KfW fördert mit bis zu 800 Millionen Euro den spanischen Mittelstand
Frankfurt/Main, 17.07.2013 10:43 Uhr (Gastautor)
Durch die Finanzkrise erhalten spanische, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) kaum mehr Kredite. Und wenn, dann zu Konditionen, die sich auf einem Niveau jenseits aller wirtschaftlicher Vernunft bewegen. Deutschland hat ein Interesse daran, dass der Handel mit Spanien nicht zum erliegen kommt.
Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW, kommentiert die Hintergründe zur Förderung.
Der Zugang zu bezahlbaren Krediten ist ein wesentliches Problem für kleine und mittlere spanische Unternehmer. So liegen etwa die Zinsen für einen typischen Kredit (bis maximal 1 Mio. EUR) in Spanien bei rund 5 %, während die Wirtschaft mit einer Geschwindigkeit von rund 2 % pro Jahr weiter schrumpft. Damit ist dieser Kredit für den Unternehmer unattraktiv – wenn er ihm denn überhaupt angeboten wird.
Zum Vergleich: Ein deutscher Mittelständler zahlt knapp 3 % Zinsen, während die deutsche Volkswirtschaft derzeit mit einem Tempo von rund 2 % pro Jahr wächst. Die hohe Zinslast gefährdet einen profitablen Geschäftsbetrieb selbst in den gesunden, international wettbewerbsfähigen, kleinen und mittleren spanischen Unternehmen. Die EZB betont immer wieder ihre Frustration, dass ihre Politik in der spanischen Wirtschaft nicht ankommt.
An diesem Punkt setzt die Hilfe Deutschlands und der KfW an. Die KfW refinanziert bis 800 Mio. EUR spanische Mittelstandskredite im Rahmen eines Darlehens an die spanische Förderbank ICO. Die Erfahrung zeigt, dass dadurch das Kreditvolumen steigt. Wir erreichen also unser Ziel, die Kreditklemme in Spanien zu lockern und Wachstum und Beschäftigung zu fördern.
Deutschland profitiert vom Überleben spanischer Mittelständler und von mehr Wachstum und Beschäftigung in Spanien. Die deutschen Exporte nach Spanien sind im Zuge der Krise schließlich um knapp 9 % eingebrochen. Je schneller der Rest der Eurozone wieder wächst, desto besser ist es für uns alle.
(Quelle: KfW, Frankfurt am Main)

Mittelstand Kredite
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