Finanzmarkt Trends: China liebäugelt mit Europa
FrankfurtamMain/Peking, 18.06.2015 11:23 Uhr (Klaus Stopp)
Die Regierung in Peking streckt ihre Fühler nach Europa aus, genauer gesagt, zu dem Infrastrukturfonds der EU. Nach Informationen der Deutschen Mittelstandsnachrichten will China Milliarden zum Investitionsplan von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zuschießen.

Das gehe aus einem Entwurf für das Abschlusskommuniqué eines Gipfeltreffens in Brüssel am 29. Juni hervor, den Reuters einsehen konnte. Die exakte Summe aus dem Reich der Mitte zum Investitionsplan von Juncker bleibt demnach in der Vorlage noch offen, doch laut einem EU-Diplomaten wird er „in die Milliarden“ gehen.
Chinesische Banken seien vor allem an Telekom- und Technologie-Projekten interessiert. Sollte China wie geplant in den Fonds einsteigen, würde die Pekinger Führung so ihren politischen Einfluss durch finanzielles Engagement ausbauen. Man kann davon ausgehen, dass die chinesische Regierung im Gegenzug finanzielles Engagement der EU beim Infrastrukturausbau des aufstrebenden Schwellenlandes erwartet, was wiederum die europäischen Anlagenbauer erfreuen dürfte.
Über einen solchen Schulterschluss dürften die USA „not amused“ sein, weil sie um ihren internationalen Einfluss bangen. Umgekehrt dürfte es vor dem Hintergrund jüngster Annäherungen zwischen China und Russland im Interesse der Europäer sein, den Wirtschafts- und Militärriesen China über verschiedene Projekte an Europa zu binden.
Gute Aussichten in Europa
Die Wirtschaft im Euroraum mit ihrem Zugpferd Deutschland befindet sich nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank im Aufwind. Im Euroraum habe sich die konjunkturelle Erholung im Winterhalbjahr 2014/ 2015 ein Stück weit gefestigt, heißt es in ihrem Monatsbericht vom Juni.
Demnach entfalten in einigen Ländern die Reformen der vergangenen Jahre ihre Wirkung. Zudem profitierte der Währungsraum als Energie-Nettoimporteur vom starken Rückgang der Rohölpreise. Auch der Umstand, dass Kredite derzeit sehr günstig seien, sollte Investitionen anschieben. Sogar in Deutschland hätten sich die sehr vorteilhaften Finanzierungsbedingungen nochmals leicht verbessert.
Unterm Strich rechnen die Bundesbanker im Euroraum - ohne Deutschland – für 2015 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5%. Für das kommende Jahr wird ein Plus von 2,0% erwartet. Damit hob die Bundesbank ihre halbjährliche Prognose deutlich an.
(Quelle: Baader Bank)

Europa Finanzen
* Bitte halten Sie sich an die Netikette und vermeiden persönliche Anschuldigungen, Beleidigungen und Ähnliches. Verbreiten Sie außerdem keine Unwahrheiten, Vermutungen, Gerüchte sowie rufschädigende oder firmeninterne Informationen. Beachten Sie die Rechte Anderer und urheberrechlich geschützter Quellen. Bei rechtlichen Verstößen haften Sie in vollem Umfang. Aus diesem Grund sind wir gezwungen, Ihre IP-Adresse und Ihren Provider zu speichern. Mit dem Speichern Ihres Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regelungen einverstanden.
- BaFin ordnet Moratorium bei der North Channel Bank an
- Notenbank crasht Aktien | Anlegerprofis kaufen jetzt und machen Rendite
- Finanzen News | Robert Halver Analyse zum Aktienmarkt
- Robert Halver Aktienmarkt Analyse und Charttechnik DAX
- Investment Themen | Perspektiven für Börsen und Aktien in 2022

Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.
Portalsystem 2025 © FSMedienberatung