Die chinesische Regierung hält an ihrem Masterplan fest und investiert in den deutschen Mittelstand. In Berlin wurde eine chinesische Handelskammer eröffnet. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
26.03.2014 11:50 Uhr
CHINA GREIFT NACH DEUTSCHEN UNTERNEHMEN

China investiert in den deutschen Mittelstand und akzeptiert Gewerkschaften

Düsseldorf/Berlin, 26.03.2014 11:50 Uhr (Wirtschaftsredaktion)

So ist ein Fazit von Oliver Emons, Refe­rat­s­leiter für Mitbe­stim­mungs­för­de­rung in der Hans-Böck­ler-Stif­tung. Emons hat sich die chine­si­schen Inves­ti­tionen der letzten Jahre vor allem in den deut­schen Mittel­stand ange­schaut.

Die USA zählen mit zu den größten Schuldnerländern der Chinesen. Mit über 1 Billionen US Dollar zählen die USA zu den größten Gläubigern. By the way, auch Japan ist mit rund 1 Billionen US Dollar einer der großen Gläubiger von Obama. Auf der anderen Seite traut man den chinesischen Investoren und Unternehmen nicht besonders. Gerade wurde bekannt, das der Technologiekonzern HUAWEI von der NSA ausspioniert wurde. Immer wieder werden auch Stimmen wach, die behaupten, die Chinesen integrieren Schnüffelsoftware in ihre mobilen Endgeräte.

In Deutschland wurde unlängst eine chinesische Handelskammer in Berlin gegründet. Der chinesische Präsident Xi Jinping ist aktuell auf Deutschlandreise. Längst wird nicht mehr nur kopiert, sondern die Chinesen gehen sehr strategisch vor. Emons: "Wenn du sie (die Hidden Champions) nicht besiegen kannst, schließe dich mit ihnen zusammen." Neben dem Interesse am Know-how nennt der Ökonom noch weitere Gründe für ein verstärktes chinesisches Engagement in der deutschen Wirtschaft, etwa die Verwertung der enormen Devisenreserven und den Zutritt zum hiesigen Markt. Zu beobachten sei außerdem, dass Investoren aus China nicht mehr nur nach Firmenpleiten zugreifen, sondern inzwischen auch gesunde Unternehmen mit vorübergehenden Finanzierungsschwierigkeiten übernehmen.

China investiert laut Grafik in den Mittelstand

Wie steht es mit den Arbeitnehmern nach einer Übernahme der Chinesen?

Dazu das Ergebnis der Hans-Böckler-Stiftung: Es sei bis jetzt festzustellen, "dass Unternehmen, die aufgekauft werden, überwiegend eigenständig bleiben". Außerdem gebe es "keine Anzeichen dafür, dass chinesische Investoren Mitbestimmung oder Tarifvertrag nicht anerkennen würden". Im Fall von Putzmeister etwa zeigten sich die neuen Eigentümer nach anfänglichen Protesten von Belegschaft und IG Metall gegen die Übernahme durchaus verhandlungsbereit und unterschrieben schließlich eine Beschäftigungsgarantie bis 2020.

Ähnlich ist die Situation beim Duisburger Hersteller von Autoblechen Tailored Blanks, den ThyssenKrupp im vergangenen Jahr an den Konzern Wuhan Iron and Steel verkauft hat: Hier vereinbarten IG Metall und Betriebsrat mit dem chinesischen Käufer, Standort und Beschäftigung für fünf Jahre zu sichern und dort auch zu investieren.


(Quelle: Hans-Böckler-Stiftung)

 

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