Die Europäische Zentralbank (EZB) bestimmt drei verschiedene Leitzinsen: den Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft, den Einlagesatz sowie den Spitzenrefinanzierungssatz. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
06.07.2012 14:01 Uhr
LEITZINSSENKUNG DER EZB

Geldpolitik der EZB: Was sind eigentlich die Leitzinsen?

Düsseldorf, 06.07.2012 14:01 Uhr (Finanzredaktion)

Nach der jüngsten Zins­sen­kung durch die Euro­päi­sche Zentral­bank ist die Reak­tion der Finanz­branche und der Wirt­schaft eher verhalten. Im welchen Zusam­men­hang stehen die Leit­zinsen zur Wirt­schaft und zur Finanz­branche?

Kurz-Zusammenfassung (Facts):
Banken und Wirtschaft sehen die Leitzinssenkung eher verhalten.

Der Bankenverband: „Die konjunkturellen Wirkungen einer Zinssenkung auf so niedrigem Niveau sollten allerdings nicht überschätzt werden.“

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken: „Die heutige Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) von 1,0 auf 0,75 Prozent trägt angesichts der ohnehin schon niedrigen Zinsen am Geldmarkt nur wenig zur Belebung der Konjunktur im Euroraum bei.“

Die Wirtschaft: "Für verständlich, aber nur bedingt wirksam hält Alexandra Böhne, Leiterin des Referats Europapolitik, Währungsunion beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), die gestrige Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB)…“

Shortcut: „Die Leitzinsen der Europäischen Zentralbank“

Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft
Dieser Zinssatz ist der wichtigste Leitzins der EZB und wird daher häufig auch als „der“ Leitzins bezeichnet. Zu diesem Zinssatz wird den Geschäftsbanken in einem wöchentlichen Tenderverfahren Zentralbankgeld zur Verfügung gestellt.

Spitzenrefinanzierungsfazilität
Zu diesen Zinssatz können Banken – sofern sie entsprechende Sicherheiten hinterlegt haben – unbegrenzt und „über Nacht“ Liquidität aus dem Eurosystem bekommen. Da eine Geschäftsbank bei kurzfristigen Liquiditätsbedarf im Interbankenhandel nicht bereit sein wird, einen höheren Zins als den Satz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität zu bezahlen, stellt der Zins für die Spitzenrefinanzierungsfazilität faktisch die obere Zinsgrenze für das Tagesgeld dar.

Einlagefazilität
Zu diesen Zinssatz können Banken überschüssiges Zentralbankguthaben bis zum nächsten Geschäftstag im Eurosystem anlegen. Da sich beim Geldausleihen im Interbankenhandel keine Geschäftsbank mit einem niedrigeren Zins begnügen wird, bildet die Einlagefazilität in der Regel die Untergrenze des Tagesgeldsatzes.

 

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