Globale Risiken | Klimaerwärmung und Cyberattacken steigen laut Risks Report
Rheinland, 15.01.2016 12:57 Uhr (Wirtschaftsredaktion)
Die großen globalen Risiken der Zukunft sind u.a. das Versagen der Klimapolitik und die unfreiwilligen Migrationsströme. Ein sogenannter Black Swan - ein unerwartetes Ereignis wie etwa Cyberangriffe findet sich im Mittelfeld.
Der Global Risks Report 2016 des Weltwirtschaftsforums wurde mit Unterstützung von Partner wie Marsh & McLennan Companies und Zurich Insurance Group erarbeitet. Als akademische Berater für den Bericht fungierten: die Oxford Martin School (Universität Oxford), die Nationaluniversität Singapur, das Wharton Risk Management and Decision Processes Center (Universität Pennsylvania) sowie das Beratungsgremium des Global Risks Report 2016.
Als potenziell folgenschwerstes Risiko im Jahr 2016 wurde das Versagen der Klimapolitik eingeschätzt. Erstmals seit der Erstauflage des Berichts 2006 steht somit ein Umweltrisiko an der Spitze der Rangliste. Diesem Risiko wird 2016 ein größeres Schadenspotenzial zugeschrieben als den Risiken Massenvernichtungswaffen (2.), Wasserkrisen (3.), unfreiwillige Migrationsströme (4.) und Energiepreisschocks (5.).
Als Risiko mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit wiederum sahen die Experten für 2016 unfreiwillige Migrationsströme, gefolgt von extremen Wetterereignissen (2.), einem Versagen der Klimapolitik (3.), zwischenstaatlichen Konflikten mit regionalen Auswirkungen (4.) und Naturkatastrophen (5.).
Erstmals breites Risikoprofil
Noch nie in den elf Jahren, in denen der Bericht globale Risiken bisher erfasst hat, hat es eine so breit gefächerte Risikolandschaft gegeben. Erstmals sind vier der insgesamt fünf Kategorien - namentlich Umwelt, Geopolitik, Gesellschaft und Wirtschaft - unter den fünf folgenschwersten Risiken vertreten. Lediglich technologische Risiken kommen unter den Top 5 nicht vor. Als Spitzenreiter dieser Kategorie belegen Cyberangriffe den 11. Platz bei Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen.
"Durch Ereignisse wie die Flüchtlingskrise und Terroranschläge in Europa ist die globale politische Instabilität so hoch wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Das prägt immer stärker eine Atmosphäre der Unsicherheit, in der internationale Unternehmen zunehmend ihre strategischen Entscheidungen treffen müssen. Noch nie war es so wichtig, dass sich Führungskräfte damit auseinandersetzen, welche Konsequenzen diese Risiken für Wirkungsradius, Ruf und Lieferketten ihrer Unternehmen haben", so John Drzik, President Global Risks and Specialties von Marsh.
Ein "Black Swan" (ein unerwartetes Ereignis mit weitreichenden Konsequenzen) könnte bei technologischen Risiken auftreten. Cyberangriffe werden für 2016 in puncto Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen leicht höher bewertet; andere wiederum, darunter der Zusammenbruch kritischer Informationsinfrastruktur, scheinen als Risiken aus Sicht der Fachleute zurückzugehen. Bisher hatte noch keine technologische Krise systemische Auswirkungen auf Volkswirtschaften oder Sicherheit, das Risiko bleibt jedoch hoch - was die befragten Fachleute möglicherweise nicht ganz einkalkuliert haben.
(Quelle: Zurich Insurance Group)
Weiterführender Link: Der globale Risiko Report 2016
Wirtschaft Gesellschaft
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