert Schöbel, der sich schon in seiner Promotionsschrift mit der Finanzverwaltung in der Bundesrepublik befasst hatte, die er 2008 an der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt verteidigt hatte.
Für seine jetzige Veröffentlichung nutzte der Wissenschaftler Ergebnisse von Feldexperimenten, die in der niedersächsischen Steuerverwaltung unter dem Titel "Finanzamt 2003" durchgeführt worden waren. Bei dem einjährigen Modellversuch von 2002 bis 2003 waren die Finanzämter Zeven, Cuxhaven und Hannover-Mitte beteiligt gewesen, wobei sowohl Abteilungen teilgenommen hatten, die Steuerbescheide für Arbeitnehmer erstellen, als auch solche, die Steuererklärungen von Selbständigen bearbeiten.
Infoseite des Instituts: http://www.uni-leipzig.de
(Quelle: Institut für Öffentliche Finanzen und Public Management)
(Foto: Rainer Sturm / pixelio.de)

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