Insgesamt geht es den Deutschen nicht schlecht. Das Privatvermögen ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Das DIW hat sich einmal angeschaut, wieviel Vermögen die Superreichen besitzen. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
11.02.2015 18:30 Uhr
GELD UND GESELLSCHAFT

DIW Studie Privatvermögen: Wie reich sind die Superreichen wirklich?

Berlin/Düsseldorf, 11.02.2015 18:30 Uhr (Finanzredaktion)

Das Privat­ver­mögen der Deut­schen ist insge­samt stetig ange­wachsen. Auf rund fünf (5) Billionen Euro reines Geld­ver­mögen. Ohne Immo­bi­lien, die noch­mals gut fünf Billionen Euro ausma­chen. Bisher. Das Deut­sche Institut für Wirt­schafts­for­schung e.V. hat neue Berech­nungen.

Die Feststellung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin): Auf diese Frage, wie reich die Superreichen wirklich sind lässt sich nicht nur in Deutschland schwer eine Antwort finden. Amtliche Steuerdaten gibt es fast nirgendwo. Und in Stichproben und Umfragen sind Milliardäre und Multimillionäre aufgrund ihrer geringen Zahl in der Regel nicht repräsentiert.

Das DIW hat deswegen im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung in einem aufwendigen Verfahren das Vermögen der reichsten Deutschen geschätzt und mit den vorhandenen Datenquellen zur Vermögensverteilung kombiniert.

Tatsächliches Privatvermögen der Superreichen

Das reichste Prozent der Bevölkerung hält den neuen DIW-Schätzungen zufolge nicht - wie im SOEP ausgewiesen - rund ein Fünftel des gesamten Privatvermögens im Land, sondern rund ein Drittel.

Der Anteil der reichsten 0,1 Prozent wird für das Jahr 2012 sogar dreimal so hoch geschätzt. Das Gesamtvermögen der Deutschen steigt durch die Hinzuschätzung im Jahr 2012 von 6,3 Billionen Euro auf bis zu 9,3 Billionen Euro. Der Forbes-Liste zufolge hielten im Jahr 2013 allein die 55 deutschen Dollar-Milliardäre rund 230 Milliarden Euro Nettovermögen.

DIW Forbes Liste Milliardäre

Aus offiziellen Daten lässt sich das Privatvermögen der Superreichen in Deutschland nicht ablesen - anders als in Ländern, in denen es etwa eine Vermögensteuer gibt. "Wir müssen die Top-Vermögen also schätzen. Als quasi einzige Datengrundlage stehen dafür sogenannte Millionärs- oder Milliardärslisten zur Verfügung wie sie etwa von Wirtschaftsmagazinen aufgestellt werden", so die DIW Forscher.

„Der Unterschied zwischen unserer Gesamtschätzung und den anderen verfügbaren Daten ist in allen Szenarien erheblich“, so das Fazit der Forscher. Während die reichsten 0,1 Prozent der deutschen Haushalte laut SOEP im Jahr 2012 rund fünf Prozent des Gesamtvermögens besaßen, sind es nach der neuen Hinzuschätzung zwischen 14 und 16 Prozent.

 

„Der statistisch geschätzte Wert hat sich damit in etwa verdreifacht.“


 

Hintergrund zur Berechnungsgrundlage

Die DIW-Forscher stützten sich bei ihrer Analyse auf die als zuverlässigste geltende Liste, die des US-Magazins Forbes. Sie verzeichnet alle Menschen mit einem geschätzten Vermögen von mehr als einer Milliarde Dollar und führte im Jahr 2013 mehr als 50 Deutsche auf. In anderen Statistiken liegen die größten deutschen Privatvermögen deutlich niedriger: Im SOEP bei „nur“ knapp 50 Millionen Euro, in der Studie der Deutschen Bundesbank bei knapp 80 Millionen. Da die Forbes-Liste bei einem Abgleich mit amerikanischen Steuerdaten Tendenzen zeigte, die Vermögen eher zu hoch zu bewerten, und Umfragedaten die Mittelschicht im Vergleich zu sehr reichen Haushalten oft relativ stärker repräsentieren, glichen die beiden DIW-Forscher die Forbes-Angaben mit verschiedenen anderen Statistiken ab und errechneten für ihre Simulation des Top-Vermögensbereichs verschiedene Szenarien.

(Quelle: DIW Berlin)

 

Weiterführender Link: Mehr Infos zu den Privatvermögen in Deutschland


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