Mit gezielter Förderung haben auch ältere Langzeitarbeitslose Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Der Schlüssel zum Erfolg sind dabei die individuelle Betreuung und Förderung sowie die direkte Ansprache und Beratung von Unternehmen. Eine Studie der Uni Duisburg Essen belegt dieses Ergebnis. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
26.08.2008 10:28 Uhr
ARBEITSMARKT

Studie belegt Chancen für Arbeitnehmer 50plus in kleinen Betrieben

Duisburg, 26.08.2008 10:28 Uhr (redaktion)

Mit gezielter Förde­rung haben auch ältere Lang­zeit­ar­beits­lose Chancen auf dem ersten Arbeits­markt. Der Schlüssel zum Erfolg sind dabei die indi­vi­du­elle Betreuung und Förde­rung sowie die direkte Ansprache und Bera­tung von Unter­nehmen. Eine Studie der Uni Duis­burg Essen belegt dieses Ergebnis.

Insbesondere Kleinst- und Kleinbetriebe sind gegenüber einer solchen dienstleistungsorientierten Arbeitsvermittlung aufgeschlossen. Das zeigt die Auswertung des Bundesprogramms „Perspektive 50plus – Beschäftigungspakte in den Regionen“, die das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums vorgenommen hat.

Im Rahmen seines Programms „Perspektive 50plus“ hat das Bundesarbeitsministerium zwei Jahre lang bundesweit 62 Modellprojekte in insgesamt 93 Arbeitsmarktregionen gefördert mit dem Ziel, „neue Wege zur Eingliederung älterer Langzeitarbeitsloser“ zu finden. Es sollten innovative und am regionalen Bedarf orientierte Integrationsansätze als mögliches „Vorbild für neue Förderformen auf der Bundesebene“ entwickelt werden. Dafür konnten die Arbeitsagenturen die Sondermittel, die für das Modellprogramm bereit gestellt wurden, vor Ort äußerst flexibel und vergleichsweise unbürokratisch einsetzen.

Insgesamt nahmen an den Maßnahmen von „Perspektive 50plus“ rund 80.000 Menschen teil. Bis zum Stichtag 31.08.2007 konnten rund 18 Prozent von ihnen als Erwerbstätige oder Selbstständige in den ersten Arbeitsmarkt eingegliedert werden. Unter den Teilnehmern, die zum Stichtag die Maßnahmen beendet hatten, lag die Erfolgsquote mit 34,5 Prozent sogar fast doppelt so hoch. Wie die IAQ-Auswertung zeigt, erhöht „Coaching“, also die gezielte Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung und Arbeitsuche, die Integrationswahrscheinlichkeit um fast 70 Prozent.

Die Mehrzahl der Integrationen (61 Prozent) konnte ohne finanzielle Förderung des Arbeitgebers realisiert werden. „Oft scheint es wirksamer, aber natürlich auch arbeitsaufwändiger zu sein, Arbeitsuchende auf ihren Wegen auf dem Arbeitsmarkt intensiv zu begleiten anstatt Prämien auf ihre Einstellung auszusetzen“, so das IAQ. Qualifizierte „Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ können nach dieser Hypothese Geldleistungen an Arbeitgeber ersetzen. Vor allem so genannte Kümmerer oder Integrationsmanager verfügten über persönliche Zugänge zu den Betrieben, arbeiteten gleichzeitig bewerberorientiert und zeichneten sich durch eine dienstleistungsorientierte Handlungsweise aus - Erfolgsfaktoren für gelungene Integrationen.

Mit 73 Prozent erfolgten die Integrationen überwiegend in Klein und Kleinstbetrieben mit bis zu 50 Beschäftigten. Besonders positiv werteten die Unternehmen die zahlenmäßig eng begrenzte und anforderungsgerechte Vorauswahl, die es ersparte, sich mit einer Flut von Bewerbungen auseinanderzusetzen. Insbesondere kleine Unternehmen, die über keine eigene Personalabteilung verfügen, werteten dies als großen Vorteil gegenüber den normalen Strukturen der öffentlichen Arbeitsvermittlung. Erfolgsentscheidend sind bei „Perspektive 50plus“ die günstigere Betreuungsrelation und die kontinuierliche Arbeit einer Fachkraft an einem persönlich bekannten „Fall“.

(Quelle: IAQ-Report der Uni Duisburg/Essen)

 

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