DIHK Konjunkturumfrage | Zuversicht schwindet bei Unternehmen
Berlin, 26.10.2015 11:43 Uhr (Wirtschaftsredaktion)
Trotz aktuell guter Lage vor allem durch die Binnennachfrage schwindet bei den deutschen Wirtschaftsunternehmen die geschäftliche Zuversicht für die kommenden Monate. Insbesondere der Export bereitet Sorgen.
"Die Lage der deutschen Wirtschaft ist im Herbst 2015 sehr gut", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben, der die auf rund 27.000 Unternehmensantworten beruhende Erhebung gemeinsam mit dem DIHK-Konjunkturexperten Dirk Schlotböller in Berlin vorstellte. "Doch der Gegenwind nimmt zu."
In der gesamten Wirtschaft schwinde die Zuversicht, so Wansleben. Vor allem mit Blick auf die Auslandsnachfrage seien die Betriebe zunehmend besorgt; die Exporthoffnungen stützten sich derzeit lediglich auf die USA und Europa. "Erstaunlich stabil" nannte der DIHK-Hauptgeschäftsführer die Investitions- und Beschäftigungsabsichten der Unternehmen: "Auch deshalb ist die Situation bei Konsum und Bautätigkeit bislang günstig."
Alles in allem erwarte der DIHK für 2016 ein Wachstum von 1,3 Prozent. Damit kann die Wirtschaft das Tempo aus dem laufenden Jahr nicht halten, das nach Prognosen des DIHK 1,7 Prozent betragen wird.
Die Beschäftigung werde 2016 um rund 200.000 Stellen zunehmen, führte Wansleben weiter aus, nach einem Plus von 250.000 in diesem Jahr. Und: "Die Zahl der Arbeitslosen geht zwar im laufenden Jahr um etwa 100.000 auf durchschnittlich 2,8 Millionen zurück. Im nächsten Jahr ist allerdings ein spürbarer Anstieg zu erwarten. Hier schlägt sich die hohe Flüchtlingszahl auch auf dem Arbeitsmarkt nieder."
Lieber keine Veränderungen hinsichtlich Investitionen
Dirk Schlotböller berichtete in Berlin, dass in der aktuellen Umfrage ungewöhnlich viele Unternehmen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung ausgegangen seien (63 Prozent, Vorumfrage: 61 Prozent, Schnitt seit 1991: 53 Prozent). Dass dieser Anteil wachse, sei "auch Ausdruck einer höheren Ambivalenz". Eine wichtige Rolle spiele dabei die zunehmende Unsicherheit über die Entwicklung des europäischen und globalen Umfelds, so Schlotböller. Nicht zuletzt deswegen plane die Mehrheit der Betriebe keine Änderungen bei ihren Investitionen.
Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse als pdf-Datei, externer Link).
(Quelle: DIHK Berlin)

Wirtschaft Konjunktur
* Bitte halten Sie sich an die Netikette und vermeiden persönliche Anschuldigungen, Beleidigungen und Ähnliches. Verbreiten Sie außerdem keine Unwahrheiten, Vermutungen, Gerüchte sowie rufschädigende oder firmeninterne Informationen. Beachten Sie die Rechte Anderer und urheberrechlich geschützter Quellen. Bei rechtlichen Verstößen haften Sie in vollem Umfang. Aus diesem Grund sind wir gezwungen, Ihre IP-Adresse und Ihren Provider zu speichern. Mit dem Speichern Ihres Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regelungen einverstanden.
- BaFin ordnet Moratorium bei der North Channel Bank an
- Finanzen News | Robert Halver Analyse zum Aktienmarkt
- Konzept der EU zum Ausbau der erneuerbaren Energie
- EU schafft Regeln für autonomes Fahren und Fahrerassistenzsysteme
- Börse News | Hellman & Friedman bietet EUR 460,00 je zooplus AG Aktie

Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.
Portalsystem 2025 © FSMedienberatung