Beste Finanzkommunikation im Mittelstand machen Erdnuß Druck und Oechsler
Hamburg, 24.10.2014 11:46 Uhr (Frank Schulz)
Euler Hermes, GE Capital Deutschland und die Commerzbank haben die besten Mittelständler im Bereich Finanzkommunikation ausgezeichnet. Es sind Oechsler AG, Reinhard Krückemeyer und Erdnuß Druck.
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"Die ausgezeichneten Unternehmen haben die Jury mit ihrer Finanzkommunikation nicht nur überzeugt, sondern beeindruckt“, sagte Ulrich Nöthel, Vorstand von Euler Hermes. „Insbesondere der Wandel ist bemerkenswert, den diese Unternehmen vollzogen haben, um die Kommunikation an dem sich dramatisch wandelnden Geschäftsmodell, der wachsenden Globalisierung auch im Mittelstand und dem damit verbundenen erhöhten Bedarf an Finanzmitteln anzupassen. Es gibt nicht viele mittelständische Unternehmen, die ihr Berichtswesen so systematisch aufgebaut und teilweise auch zertifiziert haben. Genau dies lohnt sich aber, da es den Finanzierungsspielraum und die Flexibilität erhöht insbesondere in einer Krise.“
Oechsler Sieger in Kategorie „Großer Mittelstand“ (mehr als € 100 Mio. Jahresumsatz)
Die Ansbacher Oechsler AG hat sich von einem 1864 gegründeten kleinen Beinknopfmacherbetrieb zu einem weltweit agierenden Konzern entwickelt, der an verschiedenen Standorten Lösungen für High-Tech-Präzisionsteile und -Baugruppen aus Kunststoff für automobile, medizinische und industrielle Anwendungen entwickelt. Zuletzt erwirtschafteten die etwa 2.300 Mitarbeiter des Oechsler-Konzerns einen Umsatz von rund € 250 Mio.
Für die Finanzkommunikation arbeitet Oechsler mit einer „Checkliste Bankenreporting“, die einen klaren, systematischen Leitfaden darstellt und die laufend gemäß den sich verändernden Informationsanforderungen aktualisiert wird. Um im Bankgespräch besser argumentieren zu können, hat die Geschäftsführung 2011 auch erstmals ein indikatives Ratinggutachten eingeholt und verschiedene Informationsformate für die Kreditgeber entwickelt. Darüber hinaus ist die Bedeutung von Simulationsrechnungen in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
Reinhard Krückemeyer: Nase vorn in Kategorie „Mittlerer Mittelstand“ (€ 10-100 Mio. Umsatz)
Die meisten Autofahrer haben Produkte der Reinhard Krückemeyer GmbH & Co. KG aus Wilnsdorf im Siegerland schon einmal gesehen: Das inhabergeführte Familienunternehmen mit einem Umsatz von € 17,1 Mio. ist einer der führenden technischen Großhändler mit über 60jähriger Erfahrung im Vertrieb von Schleifmitteln und Klebebändern, mit denen beispielsweise Straßen- und Autobahnbaustellen gesichert werden.
Als der heutige Geschäftsführer Jan Krückemeyer das Unternehmen 2007 nach dem Tod des Vaters übernahm, hütete der Betrieb seine Finanzen wie ein Geheimnis. Dabei wurden die guten Nachrichten immer seltener, in der Wirtschaftskrise fiel der Umsatz sogar um fast 20%. Jan Krückemeyer stellte daraufhin die Finanzierungsstruktur vollständig um und setzte beispielsweise wesentlich stärker auf Leasing und Factoring als Finanzierungsinstrumente. Neue Finanziers zu gewinnen und zugleich die angestammte Hausbank nicht zu verprellen war ein Drahtseilakt. Dies gelang, indem er seine Finanzkommunikation radikal veränderte und auf größtmögliche Transparenz setzte: mit Marketing- und Investitionsplänen bis hin zur kurz- und langfristigen Liquiditätsplanung.
Erdnuß Druck siegt in Kategorie „Kleiner Mittelstand“ (<€ 10 Mio. Umsatz)
Die Wurzeln der Erdnuß Druck GmbH aus Sendenhorst bei Münster reichen bis in das Jahr 1861 zurück. Das heute auf den Bogenoffsetdruck spezialisierte Unternehmen setzt mit 13 Mitarbeitern € 1,3 Mio. um. Obwohl eines der kleinsten Unternehmen im Teilnehmerfeld, legt Erdnuß vierteljährlich seinen Kreditgebern einen „Kurzbericht“ vor, in dem sich alle zentralen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen finden – übersichtlich aufbereitet und durch eine qualitative Kommentierung ergänzt. Das war allerdings nicht immer so.
„Wir waren früher ganz schöne Geheimniskrämer und haben, wenn man ehrlich ist, überwiegend ‚Management by Kontoauszug´ betrieben“, sagte Bernhard Erdmann, Geschäftsführer von Erdnuß Druck. „Betriebswirtschaft war etwas für Anzugträger. Bis Anfang 2000 war das kein Problem, weil Banken Unternehmen das Geld quasi hinterherwarfen. Mit der Einführung der Basel-II-Richtlinien vollzogen sie aber eine Vollbremsung mit quietschenden Reifen. Aufgrund der hohen Zahl von Insolvenzen und Druckereischließungen waren sie bei der Finanzierung dieser Branche sehr zurückhaltend. Wir mussten das Steuer also radikal herumreißen und haben ein Informationssystem aufgesetzt mit Quartalskurzberichten – alles mit internem Know-how und ohne externe Berater. Wir können unseren Bankern schließlich am besten erklären, wie unser Geschäft funktioniert – in guten wie in schlechten Zeiten.“
(Quelle: Euler Hermes Deutschland AG)
Mittelstand Finanzen
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