Die Europäische Zentralbank (EZB) bestimmt drei verschiedene Leitzinsen: den Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft, den Einlagesatz sowie den Spitzenrefinanzierungssatz. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
06.07.2012 14:01 Uhr
LEITZINSSENKUNG DER EZB

Geldpolitik der EZB: Was sind eigentlich die Leitzinsen?

Düsseldorf, 06.07.2012 14:01 Uhr (Finanzredaktion)

Ausführliche Stimmen

Bankenverband: "Die heutige Zinssenkung der Europäischen Zentralbank ist angesichts der wirtschaftlichen Schwäche im Euro-Raum und des nachlassenden Preisauftriebs grundsätzlich nachvollziehbar", erklärt Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Die konjunkturellen Wirkungen einer Zinssenkung auf so niedrigem Niveau sollten allerdings nicht überschätzt werden.

Für die unmittelbaren Probleme im Zusammenhang mit der europäischen Staatsschuldenkrise könne die EZB nach Einschätzung des Bankenverbandes lediglich Zeit kaufen. Die Geldpolitik der EZB könne weder die dringend erforderlichen Strukturreformen in den Euro-Staaten ersetzen, noch das verloren gegangenen Vertrauen in die Staatsfinanzen beheben. Mehr noch: Kemmer mahnt, dass die Politik des Zeitkaufens auch Nebenwirkungen habe und sich nicht unbegrenzt fortsetzen lasse. "Das außergewöhnlich niedrige Zinsniveau und die sehr reichliche Liquiditätsversorgung können die Sanierungsbemühungen angeschlagener Banken verzögern und zu verzerrten Risikoeinschätzungen der Investoren führen. Damit steigen die gesamtwirtschaftlichen Risiken, je länger diese Politik anhält. Es bleibt dabei, für die Lösung der Staatsschuldenkrise gibt es keine homöopathische Medizin. Sie lässt sich nur durch überzeugende politische Weichenstellungen und tiefgreifende Reformen überwinden."

Diese Reaktion ist ähnlich vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken zuu hören (hier) und auch die Wirtschaft meldet sich:

„Für verständlich, aber nur bedingt wirksam hält Alexandra Böhne, Leiterin des Referats Europapolitik, Währungsunion beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), die gestrige Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB)…“

Böhne: "Die Euro-Zone sollte ihre Hoffnungen nicht auf niedrige Zentralbankzinsen setzen". Angesichts der langsameren konjunkturellen Gangart in einigen Ländern Europas sei die EZB-Zinssenkung zwar nachvollziehbar.

"Die Effekte dürften aber aufgrund des ohnehin niedrigen Zinsniveaus gering sein", so die DIHK-Währungsexpertin. "Zu hohe Schulden und Wachstumsschwäche lassen sich nur mit Ausgabendisziplin und Reformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit überwinden."

(Quelle: DIHK,Bankenverband,BVR)
(Foto: Peter Kirchhoff;pixelio.de)

 

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