Der private Konsum galt lange Zeit als Wachstumsmotor für die deutsche Wirtschaft. Doch langsam verliert der Privatkonsum an Fahrt. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
25.08.2015 12:32 Uhr
WIRTSCHAFTSZAHLEN FÜR DEUTSCHLAND

Konjunkturausblick 2016 | Wachstumsmotor Konsum schwächelt

Berlin, 25.08.2015 12:32 Uhr (Wirtschaftsredaktion)

Nach Einschät­zung des Bundes­ver­bandes der Deut­schen Volks­banken und Raif­f­ei­sen­banken (BVR) wird die Konsum­kon­junktur in Deutsch­land im Jahr 2016 aufgrund von auslau­fenden Sonder­fak­toren an Schwung verlieren.

In seinem heute veröffentlichten Konjunkturbericht prognostiziert der BVR, dass die privaten Konsumausgaben preisbereinigt um 1,7 Prozent steigen werden und damit weniger kräftig als in 2015 mit prognostizierten 2,3 Prozent.

Summary:

Die privaten Konsumausgaben sind in Deutschland im bisherigen Verlauf des aktuellen Konjunkturaufschwungs dynamischer gestiegen als in früheren Zyklen. Nach Einschätzung des BVR dürften sie im Jahresdurchschnitt 2015 preisbereinigt um 2,3 Prozent expandieren. Neben der andauernd günstigen Arbeitsmarkt- und Verdienstentwicklung wird der Konsum derzeit auch durch Sonderfaktoren wie die Einführung des Mindestlohns und den niedrigen Ölpreis befördert.

In langfristiger Betrachtung ist der Privatkonsum allerdings schwächer gestiegen als die gesamtwirtschaftliche Produktion. Die Ergebnisse einer Kointegrationsanalyse legen für die Zeit seit der Wiedervereinigung eine Elastizität zwischen den privaten Konsumausgaben und dem Bruttoinlandsprodukt von rund 0,7 nahe. Hauptgrund für diese, aus theoretischer Sicht niedrige, Elastizität dürften die Außenhandelsüberschüsse der vergangenen Jahre sein.

Für das Jahr 2016 zeichnet sich eine Abschwächung des Konsumwachstums auf 1,7 Prozent ab, da einige der zuvor stimulierend wirkenden Effekte auslaufen werden. Ferner dürfte die Arbeitsmarktdynamik wegen des allmählich ausgeschöpften Arbeitskräftepotenzials an Tempo verlieren. Darüber hinaus wird auf mittlere Sicht der demographische Wandel die Konsumkonjunktur dämpfen.

"Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sind die wirtschaftspolitischen Akteure nach wie vor gefordert, sich für eine möglichst umfassende Ausschöpfung des Arbeitskräftepotenzials einzusetzen", so BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. Ein Ansatzpunkt hierfür wäre, den Anteil von Schul- und Ausbildungsabbrechern zu reduzieren. Auch die Ansätze zur besseren Integration von Zuwanderern in den Arbeitsmarkt sollten intensiviert werden, sofern deren Bleiberecht gesichert ist. Zudem sei weiterhin geboten, die Tarifverhandlungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern mit Augenmaß zu führen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und damit die langfristige Konsumdynamik nicht zu gefährden.

(Quelle: Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken - BVR)

 

  • Wirtschaft
  • Gesellschaft
 
Artikel »   Drucken Versenden

 


Kommentar schreiben »



Kommentar:
Bei einer Antwort möchte ich per Email benachrichtigt werden an
      meine Emailadresse: (wird nicht veröffentlicht)

Bitte übertragen Sie die dargestellte Zeichenfolge in das rechte Feld:

* Bitte halten Sie sich an die Netikette und vermeiden persönliche Anschuldigungen, Beleidigungen und Ähnliches. Verbreiten Sie außerdem keine Unwahrheiten, Vermutungen, Gerüchte sowie rufschädigende oder firmeninterne Informationen. Beachten Sie die Rechte Anderer und urheberrechlich geschützter Quellen. Bei rechtlichen Verstößen haften Sie in vollem Umfang. Aus diesem Grund sind wir gezwungen, Ihre IP-Adresse und Ihren Provider zu speichern. Mit dem Speichern Ihres Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regelungen einverstanden.

 

Weitere Artikel zum Thema:

nach oben
Schnelleinstieg in die Kategorien ...
Mediastream Research

Konjunkturumfrageergebnisse Q1/2019 bei 27.000 Unternehmen.
Telekommunikation-News
Aktuelle Artikel aus der Rubrik Markt & Meinungen
Prognosen und Trends
Auswahl Branchen-Analysen
Europa News
Besondere Aufmerksamkeit aus unserem Leserkreis...
Redaktionelle Artikel, die Interessenten am meisten lesen...

Los geht´s...
Cookies Nutzungshinweis
Diese Seite verwendet Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu gewährleisten. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Weitere Informationen ...
 
Finanzen Markt & Meinungen - Das Praxismagazin für Finanzthemen
Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

Portalsystem 2025 © FSMedienberatung
Contentservice: Javascript Newsticker für Ihre Internetseite RSS Feed XML 0.9
0,363 Sek.