Über die in Insolvenz gegangene \"Maxfield\" ist u.a. der Chef der Sparkasse Düsseldof Heinz-Martin Humme gestolpert und fristlos gekündigt worden. Immer mehr Gläubiger, darunter auch Banken, fordern ihr Geld zurück. Der Druck nimmt zu. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
06.05.2008 18:24 Uhr
REGIONEN UND BANKEN

Pooths Maxfield-Insolvenz: Gläubiger fordern immer mehr Gelder

Düsseldorf, 06.05.2008 18:24 Uhr (redaktion)

Über die in Insol­venz gegan­gene "Max­field" ist u.a. der Chef der Spar­kasse Düsseldof Heinz-Martin Humme gestol­pert und fristlos gekün­digt worden. Immer mehr Gläu­biger, darunter auch Banken, fordern ihr Geld zurück. Der Druck nimmt zu.

Der WDR berichtet, das Insolvenzverwalter Michael Bremen den Betroffenen am Dienstag (06.05.08) auf der Gläubigerversammlung im Düsseldorfer Amtsgericht keine großen Hoffnungen machte: Den Schulden stehe fast kein Vermögen gegenüber, hieß es. So werden die Gläubiger von jeweils 100 Euro Forderungen nach derzeitigem Stand gerade einmal 37 Cent wiedersehen. Insgesamt haben laut Bremen 461 Gläubiger Ansprüche angemeldet, zusammen 27 Millionen Euro. Nach vorläufiger Prüfung seien mindestens 19 Millionen berechtigt. Damit ist das Ausmaß der Pleite der Elektronikfirma Maxfield noch größer als bislang angenommen.

Lediglich 40 Gläubiger waren zur ersten Versammlung nach Düsseldorf gekommen. Insgesamt umfassen die Forderungen Millionenkredite von Banken ebenso wie Ansprüche von 356 Kleingläubigern wegen defekter MP3-Player. Die Commerzbank will 1,8 Millionen Euro von Maxfield zurück. Die Stadtsparkasse Düsseldorf, die Maxfield 9,2 Millionen Euro geliehen hat, hat auf Rückzahlung von 1,8 Millionen Euro geklagt. Die Landesbank Rheinland-Pfalz, bei der Maxfield mit rund zwei Millionen Euro in der Kreide stehen soll, behält sich rechtliche Schritte noch vor.

Maxfield hatte Anfang 2008 Insolvenz angemeldet, im März eröffnete das Amtsgericht Düsseldorf das Verfahren. Nach Angaben des Insolvenzverwalters soll das Unternehmen aber schon Mitte 2007 nicht mehr zu retten gewesen sein. Diese Einschätzung dürfte auch die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft interessieren. Sie ermittelt inzwischen wegen des Verdachts der Bestechung und Insolvenzverschleppung gegen Franjo Pooth. Er soll sich die Millionenkredite mit kostspieligen Geschenken an Bankmanager erschlichen haben. Der Chef und ein weiterer Vorstand der Düsseldorfer Sparkasse waren deshalb fristlos entlassen worden.

Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen: Als der Architektensohn 2002 in Düsseldorf seine Elektronikfirma gründete, schien er eine lukrative Marktnische gefunden zu haben. Mit stylischen MP3-Playern, Navigationsgeräten, DVD-Playern und einem "Fashion-Handy" konnte er innerhalb weniger Jahre den Umsatz seines Unternehmens von null auf fast 35 Millionen Euro hochschrauben. Das "Handelsblatt" kürte Pooth 2006 zum "Shootingstar der deutschen MP3-Industrie". Der folgende wirtschaftliche Schiffbruch soll mit der Unternehmensleitung und den Schwierigkeiten des Marktes zusammenhängen. So formuliert es Insolvenzverwalter Bremen. Pooth selbst sei dabei weniger als Manager, sondern eher als Designer und Entwickler tätig gewesen.

Lesen sie hier auf FMM-Magazin.de die Chronologie der Ereignisse

(WDR)

 

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1 Kommentar »
 
06.05.08 20:15 Uhr
Lächerlich
Frechheit siegt am Ende
Schamlos und Unverschämt gewinnt! Zumindest am Ende.

Wie wurde Jungpleitier Franjo Pooth doch allseits selbst von Fachmagazinen hochgelobt. Gerade so, als ob die Idee Billigimporte aus Fernost über große Handelsketten in Deutschland unters Volk zu bringen sooo geistreich und neu wäre. Das ist in der IT-Branche seit über 20 Jahren üblich, wer hat da auf Pooth gewartet? Oder besser, die Investoren müssen wohl Veronas zuckersüßen Werbelächeln erlegen sein, oder besser um den Verstand gebracht.

Wer heute 27 Millionen Schulden in so kurzer Zeit anhäufen kann, ist in Zeiten von Ranking, Schufa und Kreditreform eigentlich ein Gigant. Also ein Super-Betrüger par excellence. Wie sonst, könnte jemand die Finanzwelt so blenden?

Natürlich ist von den Pooths nichts zu holen! Veronas Schmuckfirma: Pleite. Veronas Unterwäsche- und Kosmetik-Ramsch: Fast pleite, Karstadt Verträge gekündigt. Verona Werbeikone: Ausgeblubbert! Franjo Pooth: Kann der überhaupt was?

Rechtlich kann Herr Pooth ggf. als Geschäftsführer haftbar gemacht werden. Verona wohl kaum. Schamlos im Größenwahn zu leben und unverschämt uverblümt auf Kosten anderer zu leben gewinnt also!
Moralisch haben sich die Pooths aus der Gesellschaft gelogen - schlicht asozial!


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