Die großen Verluste, die Aktienanleger seit Jahresbeginn erlitten haben, werfen für so manchen Anleger die Frage auf, ob er sein Geld nicht lieber in sichere Anlageformen investieren soll. Je nachdem, ob ein größerer Betrag einmalig fest angelegt oder ein Sparplan eingerichtet werden soll, stehen Alternativen zur Verfügung. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
07.10.2008 18:17 Uhr
GELDANLAGE

UPDATE Finanzkrise: Anleger suchen sichere Geldanlagen -ein Überblick

Düsseldorf, 07.10.2008 18:17 Uhr (redaktion)

Die großen Verluste, die Akti­en­an­leger seit Jahres­be­ginn erlitten haben, werfen für so manchen Anleger die Frage auf, ob er sein Geld nicht lieber in sichere Anla­ge­formen inves­tieren soll. Je nachdem, ob ein größerer Betrag einmalig fest ange­legt oder ein Spar­plan einge­richtet werden soll, stehen Alter­na­tiven zur Verfü­gung.

Die Wahl zwischen Einmalanlage und Sparplan haben Privatanleger bei Bundeswertpapieren, die kostenlos bei der staatseigenen Deutschen Finanzagentur verwaltet werden können. Unter www.deutsche-finanzagentur.de können Sparer ein Depot für Bundeswertpapiere eröffnen, lediglich für die Legitimierung der Unterschrift ist der Gang zur Hausbank erforderlich.

Für die längerfristige Anlage bietet Vater Staat Bundesschatzbriefe und Bundesobligationen an. Der Unterschied: Bundesschatzbriefe können nach Ablauf eines Jahres jederzeit bis zu einer Höhe von 5.000 Euro pro Monat ohne Kursrisiko zurückgegeben werden, und der Zins steigt von Jahr zu Jahr an. Bundesobligationen haben hingegen einen Festzins über die gesamte fünfjährige Laufzeit. Wer vorzeitig aussteigen will, muss die Obligationen über die Börse verkaufen und riskiert geringe Einbußen, wenn bis dahin die Marktzinsen deutlich gestiegen sind. Bei fünfjähriger Anlage bringen beide Varianten derzeit eine Rendite von 3,5 bis 3,6 Prozent.

Für die Einmalanlage bieten einige Banken Produkte, die ähnlich gestrickt sind wie der Bundesschatzbrief. Die Mindestanlage liegt jedoch meist deutlich über den 52 Euro der Deutschen Finanzagentur, und beim Ausstieg ist zumeist nach einer neunmonatigen Sperrfrist eine Kündigungsfrist von drei Monaten zu berücksichtigen. Dafür gibt es jedoch auch zuweilen höhere Zinsen: So offeriert die Hanseatic-Bank ihren Dynamik-Sparbrief ab 5.000 Euro mit einer Fünfjahresrendite von 4,42 Prozent.

Wer sein Guthaben während der Laufzeit auf jeden Fall unangetastet lässt, kann mit Festgeldkonten oder Sparbriefen noch höhere Renditen erzielen. Bis zu 4,5 Prozent bringen die Sparbriefe der Santander-Direktbank, ab einer Anlage von 2.500 Euro und bei acht Jahren Laufzeit. Bei Beträgen ab 5.000 Euro bietet die Bausparkasse Mainz derzeit für zehn Jahre einen Zins von glatten fünf Prozent. Die Debeka-Bausparkasse bietet für ihr Festgeld mit fünf Jahren Laufzeit 4,45 Prozent, die Mindestanlage liegt dort bei 2.500 Euro.

Wer auf langfristig steigende Marktzinsen setzt, sollte allerdings eher auf ein- bis zweijährige Festgelder setzen. Als Belohnung winken hierfür derzeit sogar höhere Zinsen als bei den meisten Langfristanlagen: bei der deutschen Niederlassung der lettischen Parex-Bank etwa zurzeit fünf Prozent für zwölf Monate. Und das bei voller deutscher Einlagensicherung.

Allerdings hat die Anlage einen Haken: Es braucht ein eigenes Girokonto bei der Parex-Bank. Das Konto wird kostenlos geführt und kann ausschließlich zur Verrechnung der Zinszahlungen, aber auch für sonstige Geldgeschäfte genutzt werden. Mehr noch mag Anleger vergrätzen, dass die Parex-Bank kassiert, wenn der Kunde sein Geld wieder abziehen möchte: "Für Überweisungen, die unser Haus verlassen, erheben wir eine Gebühr in Höhe von 2,00 EUR für Beträge bis 12.500,00 EUR und 5,00 EUR für Beträge darüber hinaus."

Mit Magerkost müssen sich hingegen diejenigen begnügen, die auf sichere Weise Monat für Monat Geld auf die Seite legen. So bietet längst nicht jede Bank überhaupt Sparpläne mit Laufzeiten um die fünf Jahre an – insbesondere im Kreis der Direktbanken klafft hier oftmals eine Lücke.

Dazu kommt, dass Banksparpläne schwer vergleichbar sind, weil die Institute gerne auf die Kombination aus variabler Grundverzinsung plus einer Bonuszahlung auf die Zinsen oder das Kapital setzen. Verlässliche Renditeangaben für die Zukunft sind deshalb nicht möglich. Den zumindest auf aktueller Zinsbasis berechneten Effektivzins suchen Kunden, die einzelne Offerten vergleichen wollen, nicht selten vergebens.

Zu den Lichtblicken in Sachen Transparenz zählt die Kölner Bank, die ihren Bonus-Sparplan bei fünf Jahren Spardauer mit effektiven 3,61 Prozent verzinst und den Effektivzins auch in der Internet-Präsentation ausweist. Bei der Postbank können sich Sparer zwar den jährlichen Kontostand beim regelmäßigen Sparen ausrechnen, eine Angabe zum Effektivzins fehlt hingegen. Dieser ist bei näherer Betrachtung nicht allzu attraktiv: Fünf Jahre Sparen bringen unterm Strich jährlich 3,23 Prozent.

(Verbraucherzentrale NRW)

 

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