Begriffe und Erklärungen Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 

Zertifikate & Co.

Derivate
Bei derivaten Finanzinstrumenten handelt es sich um keine eigenständigen Anlageinstrumente, sondern um Rechte, deren Bewertung vornehmlich aus dem Preis und den Preisschwankungen und -erwartungen eines zugrunde liegenden Basisinstruments, zum Beispiel Aktien und Anleihen, abgeleitet ist.

Anlagezertifikat
Anlagezertifikate sind Wertpapiere, welche die Teilnahme an der Kursentwicklung der entsprechenden Basiswerte (z.B. Aktien oder Indizes) verbriefen. Diese Produkte sind in der Regel nicht risikoreicher als ein Direktinvestment in den jeweiligen Basiswert und bedienen durch ihre vielfältigen Ausgestaltungen die Bedürfnisse aller Anlegertypen. Anlagezertifikate sind in ihrer Laufzeit begrenzte oder unbegrenzte, von Banken begebene Anleihen ohne laufende Erträge und mit einem definierten Rückzahlungsbetrag, der an den Kurs von einem oder mehreren Basiswerten gekoppelt ist.

Basiswert
Auch Bezugswert oder Underlying genannt. Der Wert eines verbrieften Derivats - beispielsweise eines Optionsscheins, eines Zertifikats, einer Aktienanleihe aber auch eines Exchange Traded Funds (ETF) - leitet sich von seinem Basiswert ab. Typische Basiswerte sind etwa Aktien, Indizes, Währungen, Rohstoffe, aber auch zu Körben zusammengefasste Aktien.

Aktienindex
Ein Aktienindex ist eine Kennzahl für die Kursentwicklung des Aktienmarktes insgesamt und/oder einzelner Aktiengruppen (z. B. DAX30). Aktienindizes sollen den Kapitalanlegern eine Orientierungshilfe für die Tendenz am Aktienmarkt bieten.

Volatilität
Schwankungsmaß von Aktien-, Devisenkursen, Zinssätzen oder auch Indizes. Vielfach wird die Volatilität durch die Standardabweichung der relativen Kursdifferenzen auf einen bestimmten Zeitraum (z.B. ein Jahr) berechnet.

à la hausse
Bezeichnet Spekulationen auf stark steigende Kurse.

à la baisse
Bezeichnet Spekulationen auf stark fallende Kurse.

Index- und Partizipationszertifikat
Index- und Partizipations-Zertifikate eigenen sich für konservative Investoren, die eine kostengünstige Anlagealternative zum klassischen Fondsinvestment suchen. Mit Index- und Partizipations-Zertifikaten bilden sie die Performance eines Basiswertes - etwa einem Index oder einem Rohstoff – eins zu eins ab. Somit ist die Performance des Zertifikats stets identisch mit der Wertentwicklung des zugrunde gelegten Basiswertes. Index-Zertifikate werden zumeist im Bezugsverhältnis 100:1 begeben. Damit bildet ein Zertifikat jeweils ein Hundertstel des jeweiligen Index ab. In der Regel beziehen sich diese Zertifikate auf Basiswerte, an denen auf andere Weise eine Beteiligung entweder gar nicht oder nur unter sehr hohem Aufwand möglich wäre. Ein häufiges Motiv für den Kauf von Index- und Partizipations-Zertifikaten ist die Risikoreduzierung. Anleger können so auf einfache Weise eine Diversifizierung und damit Risikostreuung gegenüber dem Kauf einer einzelnen oder weniger Aktien erreichen.

Bonus-Zertifikat
Bonus-Zertifikate bestehen aus drei Komponenten: Erstens bieten sie die Chance, an der positiven Performance eines Basiswertes - etwa einem Index oder einer Aktie - zu verdienen. Zweitens gibt es am Laufzeitende eine Bonuszahlung in Form einer Art Garantieverzinsungen. Diese wird aber nur dann gezahlt, wenn drittens eine deutlich unter dem Startwert des jeweiligen Basiswertes liegende Kursbarriere (Sicherheitslevel) während der gesamten Laufzeit nie berührt oder unterschritten wird. Bis zum Sicherheitslevel hat der Anleger somit einen Risikopuffer. Wird dieses Sicherheitslevel während der Laufzeit des Zertifikats indes berührt oder unterschritten, wandelt sich das Produkt augenblicklich in ein klassisches Index- oder Partizipations-Zertifikat. Die ursprüngliche Garantieverzinsung, also der Bonusbetrag, geht verloren. Der Anleger hat aber immer noch die Chance an einer neuerlichen Erholung des Basiswertes zu verdienen.

Discount-Zertifikate
Discount-Zertifikate gewähren dem Anleger im Vergleich zu einem Direktinvestment einen Preisabschlag (Discount) auf den gewählten Basiswert. Im Gegenzug zu diesem günstigeren Einstieg ist der Anleger in seiner Partizipation an der Kursentwicklung des Basiswertes bis zu einer vordefinierten Obergrenze, Cap genannt, begrenzt. Ist der Kurs des Basiswertes am Laufzeitende gleich oder niedriger dem Cap, erfolgt die Auszahlung des Gegenwertes gemäß dem Bezugsverhältnis, ansonsten wird ein Betrag in Höhe des Caps ausbezahlt.

Stop-Loss
Bezeichnung für einen Verkaufsauftrag, der bei Erreichen oder Unterschreiten eines vom Anleger festgesetzten Kurses zum nächsten möglichen Börsenkurs bestens aufgeführt wird, unabhängig davon ob dieser Kurs dann über oder unter dem vom Auftraggeber festgesetzten Kurs liegt.

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Derivate von A - Z von Autor Horst Fugger www.finanzbuchverlag.de

 

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