Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken ist der Meinung, dass das Wirtschaftswachstum durch mehr Beschäftigung erhöht werden kann. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
23.01.2014 12:22 Uhr
KONJUNKTURBERICHT DES BVR

BVR-Chefvolkswirt: Knapp drei Millionen Arbeitslose sind zu viel

Berlin/Düsseldorf, 23.01.2014 12:22 Uhr (Finanzredaktion)

Für eine Initia­tive der Bundes­re­gie­rung, über wirkungs­volle Maßnahmen Arbeits­lo­sig­keit abzu­bauen und damit für mehr Beschäf­ti­gung zu sorgen, spricht sich der Bundes­ver­band der Deut­schen Volks­banken und Raif­f­ei­sen­banken (BVR) in seinem aktu­ellen Konjunk­tur­be­richt aus

Das im Koalitionsvertrag der Bundesregierung formulierte Ziel, eine Teilhabe aller Menschen an der positiven Entwicklung Deutschlands zu ermöglichen, sei am besten durch mehr Beschäftigung zu erreichen. "Die Zahl der Arbeitslosen ist mit knapp drei Millionen angesichts der insgesamt guten Wirtschaftslage immer noch zu hoch. Mehr Beschäftigung würde das volkswirtschaftliche Einkommen steigern, so dass die Bürger über einen größeren Spielraum für mehr Konsum und für ihre Zukunftsvorsorge verfügen", so BVR-Chefvolkswirt Dr. Andreas Bley.

Die von der neuen Bundesregierung prioritär angeschobenen sozial- und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen liefen allerdings dem Ziel, mehr Beschäftigung zu schaffen, entgegen. Ein zu hoch festgesetzter gesetzlicher Mindestlohn sei für viele im Dienstleistungsbereich tätige mittelständische Unternehmen schwer verkraftbar und verschlechtere die Beschäftigungschancen von Geringqualifizierten. Die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren, die Mütterrente, die Erwerbsminderungsrente und die Lebensleistungsrente würden aufgrund des künftig zu erwartenden Anstiegs der Sozialabgaben die Beschäftigung vermindern. Auch würde die Zukunftsfestigkeit der sozialen Sicherungssysteme mit Blick auf die Alterung der Gesellschaft erheblich geschwächt.

"Das Ziel einer weiteren Rückführung der Arbeitslosigkeit ist nicht einfach zu erreichen, darf aber wegen seiner großen sozialpolitischen Bedeutung kein Lippenbekenntnis bleiben", unterstreicht Bley. Das arbeitsmarktpolitische Instrumentarium müsse weiterentwickelt werden, um den Betroffenen passgenaue Unterstützungsleistungen anbieten zu können.

Neue milliardenschwere Programme dürften allerdings nur begrenzten Erfolg haben. Letztlich hänge der Erfolg der Arbeitsmarktpolitik vor allem vom konkreten Engagement der Arbeitsagenturen vor Ort ab. Der deutlich geringere Anteil Langzeitarbeitsloser an der gesamten Arbeitslosigkeit in zahlreichen anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften zeige jedoch, dass eine stärkere Aktivierung von Arbeitslosen möglich sei. In Deutschland liegt der Anteil bei 46 Prozent, die niedrigste Quote weist Schweden mit 18 Prozent auf.

(Quelle: Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken - BVR)

 

  • Wirtschaft
  • Politik
 
Artikel »   Drucken Versenden

 


Kommentar schreiben »



Kommentar:
Bei einer Antwort möchte ich per Email benachrichtigt werden an
      meine Emailadresse: (wird nicht veröffentlicht)

Bitte übertragen Sie die dargestellte Zeichenfolge in das rechte Feld:

* Bitte halten Sie sich an die Netikette und vermeiden persönliche Anschuldigungen, Beleidigungen und Ähnliches. Verbreiten Sie außerdem keine Unwahrheiten, Vermutungen, Gerüchte sowie rufschädigende oder firmeninterne Informationen. Beachten Sie die Rechte Anderer und urheberrechlich geschützter Quellen. Bei rechtlichen Verstößen haften Sie in vollem Umfang. Aus diesem Grund sind wir gezwungen, Ihre IP-Adresse und Ihren Provider zu speichern. Mit dem Speichern Ihres Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regelungen einverstanden.

 

Weitere Artikel zum Thema:

nach oben
Schnelleinstieg in die Kategorien ...
Mediastream Research

Konjunkturumfrageergebnisse Q1/2019 bei 27.000 Unternehmen.
Telekommunikation-News
Aktuelle Artikel aus der Rubrik Markt & Meinungen
Prognosen und Trends
Auswahl Branchen-Analysen
Europa News
Besondere Aufmerksamkeit aus unserem Leserkreis...
Redaktionelle Artikel, die Interessenten am meisten lesen...

Los geht´s...
Cookies Nutzungshinweis
Diese Seite verwendet Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu gewährleisten. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Weitere Informationen ...
 
Finanzen Markt & Meinungen - Das Praxismagazin für Finanzthemen
Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

Portalsystem 2025 © FSMedienberatung
Contentservice: Javascript Newsticker für Ihre Internetseite RSS Feed XML 0.9
0,459 Sek.