Aufgrund der niedrigen Zinsen investieren Anleger mehr in Aktien. Börsenexperte Robert Halver sieht eine Überbewertung der Unternehmenswerte. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
13.03.2017 11:53 Uhr
AKTIENKURSE UND WIRTSCHAFTSLEISTUNG

Robert Halver Finanzmarktkommentar: Sind Aktien zu teuer?

Düsseldorf, 13.03.2017 11:53 Uhr (Robert Halver)

Ob die stei­genden Akti­en­kurse tatsäch­lich den Unter­neh­mens­werten entspre­chen kommen­tiert der Kapi­tal­markt­ex­perte Robert Halver. Auf jeden Fall wird es zu einer erhöhten Vola­ti­lität aufgrund poli­ti­scher Risiken geben.

Informationen zum Autor:
Halver Robert
Robert Halver ist Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG. Bereits seit 2012 berichtet er auf FMM-Magazin.de über die Geschehnisse an den Börsen. Baader betreut an den Börsenplätzen Frankfurt, München, Stuttgart, Düsseldorf und Berlin u.a. den Handel mit Aktien, Anleihen, Derivaten und Fonds.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Wachstumsprognosen für die Weltkonjunktur - 2017 3,3 Prozent und 2018 3,6 Prozent - bestätigt. Jedoch verweist sie auf Risiken, wonach die an den Finanzmärkten eingepreisten Wachstumserwartungen übertrieben seien. Tatsächlich haben sich die Aktienmarktkapitalisierungen in Deutschland, aber vor allem in den USA deutlich von der Realwirtschaft abgekoppelt. In Amerika hat das Verhältnis von Marktkapitalisierung zu Wirtschaftsleistung sogar neue Rekordwerte erreicht. Aber auch Deutschland ist von einem neuen Rekordverhältnis nicht mehr weit entfernt.

Robert Halver Chart Aktien zur Wirtschaftsleistung

Erhöhte Volatilität bei Aktien aufgrund politischer Risiken

Politische Risiken können in den nächsten Monaten durchaus für zwischenzeitliche Rücksetzer sorgen. Nachhaltige Korrekturen sind jedoch nicht zu erwarten. Zwar erreicht die US-Wirtschaft am 16. März 2017 ihr Schuldenlimit. Laut Schätzung geht dem US-Finanzministerium allerdings erst im Herbst 2017 das Geld aus. Bis dahin wird man sich routiniert auf die Anhebung der US-Schuldenobergrenze geeinigt haben, zumal die Republikaner eine Kongressmehrheit besitzen. Eine fiscal cliff-Krise wie 2012 ist nicht zu erwarten.

Und wenn die Umfrageinstitute nur halbwegs richtig liegen, werden bei der niederländischen Parlamentswahl in der kommenden Woche rund 80 Prozent der Niederländer nicht für die Euro-kritische Partei PVV von Geert Wilders stimmen, so dass eine Mehrparteienkoalition dessen Regierungsverantwortung verhindert.

Charttechnik DAX - Langfristige Trendbestätigung, kurzfristiges Korrekturpotenzial

Charttechnisch ist der übergeordnete Aufwärtstrend im DAX intakt. Kurzfristig kann es allerdings zu kleineren Rücksetzern kommen. Dabei liegt auf der Unterseite bei 12.016 Punkten eine erste Unterstützung. Weitere Haltelinien folgen darunter bei 11.920 und schließlich bei 11.821. Auf dem weiteren Weg nach oben stößt der Index bei 12.219 Punkten auf einen ersten Widerstand. Darüber folgt eine weitere Barriere am Allzeithoch bei 12.391.

Robert Halver Aktien Trend

Der Wochenausblick für die KW 11 - Zinserhöhung der Fed voraus: Na und?

In den USA zeugt der von der National Federation of Individual Business ermittelte Index Optimismus der US-Kleinunternehmen von einer an Tiefe gewinnenden Konjunkturerholung. Auch der US-Immobiliensektor setzt seine langsame, aber stetige Erholung fort. Die Inflationsrate ist im Februar weiter gestiegen.

Auf ihrer kommenden Sitzung wird die US-Notenbank ihren Leitzins zwar erneut anheben, gleichzeitig aber betonen, dass ihre Zinswende weiter homöopathischen Charakter hat.

In der Eurozone erreicht die Inflation im Februar ihren vorübergehenden Höchststand, bevor sie in den kommenden Monaten wieder an Kraft verliert. Der Anlegerfokus gilt jedoch vor allem den Nationalwahlen am 15. März in den Niederlanden, bei der es zu keiner Euro-feindlichen Regierung kommen wird.

In Deutschland werden sich die ZEW Konjunkturerwartungen stabilisieren.

Der Autor dieses Artikels ist Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG. www.bondboard.de

Disclaimer

Die Baader Bank AG ist eine der führenden Investmentbanken für die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Marktführer im Handel von Finanzinstrumenten.
Als Market Maker ist die Bank für die börsliche und außerbörsliche Preisfindung von über 800.000 Finanzinstrumenten verantwortlich.
Im Investment Banking entwickelt sie Finanzierungslösungen für Unternehmen und bietet institutionellen Anlegern umfassende Dienstleistungen beim Vertrieb und dem Handel von Aktien, Anleihen und Derivaten.

Herausgeber:
Baader Bank AG
Weihenstephaner Str. 4
85716 Unterschleißheim
Deutschland
www.baaderbank.de

Redaktion:
Robert Halver,
Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank AG
Marc Schlömer, Kapitalmarktanalyse, Baader Bank AG

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