Arbeitsmarkt: Bayerische Unternehmen finden keine Auszubildende
München, 17.04.2013 17:27 Uhr (Wirtschaftsredaktion)
Regional-Redaktion in Bayern. Immer mehr Ausbildungsplätze in bayerischen Unternehmen bleiben unbesetzt. Ganze 22 Pozent haben nicht eine einzige Bewerbung erhalten. Zudem sind mangelnden Leistungsbereitschaft und der fehlenden Disziplin der Schulabgänger häufige Diskrepanzen.
Im vergangenen Jahr (2012) blieb ein Fünftel der bayerischen Unternehmen im Bereich Industrie, Handel und Dienstleistung auf rund 10.100 offenen Stellen sitzen. Ein Viertel davon konnte keinen einzigen Ausbildungsplatz besetzen.
Als Ursache für diese Entwicklung, gaben 68 Prozent der betroffenen Unternehmen an, keine geeigneten Bewerbungen erhalten zu haben. Ganze 22 Prozent der Unternehmen, die Besetzungsschwierigkeiten angaben, haben keine einzige Bewerbung erhalten. Dieser Anteil hat sich damit seit 2010 mehr als verdoppelt.
Schulabgänger schlecht vorbereitet
Der überwiegende Anteil dieser Unternehmen klagt nach wie vor über die mangelnde Ausbildungsreife und mehr als die Hälfte kritisiert inzwischen, dass die Schulabgänger nur unklare Berufsvorstellungen haben und nicht wissen, was sie in der Ausbildung erwartet.
Die Hälfte der Befragten Unternehmen sieht heute in der mangelnden Leistungsbereitschaft und der fehlenden Disziplin die größte Schwäche.
Rund 14 Prozent der Unternehmen sind grundsätzlich bereit, die Erwartungen an die schulische Vorbildung zu senken. Konkret stellen inzwischen über 61 Prozent der Unternehmen ein eigenes Nachhilfeangebot auf die Beine, um die Wissenslücken zu schließen.
Die bayerischen Unternehmen sehen in der Ausbildung nach wie vor ein wesentliches Instrument, sich Fachkräfte zu sichern. Obwohl sie teilweise bewusst über Bedarf ausbilden, wollen 75 Prozent der Befragten mindestens die Hälfte ihrer Auszubildenden übernehmen.
Die Konsequenzen
Nur 16 Prozent der bayerischen Ausbildungsbetriebe wollen in diesem Jahr noch mal ihr Angebot steigern, 2012 waren es noch über 20 Prozent. Demgegenüber planen über 22 Prozent weniger Ausbildungsplätze ein als in 2012. Über 60 Prozent wollen das Vorjahresniveau halten.
Über 61 Prozent der Unternehmen stellen ein eigenes Nachhilfeangebot auf die Beine, um die Wissenslücken zu schließen. Der Anteil ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Darüber hinaus nutzen die Betriebe auch ausbildungsbegleitende Hilfen der Arbeitsagentur, setzen ehrenamtliche Mentoren ein und bieten Einstiegsqualifizierungen sowie spezielle Praktika für Lehrer.
Die komplette Ausbildungsumfrage Frühjahr 2013 steht als Download (pdf-Datei) zur Verfügung: www.muenchen.ihk.de
(Quelle: Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern)

Arbeitsmarkt Bayern
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