DIHK Beschäftigungsprognose | Industrie rückläufig und Dienstleister legen zu
Berlin, 04.12.2015 19:12 Uhr (Wirtschaftsredaktion)
Die Jobaussichten in Deutschland sind nach Einschätzung des Deutschen Industrie-und Handelskammertages (DIHK) nicht mehr ganz so gut wie in den vergangenen Jahren. Vor allem in der Industrie macht sich die rückläufige Auslandsnachfrage bemerkbar.
"Die Beschäftigung steigt im Jahr 2016 um etwa 200.000, also nicht mehr so deutlich wie in konjunkturell vergleichbaren Jahren zuvor", fasste DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben die aktuellen, auf der jüngsten Konjunkturumfrage basierenden DIHK-Beschäftigungsprognosen gegenüber der "Saarbrücker Zeitung" zusammen. Von 2011 bis 2014 habe der Zuwachs durchschnittlich 375.000 Stellen betragen – bei einem mit 0,8 Prozent deutlich geringeren Wirtschaftswachstum als für 2016 prognostiziert.
Wegen der schwächeren Exportkonjunktur sei insbesondere die Industrie betroffen, so Wansleben. "Immerhin berappeln sich die Dienstleister wieder: Hier hatte der Mindestlohn den Beschäftigungsaufbau zuletzt spürbar gebremst." So wollen im kommenden Jahr nach DIHK-Erkenntnissen vor allem Unternehmensdienste einstellen, insbesondere Forschungs- und Entwicklungsdienstleister, Architektur- und Ingenieurbüros sowie die Sicherheitswirtschaft.
"Auch die Gesundheits- und Sozialdienste zeigen sich expansiv", berichtete Wansleben weiter. "Gerade diese Branchen werden dabei aber oft durch den Fachkräftemangel ausgebremst. Für die Gesundheits- und Sozialdienste ist er größtes Geschäftsrisiko – drei von vier Unternehmen nennen diese Sorge." Das Problem: Der Bedarf an qualifizierten Kräften passe oftmals nicht zum Qualifikationsstand vieler Arbeitsloser.
"Flüchtlinge kommen zumindest kurzfristig ebenfalls kaum als Fachkräfte in Betracht, sodass die Arbeitslosigkeit trotz wachsender Beschäftigung steigen dürfte", fuhr der DIHK-Hauptgeschäftsführer fort.
"2016 gilt daher mehr denn je: Der Beschäftigungszuwachs könnte höher liegen, wenn wir die Potenziale insbesondere von Frauen und Älteren noch besser nutzen würden." Als Stichworte nannte er Ganztagsschulen, Kinderbetreuungsangebote auch zu Randzeiten und flexible Übergänge in die Rente.
In diesem Zusammenhang kritisierte Wansleben die Rente mit 63 Jahren als Erschwernis für die Fachkräftesicherung: Nach ihrer Einführung im Juli 2014 sei die Beschäftigung der über 63-Jährigen um sechs Prozent gesunken, während es zuvor lange Zeit jährlich Zuwächse gegeben habe.
(Quelltext: DIHK Berlin)

Wirtschaft Arbeitsmarkt
Wer 45 Beitragsjahre aufweist, hat auch 45 Jahre geschuftet. Ich z.B. habe bis 63 schon 49 Arbeitsjahre auf dem Tacho! Ratschlag: Holt doch die unterbeschäftigten Fachkräfte aus den Zelten! Diese Menschen tun mir leid! Sie sind nach Deutschland gekommen, weil keiner ihnen vorher gesagt hat, dass in Deutschland auch nur mit Wasser gekocht wird. Aber wir schaffen das schon!
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