Die in Luxemburg ansässige Europäische Investitionsbank (EIB) hat aktuell 6,5 Milliarden Euro an Fördermittel genehmigt. FMM Magazin nennt die Details. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
13.02.2018 10:51 Uhr
DESTINATION LUXEMBURG

Luxemburg: Aktuelle Finanzierungen der Europäischen Investitionsbank

Luxemburg/Brüssel, 13.02.2018 10:51 Uhr (EU Redaktionsteam)

Die in Luxem­burg (Kirch­berg-Plateau) ansäs­sige Euro­päi­sche Inves­ti­ti­ons­bank (EIB) hat 6,5 Milli­arden Euro an Förder­mittel geneh­migt. Die Gelder sind für 36 Projekte in 17 EU-Ländern sowie für Vorhaben in Afrika, Asien und Latein­ame­rika bestimmt.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Bank der Europäischen Union. Anteilseigner sind die EU-Mitgliedstaaten. Die EIB vergibt Darlehen für Einzelvorhaben, deren Gesamtinvestitionskosten 25 Mio EUR übersteigen. Darüber hinaus stellt sie Darlehen für ausgewählte Banken und Finanzinstitute bereit, die daraus Finanzierungen an die Endkreditnehmer vergeben. Das sind beispielsweise kleine und mittlere Unternehmen, sowie Midcap-Unternehmen.

Aktuell hat der Verwaltungsrat der Europäischen Investitionsbank auf seiner ersten Sitzung im Jahr 2018 neue Finanzierungen im Gesamtvolumen von 6,5 Milliarden Euro genehmigt.

Die Finanzierungsprojekte der Europäischen Investitionsbank

Nach eingehenden Beratungen genehmigte der Verwaltungsrat der EIB mehr als 1,5 Milliarden Euro für die Trans-Adria-Pipeline (TAP). Die Pipeline soll durch Nordgriechenland, Albanien und das Adriatische Meer nach Süditalien verlaufen und dort an das italienische Erdgasnetz angeschlossen werden.

EIB Finanzierungsprojekt Trans Adria Pipeline

Das Projekt ist Bestandteil des Südlichen Gaskorridors, der vom Rat der Europäischen Union, der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament als strategisch wichtiges Element der Energiepolitik der EU definiert wurde (Vorhaben von gemeinsamem Interesse).

Nachhaltigere Investitionen durch mehr grüne Anleihen

Der EIB Verwaltungsrat unterstützt eine neue Initiative im Umfang von 2 Milliarden US-Dollar. Ihr Ziel ist es, gemeinsam mit verschiedenen internationalen Finanzinstitutionen den bisher nur begrenzten Einsatz grüner Anleihen in Schwellenländern auszuweiten, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind. Als weltweit erste und größte Emittentin grüner Anleihen ist die Bank Vorreiterin auf diesem Gebiet.

Neue Mittel für erneuerbare Energien und die Sicherheit der Energieversorgung

Zu den Zielen der EIB gehört die Förderung erneuerbarer Energien und der Sicherheit der Energieversorgung. Daher wurden neben der Finanzierung für die Trans-Adria-Pipeline auch Mittel für einen neuen 17-Megawatt-Windpark in Niederösterreich, den Bau eines Wasserkraftwerks am Fluss Nenskra in Georgien und mehrere mittelgroße Erneuerbare-Energien-Projekte in Afrika genehmigt.

Im Bereich der Energieverteilung werden unter anderem die Modernisierung von Verteilungsnetzen und die Installation von intelligenten Zählern in Spanien, die Ausbesserung der bestehenden Verteilungsnetze in Italien und der Bau eines neuen Abfallkraftwerks im schottischen Dundee unterstützt.

Investitionen in eine bessere Verkehrsinfrastruktur

Der Verwaltungsrat genehmigte außerdem eine Finanzierung für den Bau der neuen Metrolinie 4 in Athen und die entsprechenden Fahrzeuge für die neue Strecke. Genehmigt wurden auch der Ausbau und die Modernisierung des wichtigsten isländischen Flughafens Keflavik sowie der Ausbau des Straßenbahnnetzes der marokkanischen Hauptstadt Rabat um sieben Kilometer, einschließlich des Baus von 13 neuen Haltestellen.

EIB Finanzierungsprojekt Metro Linie 4 Athen

Zur Förderung des Verkehrs in Afrika südlich der Sahara wurde eine Finanzierung für ein Schnellbusnetz in der senegalesischen Hauptstadt Dakar genehmigt. Das Projekt umfasst den Bau von 23 Haltestellen und den Kauf von 144 neuen Bussen. Darüber hinaus genehmigte der Verwaltungsrat Mittel für den Ausbau der Great North Road, einer zentralen Zugangsstraße zu den Häfen am Indischen Ozean im afrikanischen Binnenstaat Sambia.

Mehr Investitionen in die Stadtentwicklung

Für Investitionsvorhaben von Städten wurden 970 Millionen Euro genehmigt. Mit den Investitionen sollen städtische Dienstleistungen, das Angebot an Sozialwohnungen und nachhaltige Infrastruktur in ganz Europa verbessert und der Energieverbrauch der Städte gesenkt werden. Zu den Vorhaben in diesem Bereich gehören Stadtentwicklungsprojekte in Griechenland, die Sanierung kultureller Einrichtungen in Innsbruck und der Ausbau städtischer Infrastruktur in der nordwestrumänischen Stadt Oradea sowie in Polen.

Die EIB wird sich außerdem an einem vierjährigen Sozialwohnungsbauprojekt in Hamburg beteiligen und die Sanierung und den Bau neuer Wohnungen durch eine Wohnungsbaugenossenschaft in Rotterdam mitfinanzieren.

Anschub von Unternehmensinvestitionen über Partnerbanken vor Ort

Um die Investitionstätigkeit von Unternehmen in ganz Europa zu stärken, genehmigte der Verwaltungsrat neue Finanzierungen in Höhe von mehr als 1,3 Milliarden Euro. Das Geld kommt unter anderem Leasingunternehmen in Polen sowie exportorientierten Unternehmen und Klimavorhaben in der Tschechischen Republik zugute. Hinzu kommen neue Durchleitungsdarlehen an führende lokale Banken in Finnland, Italien, Spanien und Portugal.

Investitionen in den Internetausbau, Bildung und Wasser

Vereinbart wurden außerdem Finanzierungen für schnellere Internetverbindungen im Großraum Toulouse sowie für den Bau eines neuen Universitätscampus in Helsinki.

Aufgrund des besonderen technischen und finanziellen Know-hows der EIB bei der Finanzierung von Wasservorhaben auf der ganzen Welt wurden neue Projekte in der niederländischen Provinz Friesland und der ruandischen Hauptstadt Kigali genehmigt.

Hintergrund:

Vier der vom Verwaltungsrat der EIB genehmigten Finanzierungen werden über die Investitionsoffensive für Europa abgesichert. Sie ermöglichen Investitionen im Gesamtumfang von 4,1 Milliarden Euro.

(Quelle: Europäische Investitionsbank)

 

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