Die Batteriezellfertigung in Europa gewinnt an Fahrt. Die EU-Kommission hat nun grünes Licht für das Projekt European Battery Innovation - EuBatIn gegeben. BMW und Tesla sind dabei. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
05.02.2021 16:00 Uhr
INNOVATIONEN BEI DER BATTERIEHERSTELLUNG

Elektromobilität | EU genehmigt Batteriezellfertigung Projekt mit Tesla und BMW

Brüssel/Berlin, 05.02.2021 16:00 Uhr (Wirtschaftsredaktion)

Die Euro­päi­sche Kommis­sion gibt grünes Licht für das Projekt Euro­pean Battery Inno­va­tion - EuBatIn. Insge­samt betei­ligt sind 42 Unter­nehmen. Neben BMW ist das US-Unter­nehmen Tesla sowie neun weitere Firmen mit Stand­orten in Deutsch­land dabei.

Ziel des als IPCEI (Important Project of Common European Interest)* eingestuften Projektes ist es, die asiatische Konkurrenz bei der Entwicklung von Batterien einzuholen und einen Markt für Elektromobilität in Europa zu schaffen, so die Mitteilung der EU-Kommission.

* Seit Anfang 2019 hatte das BMWi (BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ENERGIE) mit der Europäischen Kommission und weiteren EU-Mitgliedstaaten zwei Important Projects of Common European Interest (IPCEI) - Großprojekte zur Forschung und Entwicklung in der Batteriezellfertigung abgestimmt.

Das als „European Battery Innovation“ bezeichnete Vorhaben wurde von Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Schweden, der Slowakei und Spanien gemeinsam vorbereitet und angemeldet. Die zwölf Mitgliedstaaten werden in den kommenden Jahren bis zu 2,9 Mrd. Euro an Finanzmitteln bereitstellen. Auf diese Weise sollen zusätzliche private Investitionen in Höhe von 9 Mrd. Euro, also mehr als das Dreifache des öffentlichen Beitrags, mobilisiert werden.

Unternehmen in der Batteriezellfertigung

EU Komission Batterie Allianz Unternehmen

Hintergrund:

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hatte im Februar 2019 eine Förderausschreibung zur Batteriezellfertigung veröffentlicht und inzwischen mit knapp drei Milliarden Euro unterlegt. Projektvorschläge von über 40 Unternehmen aus Deutschland sind eingegangen. Im wettbewerblichen Verfahren wurden die Unternehmen ausgesucht, die die besten Projektideen mit Blick auf leistungsfähige und umweltfreundliche Batterien vorgestellt haben.

Batterie-Projekt - Auszug der Unternehmen

Mit der Beihilfegenehmigung ist nun der Weg frei für die Förderung des BMWi für die Batterie-Vorhaben der Unternehmen ACI Systems, Alumina Systems, BMW, Cellforce Group, ElringKlinger, Liofit, Manz, Northvolt, SGL Carbon, Skeleton Technologies und Tesla. Die Inhalte der elf geförderten Projekte umfassen die gesamte Batteriewertschöpfungskette. Nachfolgende Beispiele:

  • Die BMW Group entwickelt im Rahmen der beiden Batterie-IPCEIs hochinnovative, nachhaltige, funktionsoptimierte und kosteneffiziente Batteriezellen als Schlüsselelement einer europäischen Zell- und Batterie-Wertschöpfungskette. Nach der Entwicklung einer nächsten Generation Li-Ionen Zellen sowie eines innovativen Batteriemodul- und Batteriesystemkonzeptes im ersten IPCEI liegt der Fokus der BMW-Arbeiten im zweiten IPCEI auf der Entwicklung der übernächsten Generation Li-Ionen Zellen, der Entwicklung und Optimierung von Prozesstechnologien sowie dem Aufbau einer Prototypen-Produktionsanlage für innovative Batteriemodule und -systeme mit verbesserter Recyclingfähigkeit. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Validierung von All-Solid-State Battery (ASSB) Technologien mit dem Ziel der Evaluierung der vielversprechendsten Batterietechnologien der Zukunft.
  • ElringKlinger wird durch die Entwicklung und Industrialisierung eines innovativen Zellgehäusedesigns zu einer wettbewerbsfähigen europäischen Batteriewertschöpfungskette beitragen. Durch das neuartige Design wird die Bauteilanzahl und -komplexität dieser Zellgehäuse und der notwendige Verbrauch an energieintensiven Rohstoffen wie Aluminium und Kupfer reduziert. ElringKlinger wird so einen nachhaltigen Beitrag zu einer klimaneutralen europäischen Batteriezellfertigung leisten.
  • Manz beabsichtigt in ihrem Projekt "Lithium-Batteriefabrik der Zukunft“ hocheffiziente Maschinen und Prozesse zur voll automatisierten Herstellung von Lithiumbatterien der Generationen 3 und 4 zu entwickeln. Die Herstellprozesse und die dazugehörigen Anlagen basieren auf einem neuen, digitalisierten und kostengünstigen Geschäftsmodell. Manz wird somit einen wirksamen Beitrag zum Aufbau einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Batterieindustrie in Europa leisten.
  • Das zentrale Ziel von Tesla bei diesem Projekt ist die Entwicklung und Realisierung fortschrittlicher Herstellungs- und Recycling-Methoden von Li-Ionen-Batteriezellen, um den ökologischen Fußabdruck von Zellen sowie deren Stückkosten erheblich zu reduzieren. Dies ist entscheidend für das Erreichen des Ziels Teslas, die weltweite Transformation zu nachhaltiger Energienutzung zu beschleunigen.
Batterie Produktion Anteil am Auto in der Produktion

Das Vorhaben birgt aber auch erhebliche technologische- und finanzielle Risiken, weshalb die öffentliche Förderung notwendig ist, um Investitionsanreize zu schaffen. Es trägt zu einem gemeinsamen Ziel bei, da es eine Wertschöpfungskette betrifft, die für die Zukunft Europas vor allem mit Blick auf saubere und emissionsarme Mobilität von strategischer Bedeutung ist. Sollte ein IPCEI-Vorhaben sehr erfolgreich sein und zusätzliche Nettoerträge abwerfen, werden die Unternehmen zudem einen Teil der erhaltenen Steuergelder an die betreffenden Mitgliedstaaten zurückzahlen.

(Quellen: EU-Kommission / BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ENERGIE)
(Grafiken: BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ENERGIE)

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Weiterführender Link: Batteriezellfertigung Deutschland


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