Lars Brandau stellt die aktuellen Ergebnisse der Trend-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands zum Thema Finanzprodukt Regulierung vor. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
15.02.2017 16:15 Uhr
REGULIERUNG VON FINANZPRODUKTEN

Lars Brandau Kolumne: Privatanleger sehen Finanzprodukt Regulierung kritisch

FrankfurtamMain, 15.02.2017 16:15 Uhr (Lars Brandau)

Sicher­heit ist das große Schlag­wort, das Politik, Gesell­schaft und Wirt­schaft derzeit bewegt. Mehrals die Hälfte der Privat­an­leger vertritt die Auffas­sung, dass die Regu­lie­rungs­vor­gaben für die Vermitt­lung von Finanz­pro­dukten letzt­lich eher nicht den Inves­toren nutzen.

Informationen zum Autor:
Lars Brandau
Lars Brandau ist Geschäftsführer des Deutschen Derivate Verbandes.

Der Wunsch nach Sicherheit ist offenbar derart ausgeprägt, dass selbst Menschen mit einer optimistischen Grundhaltung Schwierigkeiten haben, sich angesichts all der gegenwärtigen Umbrüche zu entspannen. Doch vielleicht ist das ja auch gar nicht so schlimm. Denn zu viel Sicherheit macht bekanntlich träge.

Nur wer um die Zerbrechlichkeit der individuellen, gesellschaftlichen und auch wirtschaftlichen Sicherheit weiß, kann Veränderungen rechtzeitig bemerken und angemessen darauf reagieren. Das gilt im alltäglichen Leben ebenso wie bei der Geldanlage. In jedem Fall sind gewählte Volksvertreter und entsprechende Behörden unentwegt damit beschäftigt, an den gesetzlichen Rahmenbedingungen und Regeln zu arbeiten, die den Menschen zumindest ein Gefühl von mehr Sicherheit vermitteln sollen. Zumindest sollte die Regulierung nutzenstiftend sein.

Allerdings zeigt die aktuelle Trend-Umfrage, dass mehr als die Hälfte der Privatanleger in Deutschland die Auffassung vertritt, dass die Regulierungsvorgaben für die Vermittlung von Finanzprodukten letztlich eher nicht den Investoren nutzen. Nur ein Fünftel bescheinigt der Regulierung zumindest eine partielle Förderlichkeit.

Lars Brandau Kolumne Umfrage Regulierung

Damit stellen drei Viertel den Anlegernutzen der verschiedenen Regulierungsbestrebungen mehr oder weniger in Frage.

16 Prozent leiten immerhin einen Mehrwert zum größten Teil ab. Lediglich 9 Prozent bescheinigen den Regulierungsvorgaben einen vollumfänglichen Nutzen für die Anleger. Das sind die Ergebnisse der Februar-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands. Immerhin nahmen an dieser Online-Befragung mehr als 2.300 Personen teil. Dabei handelt es sich in der Regel um gut informierte Anleger, die als Selbstentscheider ohne Berater investieren.

Das sind durchaus bemerkenswerte Ergebnisse. Denn offenbar kommt die weitreichende Regulierung beim Bürger nicht voll an, obwohl in den zurückliegenden Jahren einige weitreichende europäische und nationale Vorhaben auf den Weg gebracht worden sind. Diese sollen im Nachgang der schweren Finanzkrise dazu beitragen, das Vertrauen der Anleger in das Finanzmarktsystem und dessen Produkte zu stärken. Gut gemeint ist aber eben nicht unbedingt gut gemacht. Die Rahmengesetzgebung muss immer hinterfragt werden und sollte mit einem unmittelbaren Nutzen für die Anleger verbunden sein. Anderenfalls verfehlt sie ihr Ziel.

Den besorgten Anlegern bleibt indes nur zu raten, mit klarem Verstand eine individuelle Investmentstrategie zu entwickeln, die den Veränderungen sinnvoll begegnet. Wer akzeptiert, dass es niemals 100-prozentigen Schutz gibt, kann mit der aktuellen Unsicherheit besser umgehen - auch wenn sie dadurch nicht verschwindet.

Disclaimer

Veröffentlichungen und Mitteilungen über Finanzprodukte und Kapitalmarktanalysen dienen der Informationsgebung, entweder durch Dritte oder durch eigene Beschreibungen. Die hier aufgeführten Äußerungen, Analysen und Produktbewertungen sind ausschließlich Meinungen und Ansichten des Herausgebers bzw. Produktgebers. FMM-Magazin.de führt keine Finanzberatung durch, ruft nicht zum Erwerb oder zum Verkauf von Anlageprodukten oder Wertpapieren auf. Interessierte Anleger sollten sich grundsätzlich Emissions-/Produktprospekte genau anschauen. Die Aufsichtsbehörde für das Versicherungs- und Finanzwesen ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Bonn.

 

  • Finanzen
  • Politik
 
Artikel »   Drucken Versenden

 


Kommentar schreiben »



Kommentar:
Bei einer Antwort möchte ich per Email benachrichtigt werden an
      meine Emailadresse: (wird nicht veröffentlicht)

Bitte übertragen Sie die dargestellte Zeichenfolge in das rechte Feld:

* Bitte halten Sie sich an die Netikette und vermeiden persönliche Anschuldigungen, Beleidigungen und Ähnliches. Verbreiten Sie außerdem keine Unwahrheiten, Vermutungen, Gerüchte sowie rufschädigende oder firmeninterne Informationen. Beachten Sie die Rechte Anderer und urheberrechlich geschützter Quellen. Bei rechtlichen Verstößen haften Sie in vollem Umfang. Aus diesem Grund sind wir gezwungen, Ihre IP-Adresse und Ihren Provider zu speichern. Mit dem Speichern Ihres Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regelungen einverstanden.

 

Weitere Artikel zum Thema:

nach oben
Schnelleinstieg in die Kategorien ...
Robert Halver Kapitalmarktanalysen
Aktivste Kryptowährungen
Bereitgestellt von Investing.com
Finanzdaten von Sentix
LIVE Börsenindizes
Bereitgestellt von Investing.com
Google Vortrag zum Thema Finanzgeschäfte

Vortrag von Salvatore Pennino, Industry Leader Finance Google Germany. Das Thema "Next Generation Banking." Ein interessanter Einblick, welche Ideen Google hat und spannende Informationen über Hintergründe.

Finanzexperten-Forum auf FMM-Magazin.de
Thema Geldanlage: Wissen zum Trading
Aktuelle Artikel aus der Rubrik Investment
Finanzwissen - Produkte & Handelssysteme
Börse für Privatanleger
Das Xetra-Orderbuch bietet Privatanlegern Transparenz beim An- und Verkauf von Aktien

Erklärung und Handel...
Cookies-Nutzung-Einwilligung
 
Finanzen Markt & Meinungen - Das Praxismagazin für Finanzthemen
Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

Portalsystem 2024 © FSMedienberatung
Contentservice: Javascript Newsticker für Ihre Internetseite RSS Feed XML 0.9
0,278 Sek.