Deutsche Arbeitnehmer werden laut einer Studie der Universität Duisburg-Essen immer unzufriedener. Besonders stark zurückgegangen ist die positive Einschätzung bei Beschäftigten die über 50 sind. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
03.08.2011 11:02 Uhr
ARBEITSMARKT IN DEUTSCHLAND

Studie belegt Arbeitszufriedenheit in Deutschland geht zurück

Duisburg, 03.08.2011 11:02 Uhr (Wirtschaftsredaktion)

Deut­sche Arbeit­nehmer werden laut einer Studie der Univer­sität Duis­burg-Essen immer unzu­frie­dener. Beson­ders stark zurück­ge­gangen ist die posi­tive Einschät­zung bei Beschäf­tigten die über 50 sind.

Prof. Dr. Marcel Erlinghagen, Friedrich Scheller und Yan Bohulskyy haben Daten aus der jährlichen Haushaltsbefragung des Sozio-Oekonomischen Panels von 1984 bis 2009 ausgewertet. Auf die Frage „Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeit?“ konnten die Befragten im Alter zwischen 20 und 64 Jahren auf der 11er Skala von „ganz und gar unzufrieden“ bis „ganz und gar zufrieden“ antworten.

Besonders stark zurückgegangen ist die positive Einschätzung bei Beschäftigten über 50. Mitte der 1980er Jahre verzeichneten sie mit 7,9 die höchsten Zufriedenheitswerte aller Altersgruppen, 2009 gaben sie im Durchschnitt noch 6,6 Punkte an. Und: Ostdeutsche Arbeitnehmer waren lange Zeit unzufriedener als ihre Kollegen im Westen, allerdings haben sich die Unterschiede inzwischen angeglichen. Auch das zeigt die Untersuchung: Generell sind Personen höherer Bildung mit ihrer Arbeitssituation glücklicher als Erwerbstätige mit niedrigen Bildungsabschlüssen.

Die Ursachen sind nach Einschätzung der UDE-Wissenschaftler in zunehmender Arbeitsbelastung, Problemen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, geringen Lohnsteigerungen und wachsender Unsicherheit über die berufliche Zukunft zu suchen.

Da Arbeitszufriedenheit und Leistungsbereitschaft eng zusammenhängen, darf man sich Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands machen. Die Ergebnisse könnten, so Prof. Erlinghagen, „für Unternehmen langfristig fatal sein, wenn nicht endlich eine längst überfällige Debatte um bessere Arbeitsbedingungen in den Betrieben einsetzt. Dazu gehört nicht nur eine entsprechende Lohnentwicklung, sondern auch der Stressabbau und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind dringend anzugehen“.

Universität Duisburg-Essen (www.uni-duisburg-essen.de)

(Quelle: Universität Duisburg-Essen)

 

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