Exportwirtschaft: Unternehmen zögern beim Ausbau des China Geschäfts
Beijing/China, 02.12.2016 16:46 Uhr (Gastautor)
Deutsche Unternehmen bewerten die aktuelle Wirtschaftslage in China als eine der schwierigsten seit Jahren. Weitere Details eröffnet der Business Confidence Survey 2016 der Deutschen Auslandshandelskammer (AHK) Greater China.
Auch ihre Umsatz- und Gewinnsteigerungen bewerten die insgesamt 426 deutschen Unternehmen in der Volksrepublik, die sich im September an der Geschäftsklima-Umfrage der AHK beteiligten, verhaltener als in den Vorjahren - jedes vierte Unternehmen rechnet aktuell mit Gewinnrückgängen. Besonders betroffen ist der Maschinenbau.
Für das kommende Jahr sind die Betriebe mit Blick auf die Wirtschaftsentwicklung und auf Umsatz- sowie Gewinnzuwachs jedoch wieder optimistischer. Nach wie vor hat der Erhebung zufolge die überwiegende Mehrheit der deutschen Unternehmen keine Pläne, sich aus China zurückzuziehen.
Allerdings, auch das zeigt die Studie, fühlt sich ein Drittel der Betriebe im Reich der Mitte weniger willkommen als bislang. Dazu passt, dass der Anteil der Unternehmen, die im Jahr 2016 Investitionen und Beschäftigung ausgebaut haben, auf dem niedrigsten Stand seit 2012 gesunken ist; ähnlich steht es um die Investitionsabsichten der Befragten. Weniger als die Hälfte der Umfrageteilnehmer rechnet damit, dass von den Wirtschaftsreformen positive Impulse auf das Investitionsklima ausgehen werden.
Fachkräfte auch Mangelware in China
Als größte unternehmerische Herausforderungen gelten für die Mehrheit der deutschen Unternehmen in China nach wie vor die steigenden Personalkosten und das Rekrutieren qualifizierter Fachkräfte. Doch auch die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und der Wettbewerb mit chinesischen Betrieben bereiten zunehmend Sorgen, ebenso wie die unzureichende Rechtssicherheit und unklare rechtliche Rahmenbedingungen, Internetrestriktionen und -geschwindigkeit sowie mangelnder Schutz geistigen Eigentums.
In einem Sonderteil der Erhebung wurden deutsche Unternehmen mit Produktionsstätten in China gebeten, Umfeld und Potenzial von Industrie 4.0 einzuschätzen. 83 Prozent sehen am eigenen Standort die Voraussetzungen für die Nutzung von digitalen Produktionsprozessen grundsätzlich als gegeben an. 14 Prozent setzen bereits intensiv oder zumindest teilweise Industrie 4.0-Technologie ein; die Hälfte der Befragten ist in der Planungs- oder Einführungsphase.
Mehr als 50 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten außerdem positive Impulse von der "Made in China 2025"-Strategie, mit der die Regierung durch verstärkte Investitionen in zehn Schlüsselindustrien China als Industrienation etablieren will.
Interessierte Leser finden den kompletten "Business Confidence Survey 2016" und frühere Erhebungen zum Download auf der Website der AHK Greater China.
(Quelle: DIHK Berlin)
Wirtschaft China
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